Textbausteine zur Begutachtung von Seminar- und Abschlussarbeiten

Autor:in

Sebastian Sauer

Veröffentlichungsdatum

23. März 2024

Sprechen passiert in Anführungsstrichen

1 CHECKLISTE – SEMINARARBEIT (xxcheckseminar)

1.1 METHODEN (Checkliste Seminararbeit )

!!METHODEN-CHECK xxcm

1.1.1 Methoden – QUANTITATIV xxq!

  1. WICHTIG Reproduzierbarkeit
  2. Design der Studie
  3. WICHTIG Messinstrumente und Stimuli
  4. WICHTIG Stichprobe
  5. WICHTIG Hypothesen
  6. WICHTIG Datenauswertung

1.1.2 Methoden – Qualitativ

  1. Zusammenstellung der Stichprobe begründet?
  2. Keine unnötigen Erläuterungen im Methodenteil? Prägnant geschrieben?
  3. Beim Design sich Gedanken gemacht oder gedankenlos Mayring?
  4. Kausale Aussagen gemacht, die das Forschungsdesign nicht unterstützt?
  5. Ethik expliziert und korrekt durchgeführt?
  6. Kodierregeln expliziert?
  7. Leitfaden vorgestellt?
  8. Qualität und Menge der Kategorien
  9. Ergebnisdarstellung der Inhaltsanalyse korrekt?

1.1.3 Methoden – Qualitativ - Summarisch

Summarisch: Sehr gute qualitative Methoden

Summarisch: Keine Kodierregeln defniert

1.2 FORMALIA (Checkliste Seminararbeit, xxcheckformalia, xxcf)

!!FORMALIA-CHECK

  1. WICHTIG Titel optisch prägnant? und präzise?
  2. WICHTIG Abstract: vorhanden und korrekt?
  3. Gliederung optisch prägnant?, verlinkt und passend zum Titel/Forschungsfrage?
  4. Textsatz allgemein ok?
  5. Silbentrennung ok?
  6. Absatzformatierung ok?
  7. Rechtschreibung ok?, z. B. Fremdwörter und Kopplung?
  8. Zitieren im Text ok?
  9. WICHTIG Literaturverzeichnis im Aufbau ok?, Im Zitieren ok und insgesamt Insgesamt ok?
  10. Referenzieren ok?

1.3 INHALT (Checklist Seminararbeit !!INHALT-CHECK, xxcheckinhalt)

  1. Forschungsfrage expliziert?
  2. WICHTIG Roter Faden erkennbar?
  3. WICHTIG Literaturmenge ok?
  4. Theorieteil ok?
  5. Güte der Quellen ok?
  6. Sprachlicher Ausdruck ok?
  7. Limitationen diskutiert?

Sprechen, und damit Begutachten, passiert in Anführungsstrichen

2 CHECKLISTE – DATENANALYSE !!DATANAL-Check (xxcheckdat)

2.1 Formalia (Checkliste Datenanalyse)

Summarische Bewertung der Formalia der Datenanalyse

  1. Werden alle angeforderten Arbeitsschritte abgeleistet (z. B. genug Hypothesen geprüft, Datensatz beschrieben, Skalenniveaus benannt)? Vollständigkeit, Skalenniveau, Datensatz-Beschreibung

  2. Wurden Syntax, Schriftsatz und R-Ausgabe übersichtlich gestaltet? Syntax-Formatierung, R-Ausgaben, RMarkdown, Typografie, Rrring, Lesbarkeit, Verzeichnisse verlinkt

  3. Sind die Abbildung korrekt/optisch ansprechend gestaltet (z. B. Achsen beschriftet, nicht pixelig)?

2.2 Methodik (Checkliste Datenanalyse)

Summarische Bewertung der Methodik der Datenanalyse

  1. Wurden passende Verfahren der Inferenzstatistik ausgewählt und angewendet? Verfahrensauswahl, Verfahren anwenden/bewerten

  2. Wurden passende Verfahren der Deskriptivstatistik ausgewählt und angewendet? Deskriptivstatistik, Effektstärke, Konfidenzintervalle

  3. Sonstiges?, z. B. Nachkommastellen, etc.

2.3 Theorie und Diskussion (Checkliste Datenanalyse)

Summarische Bewertung des Inhalts der Datenanalyse

  1. Wurden die Ergebnisse der Inferenzstatistik korrekt interpretiert? p-Wert, Hypothesentesten

  2. Wurden Forschungsfragen oder Hypothesen sinnvoll formuliert? Hypothesen

  3. Passen Forschungsfrage, Hypothesen und Analyse zueinander? Roter-Faden

  4. Ist die Analyse breit angelegt? Ist der Anspruch hoch? Breite, Anzahl der Hypothesen

  5. Wurde das Vorgehen kritisch reflektiert? Diskussion, Overcertainty, Kausalaussagen




3 CHECKLISTE – POSTER (xxcheckposter, xxposter)

3.1 Formalia (Checkliste Poster)

  1. Ist das Poster optisch ansprechend, typografisch korrekt und übersichtlich gestaltet?

  2. Ist das Poster vollständig; wurden alle geforderten Arbeitsschritte geleistet?

  3. Ist die Forschungsfrage klar formuliert?

  4. Wurde korrekt zitiert und referenziert?

  5. Finden sich Fehler im Literaturverzeichnis?

  6. Finden sich Rechtschreibfehler?

3.2 Methodik (Checkliste Poster)

  1. Wurden Messinstrumente bzw. der Interviewleitfaden ausführlich genug vorgestellt?

  2. Ist die Wahl und Größe (Poweranalyse) der Stichprobe begründet?

  3. Wurde das Design korrekt benannt?

  4. Wurde die Datenauswertungsstrategie vorgestellt und ist das Vorgehen sinnvoll?

3.3 Theorie/Diskussion (Checkliste Poster)

  1. Ist der Theorieteil fundiert und ausreichend gute Literatur zitiert?

  2. Wurde wissenschaftlich argumentiert; ist ein roter Faden erkennbar? Ist die Sprache angemessen?

  3. Sonstiges




4 FORMALES (xxform)

4.1 Formalia (xxformal)

4.1.1 Formalia - Beurteilung

  • POS Formalia (wie Titelblatt entsprechend der Richtlinien gestaltet; Verzeichnisse vorhanden etc.) wurden angemessen umgesetzt.

  • NEG Formalia (wie Titelblatt entsprechend der Richtlinien gestaltet; Verzeichnisse vorhanden etc.) wurden nicht vollständig oder nicht angemessen umgesetzt.

  • NEG Es finden sich gravierende formale Mängel.

  • NEG Aufgrund von formalen Mängeln ist die Arbeit als mangelhaft beurteilt.

  • NEG Zentrale formale Vorgaben wurden nicht beachtet (etwa zu Zitierregeln, theoretischer Fundierung oder methodisches Vorgehen).

  • NEG Es finden sich formale Mängel.

  • NEG Es finden sich kleinere formale Mängel.

  • NEG Der Arbeitsauftrag bzw. der Gegenstand der Prüfung wurde nicht (richtig) umgesetzt.

4.1.2 Formalia - Kommentare

  • NEG Entgegen den formalen Vorgaben wurde kein ausgedrucktes Exemplar dem Gutachter vorgelegt.

  • NEG Entgegen den formalen Vorgaben wurde die Arbeit nicht mit LaTeX oder RMarkdown erstellt.

  • NEG Die Wortzahl wurde nicht angegeben: Entgegen den formalen Vorgaben wurde die Wortanzahl (des Hauptteiles) nicht oder nicht an richtiger (und direkt einsehbarer) Stelle angegeben.

  • NEG Es wurde kein Thema angegeben im Online Campus.

  • NEG Bitte nutzen Sie keine Klebebindung für Ihre Arbeit, da das Umblättern auf diese Art erschwert ist.

  • NEG Es finden sich formale Fehler auf der Titelseite (z.B. falsches Datum).

  • NEG Das Tabellen- und Abbildungsverzeichnis sollte sich vor der Gliederung befinden.

  • NEG Entgegen den formalen Vorgaben wurde die Arbeit nicht beidseitig (doppelseitig) bedruckt (d.h. Vor- und Rückseiten des Papiers), so dass beim Lesen linke und rechte Seiten (unterschiedlich) gestaltet sind. So sind bei linken Seiten die Seitenzahlen am linken Rand zu drucken, bei rechten Seiten rechts.

  • NEG Es wurden Aspekte in die Arbeit aufgenommen, die nicht vorgesehen sind (etwa ein Zeitplan); dies läuft den formalen Vorgaben entgegen. Damit fehlt Platz für die inhaltlichen Aspekte. Damit soll nicht gesagt sein, dass das Projektmanagement einer (Forschungs-)arbeit nicht wichtig sei; es ist bloß nicht Gegenstand der wissenschaftlichen Qualifizierung. Analog verlangt der Prüfer auch keinen Beweis, dass Sie Microsoft Office beherrschen – nicht weil es nicht wichtig wäre; es ist bloß nicht Gegenstand (sondern evtl. Voraussetzung) der wissenschaftlichen Qualifizierung. Gegenstand einer wissenschaftlichen Qualifizierung ist Fachwissen und Wohlüberlegtheit, also Stringenz und Qualität in der Überlegung. Häufig sind Zeitpläne auch trivial (das muss nicht in Ihrem Fall zutreffen, das ist eine allgemeine Beobachtung). Zeigen Sie in einer wissenschaftlichen Qualifizierungsarbeit, dass Sie wissen, was in der Wissenschaft wichtig ist und dass Sie diese Kriterien gut beherrschen. (Analoges gilt für andere Kontexte genauso.)

  • NEG Seitenzahlen fehlen - zumindest in Teilen des Dokuments - , sind aber auf paginierten Dokumenten eine sinnvolle Ergänzung.

  • NEG Laut Vorgabe ist bei einer Gruppenarbeit klar ersichtlich anzubringen, wer der Autor bzw. die Autorin eines Hauptkapitel ist. Dieser Punkt fehlt in der vorliegenden Arbeit.

4.2 Vollständigkeit

  • POS Die Arbeit ist vollständig insofern, als dass alle (wesentlichen) geforderten Arbeitsschritte ausgeführt wurden.

  • POS Die Arbeit ist vollständig insofern, als dass alle (wesentlichen) geforderten Arbeitsschritte ausgeführt wurden. Diese Schritte beinhalten z. B. die Beschreibung relevanter Aspekte des Datensatzes wie die Skalenniveaus, Visualisierung der Datenlage, Durchführen von deskriptiver und schließender statistischer Verfahren sowie eine Diskussion der Befunde.

  • NEG Die Arbeit ist unvollständig insofern, als dass nicht alle (wesentlichen) geforderten Arbeitsschritte ausgeführt wurden. Es fehlen wesentliche Aspekte, die Teil der Aufgabenstellung waren, aber nicht (vollständig) umgesetzt wurden.

4.3 Titel und Titelseite (xxtitel)

4.3.1 Titel – Formales

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  • POS Der Titel ist auf der Titelseite gut platziert, so dass die zentrale Bedeutung des Titels optisch-gestalterisch prominent platziert ist.

  • POS Die Zäsur in der Mitte des Titels (in Form eines Bindestrichs, Doppelpunkt oder Fragezeichens) gliedert den Titel in sinnvoller Weise; dadurch steigt die Lesbarkeit des Titels.

  • POS Durch die Gliederung des Titels in Haupt- und Untertitel steigt die Lesbarkeit des Titels.

  • POS Der Titel beinhaltet eine Kausalkonnotation; verweist mithin also auf eine kausale Forschungsfrage. Das ist präziser und insofern begrüßenswert als (lediglich) auf einen Zusammenhang zu verweisen, jedenfalls unter der Annahme, dass es sich um eine kausale Forschungsfrage handelt, was in vielen empirischen Studien der Fall ist.

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  • NEG Der Titel könnte auf der Titelseite noch besser “in Szene gesetzt” werden, so dass die zentrale Bedeutung des Titels optisch-gestalterisch deutlicher zutage tritt (z. B. ist der Titel zu klein gesetzt oder hat nicht genug Abstand zum Rest des Textes).

  • NEG Zwar zeigen aktuelle Studien, dass die Lesbarkeit von SCHRIFT IN GROSSBUCHSTABEN NICHT geringer sein muss, als Schrift in Groß- und Kleinschreibung (Arditi, A., & Cho, J. (2007). Letter case and text legibility in normal and low vision. Vision research, 47(19), 2499–2505. doi:10.1016/j.visres.2007.06.010). Allerdings sollte die Textmenge von sog. “All Caps Text” (Großschreibung) sehr sparsam eingesetzt werden, und für besonders wichtige Wörter (zur Aufmerksamkeitssteuerung etwa auf einer Webseite) verwendet werden. (Lange) Titel oder Überschriften sollten daher besser nicht in Großbuchstaben gesetzt werden.

  • NEG Die Größe des Logos auf der Titelseite entspricht nicht der Relevanz des Logos; besser wäre es, das Logo kleiner zu halten, da dem Logo keine große (inhaltliche) Bedeutung zukommt.

  • NEG Der Titel ist das Wichtigste der Titelseite, daher sollte er auch das größte Element sein. Dieser Punkt ist in der vorliegenden Arbeit nicht (vollständig) umgesetzt.

  • NEG Eine Zäsur in Form z.B. eines Doppelpunkts oder Gedankenstrichs wäre sinnvoll gewesen, fehlt aber.

  • NEG Der Titel ist relativ lang; ein kürzer (aber gleichzeitig prägnanter) Titel wäre besser gewesen.

  • NEG Der Titel soll nicht im Blocksatz (zumal ohne Silbentrennung) gesetzt werden, da unschöne Löcher im Textsatz entstehen.

  • NEG Bei einer qualitativen Arbeit sollte man, gerade wenn man Kausalaussagen im Blick hat, einen Hinweis auf die Subjektivität ergänzen. Lautet der Titel etwa “Die Auswirkungen moderner Arbeitsmodelle auf die Rolle der Führungskraft”, so macht es Sinn zu ergänzen, dass die subjektive Sicht der befragten Personen her geltend gemacht wird; es handelt sich nicht um eine Absicherung eines kausalen Bestandes im strengen Sinne des Wortes.

  • NEG Die Titelseite ist optisch suboptimal gesetzt. Beispiele für nicht optimale Formatierungen sind zu viel “Schnörkel” wie Kästen um die Überschrift oder (zu) viele verschiedene Schriftarten oder schlecht lesbare Schriftarten oder inhaltsfreie Ornamente.

  • NEG Es findet sich ein Rechtschreibfehler im Titel, was keine schöne Visitenkarte für Ihren Bericht ist.

  • NEG Der Titel ist nicht in Anführungsstriche zu setzen.

4.4 Abstract (xxabstract)

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  • POS Ein Abstract, der das Überblicken der Arbeit unterstützt, ist vorhanden.
  • POS Der Abstract enthält die nötigen Informationen; er ist präzise und stringent formuliert.
  • POS Der Abstract ist insgesamt sinnvoll aufgebaut und geht auf einige wesentliche Aspekte der Studie ein.

000

  • POS-NEG Ein Abstract ist vorhanden, der auf einiges relevantes Material eingeht, jedoch von Präzisierung profitiert hätte.

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  • NEG Ein Abstract benennt nicht die wesentlichen Punkte der Arbeit genau; bei einer empirischen Studie sind das Forschungsfrage, Stichprobe, Messinstrumente, Design, Ergebnis, Limitationen.

  • NEG Abstract schreibt sich mit “c”, nicht mit “k”.

  • NEG Ein Abstract, der das Überblicken der Arbeit unterstützt, fehlt, wäre aber sinnvoll gewesen.

  • NEG Der Abstract ist nicht (durchgängig) präzise genug formuliert.

  • NEG Der Abstract enthält nicht alle nötigen Informationen (z. B. Methode oder Ergebnisse der Studie sind bruchstückhaft dargestellt).

  • NEG Der Abstract enthält unnötige Informationen; er ist nicht (durchgängig) prägnant formuliert.

  • NEG Der Abstract ist zu lang gemessen an der Zahl der Wörter.

  • NEG Der Abstract sollte direkt nach der Titelseite, noch vor den Verzeichnissen, eingeordnet sein. Dies ist in der vorliegenden Arbeit nicht der Fall.

  • NEG Der Abstract sollte sich in Abfolge und Inhalt am Haupttext orientieren; die Aufgabe des Abstracts ist es, das Verständnis des Textes im Überblick zu erleichtern. Dieser Aufgabe wird der Abstract im vorliegenden Fall nicht oder nicht in gutem Maße gerecht.

  • NEG Der Abstract sollte eine “eigene” Seite in Anspruch nehmen; das nächste Kapitel beginnt auf einer neuen Seite; das gilt für alle Hauptabschnitte wie Kapitel und Verzeichnisse der Arbeit.

  • NEG Der Abstract ist recht knapp gehalten und hätte von ausführlicherer Darstellung profitiert.

  • NEG Die erste Zeile des Abstracts ist nicht einzurücken; dies entspricht der Regel, dass der erste Absatz eines Abschnittes/Kapitels grundsätzlich nicht einzurücken ist.

  • NEG Der Abstract soll nicht in der Gliederung erscheinen.

  • NEG “Meta-Aussagen” folgender Art sind (im Abstract und auch andernorts) zu vermeiden: “Es wird das Design begründet”, “Es werden die Hypothesen vorgestellt”, “Implikationen werden diskutiert”, etc. Besser ist es, die Inhalte dieser Aussagen anzugeben, etwa “Die zentrale Hypothese lautet, dass X zu Y führt” oder “Es handelt sich um ein kontrolliertes, randomisiertes Experiment”, “Im Anschluss wurden die Daten analysiert”, “Eine Limitation dieser Studie ist X”. Zugespitzt formuliert: Aussagen der Art “Diese Studie hat eine Hypothese” sind inhaltsarm und daher in einer wissenschaftlichen Arbeit fehl am Platz. In einer wissenschaftlichen Arbeit sollten Sie stets auf präzise, inhaltsdichte Formulierungen achten. Etwa: “Diese Arbeit beruft sich auf Theorie XYZ, die besagt ABC”, “Frauen parkten im Schnitt 10 Sekunden schneller ein als Männer”, “Die zentrale Hypothese besagt, dass Lernen die Klausurnote erhöht”.

  • NEG Die Forschungsfrage geht aus dem Abstract nicht (klar) genug hervor. Da die Forschungsfrage vermutlich der wichtigste Teil des bzw. die wichtigste Information zum wissenschaftlichen Berichts darstellt, sollte die Forschungsfrage auf jeden Fall klar formuliert werden. Ein Fehler der Forschungsfrage in diesem Sinne ist ein klarer Fehler.

  • NEG Der Abstract versäumt es, auf die zugrundeliegende Theorie (d.h. die Erklärung im Sinne von Ursachen und/oder Randbedingungen) der Forschungsfrage einzugehen. Forschungsfragen und/oder Hypothesen sollten aber nicht im “luftleeren” Raum stehen, sondern durch eine Theorie erklärt werden. Lautet zum Beispiel die Forschungsfrage “A führt zu B”, so sollte eine Theorie herangezogen werden, um zu erklären, warum A zu B führt, unter welchen Umständen (Randbedingungen) A zu B führt oder vermittelt über welche Prozesse A zu B führt. Die Theorie zu detaillieren (und mit empirischen Belegen glaubhaft zu machen) ist dann Aufgabe des Theorieteils. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht (ausführlich genug) berücksichtigt.

  • NEG Hinweise in der Diskussion oder im Abstract der Art “weitere Forschung ist sinnvoll”, “das Thema sollte weiter untersucht werden” etc. sind gering informativ; es gibt kaum eine Studie, bei der sich dieser Passus nicht anböte. Daher sollte dieser Hinweis unterbleiben bzw. (besser) durch eine Präzisierung der nun angeratenen Forschung ersetzt werden.

  • NEG Der Abstract soll keine Gliederungsnummer erhalten.

  • NEG Der Abstract soll nicht in Absätze untergliedert, sondern als Fließtext innerhalb eines Absatzes gestaltet sein.

  • NEG Die Forschungsfrage soll im Abstract auftauchen; das ist bei der vorliegenden Arbeit nicht (deutlich genug) der Fall.

  • NEG Der Abstract brilliert, wenn er die Kunst darstellt, das Wesentliche prägnant zu benennen. Eine wesentliche Frage, die der Abstract beantworten muss, ist die Frage nach den Ergebnissen der Studie. So wäre z.B. das Ergebnis, dass “Hassrede eine kontextspezifisches Phänomen” sei, nicht ausreichend spezifisch.

  • NEG Der Abstract sollte kurz auf die zugrundeliegende Theorie der Forschungsfrage eingehen.

4.5 Typografie und Erscheinungsbild (xxtypo)

4.5.1 Fomalia

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  • NEG Die Anforderungen an die Textformatierung inkl. der Formatierung von Tabellen und Abbildungen entspricht nicht (durchgängig) den Vorgaben.

4.5.2 Schriftsatz und Erscheinungsbild - Beurteilung

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  • POS Die Arbeit macht einen sehr guten äußeren Eindruck; Schriftsatz und -bild sind sehr ansprechend gestaltet.

  • POS Die Arbeit macht insgesamt einen guten äußeren Eindruck; Schriftsatz und -bild sind insgesamt ansprechend gestaltet.

  • POS Die Arbeit macht insgesamt einen guten (aber nicht sehr guten) äußeren Eindruck; Schriftsatz und -bild sind insgesamt ansprechend gestaltet.

  • POS Die Gestaltung der Arbeit ist insgesamt optisch ansprechend.

  • POS Das mit gestaltete Schriftbild hebt sich positiv vom Standard-MS-Word-Schriftsatz ab.

++--

  • POS-NEG Die Gestaltung der Arbeit ist weitgehend optisch ansprechend.

  • POS-NEG Der äußere Eindruck der Arbeit ist von mittlerer Güte.

  • POS-NEG Weite Teile der Arbeit sind äußerlich ansprechend, allerdings gibt es ein paar gestalterische Schwächen.

  • NEG Die Arbeit macht insgesamt keinen ansprechenden äußeren Eindruck; z. B. sind Schriftsatz und -bild nicht ansprechend (genug) gestaltet.

  • NEG Ein Exposé sollte im Aufbau einer Seminararbeit gleichgesetzt werden. In der vorliegenden Arbeit gibt es davon einige abweichende Punkte.

4.5.3 Schriftsatz und Erscheinungsbild - Kommentare

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  • POS Typografische Elemente wie Kerning, Ligaturen und intelligentes Trennen wurden in hoher Qualität umgesetzt.

  • POS Ein Zitat oder mehrere Zitate wurden in gewinnbringender, schmückender Form verwendet.

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  • POS-NEG Hier finden sich Hinweise, wie der Schriftsatz (Kerning, Ligaturen, schöne Schriften, Trennung, etc.) schöner gestaltet werden kann: http://nitens.org/taraborelli/latex.

  • POS-NEG Es wurde linksbündig formatierter Text (“Flattersatz”) verwendet, was typographisch nicht unumstritten ist, aber aus Sicht dieses Gutachters typographisch nicht schlechter ist als der Schriftsatz, der durch die Silbentrennung von MS Word erzeugt wird.

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  • NEG Das Schriftbild wirkt teilweise “verwaschen” oder “verlaufen” (evtl. nur im Ausdruck).

  • NEG Unterstreichungen als Emphasis sollten vermieden werden, da gestalterisch und ästhetisch suboptimal; Unterstreichungen sind ein Überbleibsel auf der Schreibmaschinen-Ära.

  • NEG Gedruckter, längerer Text sollte besser in einer Serifen-Schriftart (z. B. Times) gesetzt sein (nicht in einer serifenlosen Schriftart wie Arial). Das wurde in der vorliegenden Arbeit nicht berücksichtigt (vgl. einschlägige Leitfäden und Literatur).

  • NEG Es finden sich einige Fehler im Textsatz (z. B. fehlerhafte Einrückungen, fehlerhafte Trennungen, Schusterjungen, etc.).

  • NEG In einem wissenschaftlichen Bericht dieser Art sollte keine R-Syntax bzw. kein unformartierter R-Output aufgeführt sein.

  • NEG Es wurden Ziffern als Zahlzeichen geschrieben (“2”), die besser (in Worten) ausgeschrieben worden wären (“zwei”).

  • NEG Fettdruck gilt zur Hervorhebung bzw. Betonung einzelner Passagen in Fließtexten als wenig geeignet, da zu dominant im Textfluss.

  • NEG Es finden sich einige Inkonsistenzen im Textsatz (z. B. einige Male wurde vor Gleichheitszeichen Leerzeichen gesetzt; in anderen Fällen nicht).

  • NEG Innerhalb feststehender Ausdrücke wie “p = .04” oder “42 %” sollten Zeilenumbrüche vermieden werden; die Leerzeichen in solchen Ausdrücken sollten als “geschützte Leerzeichen” formatiert sein. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht durchgängig berücksichtigt.

  • NEG Es wurde an einer oder mehreren Stellen ein typografisch falsches Apostroph-Zeichen verwendet. Das korrekterweise zu setzende Apostroph-Zeichen “’” wird häufig mit einem der Betonungszeichen Akut (´) oder Gravis (`) verwechselt -– beide eingebbar über die Taste “´”. Wenn sich die Zeichen auch optisch ähneln mögen, sind sie doch nicht gleich in ihrer Bedeutung.

  • NEG Zwischen Abkürzungen wie “d. h.”, “S. 42” oder “z. B.” ist ein Leerzeichen zu setzen; das gleiche gilt für Prozentzahlen: z. B. 95 %. Diese Formatierung entspricht der Rechtschreibung laut Duden und DIN 5008. Idealerweise ist es ein sog. *geschütztes Leerzeichen* zu verwenden (so dass Trennung zwischen den Bestandteilen vermieden wird). Besser noch sollte es sich um ein “kurzes” bzw. schmales (geschütztes) Leerzeichen handeln (in der Typografie spricht man in dem Fall von einem Achtel-Geviert). Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht komplett berücksichtigt; allerdings handelt es sich um ein Detail.

  • NEG Im Allgemeinen sollten Zahlen kleiner als zehn in Ziffern ausgedrückt werden laut APA/DGPs (z. B. 7, 8, 9); Zahlen größer als 10 in Ziffern. Es gibt einige Ausnahmen von dieser Regel (s. Richtlinien der APA/DGPs); eine davon lautet, dass Sätze nicht mit Ziffern zu beginnen sind. Diese Regel wurde in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt.

  • NEG Fußnoten sind ohne Leerzeichen an das letzte Wort zu setzen; sie sind vor dem Punkt, der das Satzende markiert, zu setzen. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht durchgängig berücksichtigt.

  • NEG Es finden sich überflüssige Leerseiten im Dokument (u. U. nur im Ausdruck).

  • NEG Nach der hintersten Ziffer in der Nummerierung einer Überschrift* sollte kein Punkt gesetzt werden (falsch: “2.2.2. Theorie X”; richtig: “2.2.2 Theorie X”).

  • NEG Es finden sich “komische” Zeichen (Glyphen) im Schriftsatz (Z. B. “Qualitä”t), die vermutlich auf Enkodierungsfehler zurückzuführen sind. Textdokumente müssen mit der richtigen Enkodierung (z. B. UTF8 oder Latin1) geladen werden und sollten mit der Enkodierung UTF8 gespeichert werden.

  • NEG Beschriftungen von Tabellen oder Abbildungen sollten linksbündig formatiert sein. Dieser Punkt ist in der vorliegenden Arbeit nur teilweise umgesetzt.

4.5.4 Seitenformat und Paginierung

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  • POS Die Seiten sind zweiseitig gestaltet, was dem Lesefluss zuträglich ist.

  • POS Die optimale Lesbarkeit liegt bei ca. 65 Zeichen/Buchstaben pro Zeile oder sogar darunter. In der vorliegenden Arbeit liegt die Zeilenlänge etwa bei diesem Wert, ist also gut gewählt.

  • POS Die Laufweite der Schrift (d. h. der Abstand zwischen den Buchstaben) ist meist passend (zu groß oder zu klein).

  • NEG Die Seitenränder sind nicht zu klein (also passend) gewählt. Größere Seitenränder wirken optisch ansprechender; lange Textzeilen hingegen sind weniger gut lesbar. Allgemein wird von einer optimalen Lesbarkeit von etwa 66 Zeichen pro Zeile ausgegangen.

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  • NEG Die optimale Lesbarkeit liegt bei ca. 65 Zeichen/Buchstaben pro Zeile oder sogar darunter. In der vorliegenden Arbeit liegt die Zeilenlänge deutlich darüber.

  • NEG Die Laufweite der Schrift (d. h. der Abstand zwischen den Buchstaben) ist teilweise unpassend (zu groß oder zu klein).

  • NEG Die Seitenränder sind zu klein gewählt; d. h. nicht günstig gewählt. Größere Seitenränder wirken optisch ansprechender; lange Textzeilen sind nicht gut lesbar. Allgemein wird von einer optimalen Lesbarkeit von etwa 66 Zeichen pro Zeile ausgegangen.

  • NEG Neue Kapitel beginnen auf einer neuen Seite und werden nicht, wie in der vorliegenden Arbeit zu finden, auf der gleichen Seite fortgeführt; ein Seitenumbruch ist angezeigt.

  • NEG Der Hinweis “Seite” vor der Angabe der Seitenzahl birgt wenig Zusatznutzen; daher sollte auf diesen Zusatz verzichtet werden.

  • NEG Auf der Titelseite soll keine Seitenzahl ausgewiesen werden.

  • NEG Der Hauptteil einer Arbeit soll mit arabischen, nicht römischen, Ziffern ausgewiesen werden.

  • NEG Die Seiten sind nicht zwei- bzw. doppelseitig, sondern einseitig gestaltet, was dem Lesefluss abträglich ist, zumindest in gedruckter Form. Zweiseitig formatierte (längere) Texte sind (den einseitig formatierten) typografisch überlegen und sollten daher bevorzugt werden.

4.5.5 Kursivsatz und Anführungszeichen

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  • POS Kursivdruck wurde korrekt (im Sinne der Vorgaben der APA) eingesetzt.

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  • NEG Kursivdruck ist für die erstmalige Verwendung neuer Fach- bzw. Schlüsselbegriffe zu verwenden, nicht aber (doppelte) Anführungszeichen (vgl. APA, 2009, S. 104). Beispiel: “Die Bedingung negative Verstärkung wird operationalisiert, indem XXX”.

  • NEG Für die Einführung neuer Begriffe ist der Begriff kursiv zu setzen (beim ersten Auftreten des Begriffes im Text), aber nicht in Anführungsstriche zu setzen. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht (durchgängig) berücksichtigt.

  • NEG Fachbegriffe oder Eigennamen, die neu im Text eingeführt werden, sind beim ersten Anführen kursiv zu setzen, aber nicht in Anführungsstriche zu setzen. Dies wurde in der vorliegenden Arbeit nicht durchgängig umgesetzt.

  • NEG Erwähnt man den Namen eines Messinstruments, etwa Mindfulness Attention and Awareness Scale, so sollte der Name beim ersten Anführen kursiv gesetzt sein, aber nicht “angeführt” werden.

  • NEG Antwortoptionen einer psychometrischen Skala sollen kursiv gesetzt sein, etwa: “Die Items waren mittels einer vierstufigen Likertskala zu beantworten mit den Stufen von 1 (stimme überhaupt nicht zu) bis 4 (stimme voll und ganz zu).

  • NEG Statistische Symbole wie n = 200 oder SD = 1.23 sollten kursiv gesetzt sein; für griechische Buchstaben gilt dies nicht. Dies wurde in der vorliegenden Arbeit nicht durchgängig umgesetzt.

  • NEG Es wurden keine Anführungszeichen der deutschen Typographie verwendet (“unten zu Beginn und oben am Ende der Anführung”).

4.5.6 Silbentrennung

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  • POS Die Silbentrennung wurde in sinnvoller Weise verwendet, um “Löcher” im Textsatz zu reduzieren.

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  • NEG Um ein schöneres Schriftbild mit besserem Abstand zwischen den Wörtern zu erreichen, empfiehlt es sich, stets eine Silbentrennung zu verwenden. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht (komplett) berücksichtigt.

  • NEG Der Blocksatz weist unschöne “Löcher” auf (evtl. wg. fehlender Silbentrennung).

  • NEG Auch beim linksbündigem Text (“Flattersatz”) sollte die Silbentrennung eingeschaltet sein, um die Zeilenenden nicht zu unruhig werden zu lassen, was in der vorliegenden Arbeit versäumt wurde. In der vorliegenden Arbeit wirkt der linksbündige formatierte Text daher “flattrig” (aufgrund fehlender Silbentrennung).

4.5.7 Kapitel-, Absatzwechsel-Formatierung und Absatzlänge

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  • POS Ein Absatzwechsel wurde typographisch sinnvoll kenntlich gemacht.

  • POS Die Kapitel und Unterkapitel (Abschnitte) wurden fortlaufend nummeriert. Das ist vorteilhaft, da es die Orientierung im Text erleichtert und eine Referenzierung (“wie in Abschnitt 3.14 dargestellt…”) erleichtert.

000

  • POS-NEG Nicht alle Absatzwechsel wurden typographisch sinnvoll kenntlich gemacht (d.h. mit vertikalem Raum oder mit Einrückung der ersten Zeile des Folgeabsatzes).

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  • NEG Absatzwechsel wurden nicht (durchgängig) typographisch sinnvoll kenntlich gemacht (d.h. mit vertikalem Raum oder mit Einrückung der ersten Zeile des Folgeabsatzes).

  • NEG Absatzwechsel wurden nicht immer kenntlich gemacht.

  • NEG Nach einer Überschrift sollte weniger vertikaler Abstand gelassen werden als vor einer Überschrift. Der Grund dafür ist, dass vor der Überschrift ein Sinnabschnitt endet und daher vergleichsweise viel Platz angezeigt ist. Nach der Überschrift wird der in der Überschrift angekündigte Inhalte aufgeführt; die inhaltliche Nähe von Überschrift zu Ausführung sollte durch vergleichsweise wenig vertikalem Abstand kenntlich gemacht werden. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt.

  • NEG Der erste Absatz eines Kapitels sollte nicht eingerückt sein, da es nicht nötig bzw. nicht sinnvoll ist, einen Absatzwechsel anzuzeigen. Dies wurde in der vorliegenden Arbeit nicht berücksichtigt. Allerdings handelt es sich hierbei eher um eine typografische Feinheit, der keine große Bewertungsrelevanz zukommt.

  • NEG Ein Abschnitt (z. B. “2.1”) sollte nicht kürzer sein als eine halbe Seite.

  • NEG Es bieten sich zwei Formate um, um Absätze optisch im Textfluss voneinander zu trennen: Durch vertikalen Abstand oder durch Einrücken der ersten Zeile des Folgeabsatzes. Beide Methoden sind gleich legitim. Hat man sich aber für eine Methode entschieden, so ist sie konsequent einzuhalten. Nicht sinnvoll ist, Absätze ohne einer der beiden gerade genannten Methoden zu trennen. Ebenso sollten nicht beide Methoden gleichzeitig verwendet werden (Leerraum plus Einrücken). Diese Aspekte finden in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend Berücksichtigung.

  • NEG Verwendet man vertikalen Leerraum zur Trennung von Absätzen, so sollte man den Abstand nicht zu groß (und nicht zu klein) setzen; eine halbe (zusätzliche) Leerzeile ist ein vertretbares Maß. Das Ziel sollte sein, einen Absatz kenntlich zu machen mit so wenig Zusatzabstand wie möglich. Allerdings muss der Abstand größer sein als eine normale Leerzeile (sonst würde kein Absatzwechsel kenntlich sein). In der vorliegenden Arbeit ist der vertikale Abstand nicht durchgehend passend (d. h. zu groß oder zu klein).

  • NEG Der erste Absatz nach einer Überschrift ist nicht einzurücken (oder durch vertikalen Abstand zur Überschrift kenntlich zu machen). Der Grund, dass Einrücken hier nicht sinnvoll ist, liegt darin, dass kein Ende eines Gedankens anzuzeigen ist; im Gegenteil, es beginnt erst ein neuer Gedanke. Das Ende des letzten Gedanken ist hingegen schon durch den Abstand zwischen der aktuellen Überschrift und dem vorausgehenden Abschnitt ausgezeichnet.

  • NEG Absätze sollten länger als ein Satz sein; in der vorliegenden Arbeit gibt es einen oder mehrere Absätze, die nur aus einem Satz bestehen, was typografisch nicht wünschenswert ist. Vermeiden Sie solch Absatzlängen.

  • NEG Jedes (Haupt-)kapitel soll auf einer neuen Seite beginnen; ein Kapitelwechsel bzw. Abschnittswechsel bedingt einen Seitenwechsel. Das Gleiche gilt für Abstract, Anhang, Ehrenwörtliche Erklärung und Verzeichnisse inklusive dem Literaturverzeichnis. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt.

  • NEG Kapitel und Unterkapitel (Abschnitte) sollte nummeriert werden, da das die Orientierung im Text erleichtert (die Nummerierung der Abschnitte fehlt).

  • NEG Beginnt man ein Kapitel auf einer neuen Seite, so sollte die nun folgende Überschrift stets die gleiche Position innehaben auf der Seite; anders gesagt sollte der Abstand nach oben konstant sein für alle betreffenden Seiten. Dieser Punkt wird in der vorliegenden Arbeit nicht (konsistent) umgesetzt.

4.5.8 Lesbarkeit

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  • POS Die Arbeit verwendet vergleichsweise kurze Zeilen im Sinne von wenig Buchstaben/Zeichen pro Zeile. Das erhöht die Lesbarkeit des Textes in sinnvoller Weise.

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  • NEG Seitenzahlen fehlen; das erschwert die Orientierung bzw. den Überblick zu behalten.

4.5.9 Klammersetzung und Auslassungszeichen

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  • NEG Zu Beginn oder zum Ende eines Zitats sind keine Auslassungszeichen zu setzen (und auch nicht in Klammern).
  • NEG Möchte man innerhalb eines Zitats eine Auslassung markieren, so verwendet man Auslassungszeichen (…). Diese sind laut APA/DGPs ohne eckige oder runde Klammern zu setzen.
  • NEG Runde Klammern sind laut APA primär für Einschübe im Text zu verwenden.
  • NEG Eckige Klammern sind laut APA primär für Konfidenzintervalle zu verwenden. Außerdem können Sie für Erklärungen innerhalb eines Zitats verwendet werden. Schließlich können eckige Klammern verwendet werden, um schon mit Runden Klammern eingefasste Stellen zu kennzeichnen (Ausnahme: Statistiken, die Klammern enthalten, werden nicht durch weitere Klammern eingefasst).

4.5.10 Sonstiger Schriftsatz

---

  • NEG Das Ampersand-Zeichen “&” sollte nicht im normalen Fließtext als Ersatz für die Konjuntion “und” hergenommen werden.

  • NEG Es wurden keine “deutschen” Anführungszeichen (zu Beginn der Zitation unten und am Ende oben) verwendet.

4.6 Umfang

Der Gutachter beziffert seine Anforderung an das grobe Mengengerüst im Hinblick auf die Seiten- bzw. Wortzahl einer Abschlussarbeit wie folgt: 1. Bachelor: ca. 12000 Wörter (40-60 Seiten); 2. Master: ca. 18000 Wörter (ca. 60-80 Seiten).

+++

  • POS Der Umfang der Arbeit (an Text) ist genau passend.

  • POS Der Umfang der Arbeit (an Text) ist hoch.

  • POS Der Umfang (an Text) der Arbeit ist vergleichsweise hoch.

  • POS Der Umfang der Arbeit (z. B. Seitenanzahl) ist angemessen.

  • POS-NEG Der Umfang der Arbeit (z. B. Seitenanzahl) ist (gerade noch) angemessen.

---

  • NEG Der Umfang der Arbeit ist insgesamt (zu) kurz.
  • NEG Der Umfang der Arbeit ist insgesamt (zu) lang.
  • NEG Der Gutachter (Professor Sauer) hat einen Seitenumfang von ca. 12000 Wörtern gefordert. Weiter unten gibt er an, dass Arbeiten, die kürzer als 20% des geforderten Umfangs betragen, als “nicht bestanden” bewertet werden (können).
  • NEG Die vorliegende Arbeit umfasst ca. 10000 Wörter; 10/12 entspricht ca. 83%. Damit liegt die Arbeit knapp über der Länge, die zum Bestehen in den formalen Vorgaben angegeben wird. Details finden sich auf der Hinweis-Seite des Gutachters: https://campus.bildungscentrum.de/nfcampus/Course.do?action=read&n=5220&m=854502.
  • NEG Die Wortzahl der Arbeit ist nicht oder nicht an geeigneter Stelle dokumentiert.

4.7 Ethik (xxethik)

+++

  • POS Ethische Aspekte in Bezug auf die Datenerhebung wurden diskutiert und angemessen umgesetzt.

++--

  • POS-NEG Einige ethische Aspekte in Bezug auf die Datenerhebung wurden angesprochen, aber dieser Abschnitt hätte von einer genaueren Erörterung profitiert (Beispiel: Anstelle von “Auf Anonymität wird hingewiesen” sollte angesprochen auf welche Art und Weise die Anonymität – zumal bei einem persönlichen Interview – sichergestellt wird; es könnte auf die Rechte der Teilnehmer wie Rücktrittsrecht hingewiesen werden.)

---

  • NEG Ethische Aspekte in Bezug auf die Datenerhebung (wie Anonymität und Rechte der Versuchsperson) wurden nicht (ausreichend) oder nicht an der richtigen Stelle im Text diskutiert und/oder nicht angemessen umgesetzt.
  • NEG So wurde zwar in sinnvoller Weise auf Anonymität der Untersuchung eingegangen, allerdings fehlen weitere Hinweise wie Aufklärung der Versuchspersonen über Ziele und über etwaige Risiken und Nebenwirkungen der Teilnahme. Außerdem wären weitere Hinweise zum Datenschutz sinnvoll gewesen, fehlen aber.

4.8 Rechtschreibung/Grammatik (xxrecht)

4.8.1 Rechtschreibung/Grammatik – Bewertung

+++

  • POS Die Rechtschreibung, die Interpunktion und der Satzbau sind tadellos.

  • POS Die Rechtschreibung, die Interpunktion und der Satzbau weisen wenig Fehler auf.

  • POS Die Rechtschreibung, die Interpunktion und der Satzbau sind fast fehlerfrei.

  • POS Die Orthografie ist weitgehend fehlerfrei.

  • POS Es finden sich nur wenig Rechtschreibfehler.

  • POS Orthografie und Interpunktion sind weitgehend fehlerfrei.

  • POS Orthografie und Interpunktion sind insgesamt in Ordnung.

---

  • NEG Einige Fehler in Orthografie und/oder Interpunktion sind vorhanden.

  • NEG Eine substanzielle Zahl an Fehlern in Orthografie und/oder Interpunktion ist vorhanden.

  • NEG Einige Fehler in der Rechtschreibung, vor allem in der Interpunktion, sind vorhanden.

  • NEG Einige Fehler in der Interpunktion sind vorhanden.

  • NEG Deutliche Mängel in der Interpunktion sind vorhanden.

  • NEG Die Grammatik bzw. der Satzbau weist deutliche Fehler auf.

4.8.2 Rechtschreibung/Grammatik – Kommentare

+++

  • POS Die unterschiedliche Verwendung von Bindestrich (- kurz) und Gedankenstrich(– lang) wurde zumeist (oder immer) korrekt erkannt.

---

  • NEG Der Satzbau (Grammatik) ist teilweise elliptisch; es finden sich Sätze ohne Verben.

  • NEG Der Plural im Deutschen (und im Englischen) wird ohne Apostroph am S gebildet.

  • NEG Der Genitiv wird im Deutschen ohne Apostroph gebildet (nicht “Cohen’s d”, sondern “Cohens d”, nicht “Spearman’s Korrelationstest”, sondern “Spearmans Test”).

  • NEG Fremdsprachige Wörter oder Neologismen sollten nicht in Anführungsstriche gesetzt werden, sondern kursiv gedruckt werden (nicht: “predictive modeling”, sondern *predictive modeling*).

  • NEG Ganze Sätze sollten immer mit einem Punkt beendet werden; das gilt auch für Aufzählungen.

  • NEG Die unterschiedliche Verwendung von Bindestrich (- kurz) und Gedankenstrich(– lang) wurde nicht (immer) korrekt erkannt.

  • NEG Im Titel der Arbeit fällt auf, dass die unterschiedliche Bedeutung von Bindestrich (- kurz) und Gedankenstrich(– lang) nicht (immer) korrekt erkannt wurde.

  • NEG Kein Komma vor “sowie” kommt, wenn “sowie” anstelle von “und” verwendet wird.

  • NEG Verwendet man den Schrägstrich um (zusammengehörige) Wörter zu gruppieren (z.B. CSU/CDU, Männer und/oder Frauen, Wintersemester 2016/2017), so sollte zwischen den Wörter kein Leerzeichen gelassen werden (Duden D 156). Auf keinen Fall sollte nur an einer Seite des Schrägstrichs ein Leerzeichen gelassen werden (falsch ist also: “CSU/CDU” oder “CSU /CDU”).

  • NEG Formuliert man eine Frage, so muss diese mit einem Fragezeichen abschließen.

4.8.3 Hinweise zu Komposita

+++

  • POS Komposita (zusammengesetzte Nomen) wurden korrekt geschrieben, nämlich gekoppelt d.h. entweder mit Bindestrich oder in einem Wort (z. B. richtig: “Software-Standard”, “R-Syntax”, “Desktop-Publishing”, “Influencer-Marketing”, “BFI-Skala”, “Between-Subject-Design” oder “Master-Thesis”; falsch: “R Befehl”, “Multiple Choice Aufgabe” oder “Fugen Reiniger”). Es gilt die Regel: Wörter, die zusammen einen Begriff bilden, werden gemäß der geltenden Rechtschreibung entweder zusammengeschrieben oder es wird ein Bindestrich gesetzt.

---

  • NEG Komposita (zusammengesetzte Nomen) werden im Deutschen zusammen- oder mit Bindestrich geschrieben (gekoppelt) – aber nicht in einzeln Wörter aufgetrennt, was in der vorliegenden Arbeit nicht durchgehend beachtet wurde (z. B. richtig: “Software-Standard”, “R-Syntax”, “Desktop-Publishing”, “Influencer-Marketing”, “BFI-Skala”, “Between-Subject-Design” oder “Master-Thesis”; falsch: “R Befehl”, “Multiple Choice Aufgabe” oder “Fugen Reiniger”). Es gilt die Regel: Wörter, die zusammen einen Begriff bilden, werden gemäß der geltenden Rechtschreibung entweder zusammengeschrieben oder es wird ein Bindestrich gesetzt.

  • NEG Koppelt man Komposita (zusammengesetzte Nomen) mit Bindestrich, so ist vor oder nach dem Bindestrich kein Leerzeichen zu setzen (richtig: “R-Syntax”, falsch: “R - Syntax”).

4.8.4 Hinweise zu Fremdwörtern

---

  • NEG Wörter aus dem Englischen (Anglizismen) werden grundsätzlich den Rechtschreiberegeln des Deutschen unterworfen. Besteht der Ausdruck aus zwei Substantiven, so wird zusammengeschrieben oder gekoppelt (d. h. mit Bindestrich geschrieben) also z. B. “Shoppingcenter” oder “Shopping-Center” ist korrekt, aber nicht “shopping center”; in dem Fall spricht man von Komposita. Ist das erste Wort ein Adjektiv, so kann auch auseinander geschrieben werden, aber die Großschreibung ist auf jeden Fall zu verwenden: “Hot Spot”, “Top Ten”, “High Fidelity”. Bei Verbindungen von Verb und Partikeln sind Zusammen- oder Bindestrichschreibweise möglich: “Hang-over” (nicht: “Hang over”) oder “Blackout”. Wird ein englisches Wort oder eine Wortgruppe mit deutschen Wörtern gekoppelt, so ist der Bindestrich zu verwenden: “Multiple-Choice-Aufgabe”, “Add-on-Indikator”.

  • POS-NEG Eine Ausnahme der Regel des “Eindeutschens” stellen Eigennamen dar, deren Schreibweise beibehalten werden darf, z.B. “Great Barrier Reef”, “Technology Acceptance Model”, “Chief Executive Officer” oder “Tower Bridge”. Eine weitere Ausnahme, bei der nicht gekoppelt wird, sind Präpositionalausdrücke. Hier wird (im Gegensatz zu Komposita) nicht das letzte Wort näher bestimmt, sondern das erste. Beispiel: “Return on Investment” oder “Point of no Return”.

  • NEG Die Rechtschreiberegeln von aus dem Englischen entlehnten Wörtern können z. B. hier nachgelesen werden: https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Schreibung-von-Fremdwortern-aus-dem-Englischen.

4.8.5 Rechtschreibung – Empfehlungen

  • > Eine große Zahl an Rechtschreibfehlern muss nicht sein; durch etwas Recherche, Übung und Sorgfalt lässt sich diese Fehlerquelle leicht in den Griff kriegen. Ich empfehle Ihnen, sich künftig gut mit der Orthographie Ihrer Texte auseinander zu setzen. Von einer guten Orthographie werden Sie vielfältig profitieren, nicht nur, aber auch in hohem Maße, in wissenschaftlichen Arbeiten. Nach meiner Erfahrung achten Gutachter sehr genau auf die Güte von Rechtschreibung und insbesondere auch Zeichensetzung.

  • > Tipp: Gerade die Grundlagen der Kommasetzung lassen sich schnell lernen - ein halbes Dutzend einfacher Regeln klärt 95 % der Fälle. Es finden sich viele Hinweise dazu online, z.B. hier: https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/komma.

4.9 Zitieren und Referenzieren (xxzit)

4.9.1 Zitierweise im Text

4.9.1.1 Zitierweise im Text - Beurteilung

  • POS Die Zitationsweise im Text ist in hohem Maße konsistent und fehlerfrei.

  • POS Die Zitationsweise im Text ist insgesamt konsistent und fehlerfrei.

  • POS Die Zitationsweise im Text ist konsistent und fehlerfrei.

  • POS Die Zitationsweise im Text ist ist fast immer konsistent und fehlerfrei. Gleiches gilt für das Literaturverzeichnis.

  • POS Die Zitationsweise im Text ist insgesamt gut. Gleiches gilt für das Literaturverzeichnis.

  • POS-NEG Die Zitationsweise im Text ist befriedigend bis gut.

---

  • NEG Die Zitationsweise im Text weist einige Fehler auf.
  • NEG Es findet sich eine substanzielle Zahl an Fehlern in den Zitationen im Text.
  • NEG An einigen Textstellen fehlen die Zitationen.
  • NEG Die Zitationsweise im Text weist eine große Zahl an Fehlern auf bzw. ist insgesamt von großen Mängeln gekennzeichnet.

4.9.1.2 Zitierweise im Text – Hinweise (zu Fehlern)

+++

  • POS Die APA empfiehlt, bei Zitaten von Büchern eine Seitenzahl anzugeben; das ist eine sinnvolle Praxis, auch wenn sie von vielen Autoren nicht berücksichtigt wird. Dies wurde in der vorliegenden Arbeit umgesetzt.

  • POS Laut APA sind Quellen mit 3-5 Autoren ab dem zweiten Zitieren in der Form “Erstautor et al. (Jahr)” zu zitieren. Diese Regel wurde in der vorliegenden Arbeit beachtet, was auf eine hohe Durchdringung der formalen Regeln des Zitierens hindeutet.

  • POS Bilder wurden zitiert (ihr Autor und Rechteinhaber wurde expliziert), was leider immer wieder nicht getan wird, aber sowohl rechtlich geboten als auch moralisch richtig ist.

---

  • NEG Der Zitationsstil der APA sieht vor, dass Zitationen im Text vor dem Punkt, der das Satzende markiert, eingefügt werden: “Eile mit Weile (Weiss-Ois, 2017)”. Falsch ist: “Eile mit Weile. Weiss-Ois (2017)” oder “Eile mit Weile. (Weiss-Ois, 2017)”.

  • NEG Direkte Zitate müssen (laut APA) mit Seitenzahlen versehen sein; dass wurde in der vorliegenden Arbeit nicht (durchgehend) berücksichtigt.

  • NEG Auslassungen zu Beginn eines direkten Zitats brauchen (sollen) nicht durch explizite Auslassungszeichen markiert werden.

  • NEG Es finden sich einige oder mehrere Zitationsfehler der Art “(Bond, J., 2007)”. Nach den anzuwendenden Zitierregeln sind keine Vornamen bzw. deren Anfangsbuchstaben bzw. Initialen anzuführen. Gewöhnlich liegt dieser Fehler darin begründet, dass in der Literaturdatenbank mehrere Varianten des Autorennamens vorhanden sind (z. B. “Bond, J.”, “Bond, James” und “Bond, James J.”). In diesem Fall versucht die Literatursoftware diese verschiedenen Namen im Text kenntlich zu machen (zu disambiguieren). Das wäre korrekt, wenn es sich tatsächlich um verschiedene Autoren handelte; dies ist aber vermutlich nicht der Fall in der vorliegenden Arbeit. Es handelt sich stattdessen um inkorrektes Einpflegen der Autorennamen in die Literaturdatenbank.

  • NEG Akademische Titel sind nicht in Zitationen (oder überhaupt) im Text anzuführen. Diese Regel wurde in der vorliegenden Arbeit nicht durchgängig berücksichtigt. Man schreibe besser nicht : “Prof. Dr. Feistersack bewies mit seiner Interview-Studie blablabla”; auch nicht “Bla bla bla (Prof. Dr. Feistersack, 2018)”. Diese Regel gilt auch für das Literaturverzeichnis.

  • NEG Das Zitieren elektronischer Quellen kann z. B. hier überblickt werden: https://owl.english.purdue.edu/owl/resource/560/10/.

  • NEG Diese Zitationsweise ist falsch: “Schon Bandura (Bandura, 2012) blablabla”; richtig wäre: “Schon Bandura (2012) blablabla”. Dieser Fehler findet sich in der vorliegenden Arbeit.

  • NEG Zitiert man zwei Arbeiten, so ist diese Zitationsweise (laut APA) falsch: “Eile mit Weile (Weiss, 2017) (Ois, 2015)”; richtig ist: “Eile mit Weile (Weis, 2017; Ois, 2015)”. Diese Regel wurde in der vorliegenden Arbeit nicht durchgehend berücksichtigt.

  • NEG Es finden sich schwere Zitationsfehler: In mehrfacher Weise wurden Textstelle direkt zitiert, aber nur als indirektes Zitat - und damit als eigener Wortlaut - ausgegeben. Die Unschuldsvermutung wird hier angewandt; ein Plagiatsvorwurf wird in diesem Fall nicht erhoben.

  • NEG Die Arbeit macht übermäßigen Gebrauch von direkten Zitaten, so dass die Eigenständigkeit der Leistung dadurch gemindert erscheint bzw. in Zweifel zu ziehen ist.

  • NEG Angelehnt an die Vorgaben der APA sind Abbildungen in folgendem Format zu zitieren: Eigene Darstellung angelehnt an “Titel des Artikels”, von A. Autor und B.C. Autor, Jahr, Name der Zeitschrift, Ausgabe, Seite. Copyright Jahr American Psychologisch Association.

  • NEG Laut APA ist diese Art des Zitierens falsch “Sauer & Lustig (2018) schreiben blablabla”; richtig wäre “Sauer und Lustig (2018) schreiben blablabla”. Hingegen wäre es korrekt zu schreiben “Die Antwort lautet 42 (Sauer & Lustig, 2018)”. Im Text ist bei einer Zitation also nicht das “Ampersand” (&-Zeichen) zu verwenden, sondern das ausgeschriebene Wort “und”. In der Klammer einer Zitation verhält es sich umgekehrt. In der vorliegenden Arbeit wird dies nicht (durchgängig) korrekt umgesetzt.

  • NEG Initialen oder Vornamen sind i. A. nicht zu zitieren laut APA/DGPs; falsch: “Wie H. Durven (2009) schreibt…”, richtig: “Wie Durven (2009) schreibt…”. Eine Ausnahme von dieser Regel ist, wenn ohne das Initial mehrere Autoren für die Zitation in Frage kämen (z. B. Heiner Durven und Heidi Durven).

  • NEG Es werden Quellen im Text zitiert, die sich nicht im Literaturverzeichnis finden (oder umgekehrt); Zitationen im Text und im Literaturverzeichnis sind nicht 1:1 zugeordnet.

  • NEG Auslassungszeichen (“…”) zu Beginn eines Zitates sind laut APA nur dann nötig, wenn das Weglassen den Sinn des Zitats entstellen würde. Im Allgemeinen kann hier auf Auslassungszeichen verzichtet werden.

  • NEG Am Ende eines Zitates kann laut APA auf Auslassungszeichen (“…”) verzichtet werden; man muss nicht kenntlich machen, dass der Satz im Original noch weitergehen, sofern keine Sinnentstellung zu befürchten ist.

  • NEG Ein einmal gewähltes Zitationsschema wird nicht konsistent eingehalten, was aber sinnvoll gewesen wäre.

  • NEG Die APA sieht vor, den Zusatz “vgl.” bei Zitationen nicht oder nur sehr sparsam zu verwenden. Die vorliegende Arbeit verwendet diesen Zusatz über die Gebühr.

  • NEG Blockzitate sind erst ab einer Länge von 40 Wörtern vorgesehen. In der vorliegenden Arbeit finden sich Blockzitate schon bei kürzeren Passagen.

4.9.2 Literaturverzeichnis (xxlitverz)

4.9.2.1 Literaturverzeichnis - Beurteilung

+++

  • POS Das Literaturverzeichnis enthält kaum/keine (formalen) Fehler.

  • POS Das Literaturverzeichnis ist formal als gut bis sehr gut zu bewerten.

  • POS Das Literaturverzeichnis enthält wenig Fehler.

  • POS Das Literaturverzeichnis enthält wenig Zitationsfehler.

  • POS Das Literaturverzeichnis ist formal als gut zu bewerten.

  • POS Das Literaturverzeichnis ist formal als befriedigend bis gut zu bewerten.

---

  • NEG Es finden sich einige (formale) Fehler im Literaturverzeichnis (z. B. bei Herausgeber-Werken oder beim Namen des Verlags).

  • NEG Es findet sich eine substanzielle Zahl an (formalen) Fehlern im Literaturverzeichnis (z. B. bei Herausgeber-Werken oder beim Ort des Verlags).

  • NEG Das Literaturverzeichnis enthält eine große Zahl oder einen großen Anteil an (formalen) Fehlern.

  • NEG Jede oder fast jede Quelle im Literaturverzeichnis ist falsch zitiert. Das ist als gravierender Mangel der vorliegenden Arbeit zu sehen.

  • NEG Das Literaturverzeichnis ist nicht konsistent aufgebaut; verschiedenen Zitationsstile oder -varianten wurden gemischt. Solches - unzulässiges - Mischen könnte etwa bedeuten, dass Namen von Zeitschriften teilweise abgekürzt und teilweise ausgeschrieben wurden oder das insgesamt in einigen Zitationen die Vorgaben der APA V7 befolgt, aber in anderen Zitationen nach einem anderen Zitationsstil formatiert wurde.

4.9.2.2 Literaturverzeichnis – Kommentare zu Aufbau(fehlern)

+++

  • Pos Das Literaturverzeichnis ist mit “Literaturverzeichnis” (formatiert als Überschrift Ebene 1) zu überschreiben, aber nicht zu nummerieren. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit korrekt umgesetzt.

  • POS Es wurde (ggf. die deutsche Version) der aktuellen, d.h. 7. Auflage, des APA-Handbuchs verwendet.

000

  • POS-NEG Im Moment ist die 7. Auflage der APA aktuell. Der Gutachter lässt aktuell sowohl die 6. und 7. Auflage des APA-Handbuchs als gleichwertige Richtlinien zu. Allerdings sollte sich für eine der beiden Varianten entschieden werden bzw. nicht die beiden Varianten gemischt werden.

---

  • NEG Im Literaturverzeichnis sind genau die zitierten Literaturstellen anzuführen (nicht mehr, nicht weniger). Es sollen keine nicht-zitierten Werke im Literaturverzeichnis erscheinen; es sollen keine zitierten Werke nicht im Literaturverzeichnis erscheinen. Die vorliegende Arbeit hält dies nicht ein.

  • NEG Laut APA/DPGs ist ab der zweiten Zeile einer Zitation im Literaturverzeichnis einzurücken (5-7 Leerzeichen; “hängender Einzug”). Das wurde in der vorliegenden Arbeit nicht berücksichtigt.

  • NEG Das Literaturverzeichnis ist mit “Literaturverzeichnis” (formatiert als Überschrift der Ebene 1) zu überschreiben, aber nicht zu nummerieren.

  • NEG In der vorliegenden Arbeit werden Quellen im Text zitiert, die sich nicht im Literaturverzeichnis finden (oder umgekehrt). Das ist als schwerer formaler Fehler zu werten.

  • NEG Es ist nur ein einziges Literaturverzeichnis anzugeben, nicht mehrere, etwa für Print- und elektronische Medien getrennt.

  • NEG Die Formatierung des Literaturverzeichnisses entspricht nicht in allen Punkten der Vorgaben oder ist nicht in allen Punkten sinnvoll gewählt (z.B. Einzug oder ersten Zeile, Blocksatz, Abstände etc.).

  • NEG Verzeichnisse (Inhaltsverzeichnis oder Literaturverzeichnis) sollten linksbündig formatiert sein (ohne Einzug in der ersten Zeile).

  • NEG Laut APA/DGPs sind Einträge im Literaturverzeichnis nicht zu nummerieren oder mit Aufzählungszeichen zu versehen.

4.9.2.3 Literaturverzeichnis – Kommentare zu Zitationsfehlern

+++

  • POS DOIs wurden berichtet, was nicht nur den Vorgaben der APA entspricht, sondern eine hilfreiche Ergänzung zur Identifikation von Literatur darstellt.

  • POS Schön ist, dass URLs im Literaturverzeichnis am Zeilenende getrennt/umgebrochen wurden, um hässliche Lücken im Textsatz zu vermeiden. Häufig wird das vernachlässigt.

  • POS Es ist positiv anzumerken, dass Verlagsnamen in der von der APA (6. Auflage) vorgeschlagenen Form berichtet wurden (nämlich “Heidelberg: Springer.” anstelle von z.B. “Berlin, Heidelberg: Springer Medien Verlag.”; letzteres wäre falsch). Allerdings ist die 6. Auflage mittlerweile veraltet.

---

  • NEG Laut APA/DGPs ist ein Verlag im Literaturverzeichnis nur kurz als z. B. “Thieme” oder “Hogrefe” aufzuführen, nicht aber als z. B. “Karl F. Haug Verlag” etc.

  • NEG DOIs wurden nicht (durchgehend) berichtet, sind aber eine sinnvolle Ergänzung in Zitationen.

  • NEG Auch bei Werken von Google Books ist Autor, Verlag etc. im Literaturverzeichnis aufzuführen.

  • NEG NN-Zitierungen (ohne Angabe des Autors) sollten vermieden werden.

  • NEG Internetquellen sollten - wie jede Quelle - mit Namen des Autors und dem Erscheinungsjahr zitiert werden.

  • NEG Online-Fachzeitschriften sind nicht als Internetquelle, sondern als Fachzeitschrift zu führen, da sie alle Vorgaben einer Fachzeitschrift erfüllen und letztere die stärkere Quellenart darstellt.

  • NEG Im Literaturverzeichnis finden sich nicht zitierte Quellen, was als deutlicher formaler Fehler zu werten ist.

  • NEG Akademische Grade sind nicht anzuführen (dies gilt auch für das Literaturverzeichnis).

  • NEG Es ist nach APA nur ein Literaturverzeichnis für alle Arten von Quellen zu erstellen, nicht mehrere Verzeichnisse. Dies wurde in der vorliegenden Arbeit nicht beachtet.

  • NEG Typische Fehler in Literaturverzeichnissen beinhalten das Auslassen der Seitenzahl, falsche Groß- und Kleinschreibung, falsche Darstellung von Kapiteln in Herausgeberwerken oder falsche Formatierung des Verlagnamens; ein Teil dieser Fehler findet sich in der vorliegenden Arbeit wieder.

  • NEG Laut den Richtlinien zur Manuskriptgestaltung der DGPs (2016) wird die *“Heftnummer nur dann,* wenn die Paginierung jedes Heftes mit der Seitenzahl Eins beginnt, unmittelbar nach der Bandangabe in Klammern (im Literaturverzeichnis() hinzugefügt” (S. 116).

  • NEG Bei der Zitation von Kapiteln aus Herausgeberwerken im Literaturverzeichnis sind die Editoren zu benennen; das wurde in der vorliegenden Arbeit nicht (durchgehend) berücksichtigt.

  • NEG Laut APA/DGPs (6. Auflage) ist im Literaturverzeichnis bei der Zitation eines Buches nur ein Ort (der zuerst genannte im Quellmaterial) anzugeben, nicht mehrere, also z. B. “Heidelberg: Springer”. Laut der. 7. Auflage des APA-Handbuchs ist der Verlagsort wegzulassen.

  • NEG Laut APA/DGPs sind Seitenzahlen im Literaturverzeichnis bei Monografien nicht anzugeben; bei Buchkapiteln aus Herausgeberwerken, bei Zeitschriftenartikeln oder Zeitungsartikeln hingegen schon. Dieser Unterscheidung wird in der vorliegenden Arbeit nicht durchgehen korrekt getroffen.

  • NEG Laut APA/DGPs ist im Literaturverzeichnis die Abkürzung “S.” für Seite (bzw. “p”) nicht bei Fachartikeln anzugeben; bei Buchkapiteln aus Herausgeberwerken oder bei Zeitungsartikeln hingegen schon. Dieser Unterscheidung wird in der vorliegenden Arbeit nicht durchgehen korrekt getroffen.

  • NEG Laut APA (6./7. Auflage) ist das Abrufdatum einer Online-Quelle nicht zu nennen. Gerade bei einem nachprüfbaren Publikation wie einem Fachartikel spielt das Abrufdatum keine Rolle (genauso wenig wie das Ausleihdatum eines gedruckten Buches aus einer Bücherei von Relevanz ist).

  • NEG Laut APA (6./7. Auflage) sind in der Zitation im Literaturverzeichnis beim Titel (neben dem ersten Wort) nur Eigennamen großzuschreiben. Beispiel: “Tu, H.-W., & Hampton, R. R. (2014). Control of working memory in rhesus monkeys (Macaca mulatta). Journal of Experimental Psychology: Animal Learning and Cognition, 40, 467–476. http://dx.doi.org/10.1037/xan0000030”.

  • NEG Beim Zitieren von Fachartikeln ist zwar der Jahrgang, aber nicht die Nummer der Ausgabe kursiv zu setzen laut APA.

  • NEG Laut APA V7 ist der Ort des Verlags bei der Zitation eines (gedruckten) Buches nicht anzugeben.

  • NEG Zitiert man aus einem Kapitel einer Monografie, so ist die ganze Monografie zu zitieren. Falsch ist die Zitation des Buchkapitels als wäre es Teil eines Herausgeberwerks.

  • NEG Es ist anzumerken, dass Verlagsnamen in der von der APA (6. und 7. Auflage) vorgeschlagenen Form in Kurzform berichtet werden soll, also z.B. “Springer” und nicht “Springer Fachmedien Wiesbaden”. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht konsequent umgesetzt.

  • NEG Laut APA sind die Namen von Titeln von Werken (wie z.B. Namen von Zeitschriften) in “Title Case” zu setzen, d.h. alle Wörter groß schreiben bis auf auf kurze Konjunktionen, Artikel oder Präpositionen. Im Literaturverzeichnis hingegen gilt, dass der Titel eines Werks in “Sentence Case” zu setzen ist, d.h. nur Eigennamen werden groß geschrieben. Allerdings sollte diese Regeln nicht für deutsche Werke angewendet werden. Diese Regel zur Großschreibung ist in der vorliegenden Arbeit nicht (komplett) umgesetzt.

  • NEG Bestandteile eines Eintrags im Literaturverzeichnis sollten nicht durchweg in Großschreibung gesetzt sein.

4.9.2.4 Literaturverzeichnis – Beispiele/Blaupausen von Zitaten nach Typen

---

  • NEG Beispiele für korrekte Zitationen (laut APA/DGPs) für Monografien sind die Folgenden (Kursivdruck ist durch Sternchen gekennzeichnet):

    • American Psychological Association. (2010). *manual of the American Psychological Association* (6th ed.). Washington, DC: Author.

    • Bredenkamp, J. (1972). Der Signifikanztest in der psychologischen Forschung. Frankfurt am Main: Akademische Verlagsgesellschaft.

    • Cohen, J. (1988). *power analysis for the behaviaral sciences* (2nd ed.). Hillsdale, NJ: Erlbaum.

  • NEG Beispiele für korrekte Zitationen (laut APA/DGPs) für Zeitschriftenartikel sind die Folgenden (Kursivdruck ist durch Sternchen gekennzeichnet):

    • Gschwendner, T., Hofmann, W. & Schmitt, M. (2006). Moderatoren der Konsistenz implizit und explizit erfasster Einstellungen und Persönlichkeitsmerkmale. *Psychologische Rundschau*, 57, 13–33. http://dx.doi.org/10.1026/0033-3042.57.1

    • Keselman, H. J., Huberty, C. J., Lix, L. L., Olejnik, S., Cribbie, R. A., Donohue, B. et al. (1998). Statistical practices of educational researchers: An analysis of their ANOVA, MANOVA, and ANCOVA analyses. *Review of Educational Research, 68*, 350–386.

  • NEG Beispiele für korrekte Zitationen (laut APA/DGPs) für Buchkapitel (d.h. Beiträge aus Herausgeberwerken) sind die Folgenden (Kursivdruck ist durch Sternchen gekennzeichnet):

    • Döbert, F. & Nunner-Winkler, G. (1984). Abwehr- und Bewältigungsprozesse in normalen und kritischen Lebenssituationen. In E. Olbrich & E. Todt (Hrsg.), *Probleme des Jugendalters. Neuere Sichtweisen* (S. 259–295). Berlin: Springer.
    • Bem, D. J. (2004). Writing the empirical journal article. In J. M. Darley, M P. Zanna & H. L. Roediger III (Eds.), *The compleat academic: A career guide. 2nd ed.*(pp. 185–219). Washington, DC: American Psychological Association. http://dx.doi.org/10.1017/cbo9780511807862.002
  • NEG Beispiele für korrekte Zitationen (laut APA/DGPs) von elektronischen Dokumenten (inkl. Webseiten) sind die Folgenden (Kursivdruck ist durch Sternchen gekennzeichnet):

    • Autor, A. A. & Autor B. B. (Jahr). Titel [ggf. Art des Formats, z.B. PDF-Datei]. Retrieved from https://www.someaddress.com/full/url/

    • Spotlight Resources. (n.d.). Retrieved from https://owl.purdue.edu/owl/about_the_owl/owl_information/spotlight_resources.html (Das ist ein Beispiel, in dem Autor und Datum der zitierten Ressource unbekannt sind)

    • U.S. Department of Health and Human Services, National Health Statistics Reports. (2008). *National health statistics reports: Complementary and alternative medicine use among adults and children: United States, 2007* (Report No. 12). Retrieved from https://nccam.nih.gove/sites/nccam.nih.gove/files/news/nhsr12.pdf

    • Kessy, S.S.A. & Urio, F.M. (2006). *The contribution of microfinance institutions to poverty reduction in Tanzania* (Research Report No. 06.3). Retrieved from Research on Poverty alleviation website: http://www.repoa.or.tz/documents_storage/Publications/Reports/06.3_Kessy_and_Urio.pdf

4.9.2.5 Literaturverzeichnis - Empfehlungen

  • > Ich empfehle Ihnen, sich intensiv mit der Gestaltung eines Literaturverzeichnisses auseinander zu setzen: In jeder Seminararbeit und in Ihrer Abschlussarbeit wird das Thema eine große Rolle spielen. Nach meiner Erfahrung achten Gutachter sehr auf die formale Korrektheit des Zitieren und speziell des Literaturverzeichnisses. Wenn Sie einmal (und frühzeitig) die Regeln lernen, so werden Sie in jeder Arbeit davon profitieren und umgekehrt.

4.9.3 Vorgaben zum Zitationsstil

  • POS Die Zitationsvorgaben (APA/DGPs) wurden umgesetzt, entsprechend den formalen Vorgaben.

  • NEG Die Zitationsvorgaben (APA/DGPs) wurden nicht vollständig umgesetzt, entgegen formaler Vorgaben.

  • NEG Die Zitationsvorgaben (APA/DGPs) wurden kaum oder gar nicht umgesetzt, entgegen formaler Vorgaben.

  • NEG Seitenzahlen werden im APA-Format nur in wörtlichen Zitaten verwendet, nicht in indirekten.

  • NEG Direkte Zitate sind stets mit Seitenangaben zu versehen (z. B. “S. 5”“).

  • NEG Das Literaturverzeichnis wurde nicht (durchgängig) nach APA formatiert, entgegen formaler Vorgaben.

4.9.4 Referenzieren (xxref)

+++

  • POS Tabellen und/oder Abbildungen wurden korrekt im Text referenziert.
  • POS Tabellen und/oder Abbildungen wurden korrekt beschriftet (z. B. die Beschriftungen einer Abbildung unterhalb der Abbildung aber die Beschriftung einer Tabelle oberhalb der Tabelle).

---

  • NEG Tabellen und Abbildungen müssen im Text referenziert werden (“wie in Tabelle 1 dargestellt”); dies ist in der vorliegenden Arbeit nicht (durchgehend) der Fall.

  • NEG Abbildungen und/oder Tabellen wurden nicht oder nicht (durchgehend) korrekt referenziert (nach APA oder Hochschul-Richtlinien). Bitte konsultieren Sie die entsprechenden Hinweise (z. B. wie beschriftet man Tabellen, wie ist die Legende von Abbildungen zu gestalten).

  • NEG Laut APA/DGPs sind Referenzen *unter* Abbildungen anzubringen; bei Tabellen gilt hingegen Umgekehrtes. Dort ist die Beschriftung *oberhalb* der Tabelle anzubringen. Die vorliegende Arbeit berücksichtigt dies nicht (durchgehend).

  • NEG Laut Richtlinien der APA/DGPs ist der Titel einer Abbildung direkt nach der Nummerierung ohne Zeilenumbruch anzugeben.

4.10 Diagramme/Abbildungen

xxdiag

4.10.1 Schemata/Ablauf-Diagramme

  • POS Diagramme, Bilder oder Schemata wurden sinnvoll zur Auflockerung und Verdeutlichung des Textes bzw. der theoretischen Grundlagen verwendet.

  • POS Es wurde ein Flussdiagramm bzw. ein Ablaufdiagramm verwendet, um den Ablauf der Datenerhebung (pro Proband) zu erläutern.

  • POS-NEG Einige (wenige) Diagramme wurden zur sinnvollen Auflockerung und besserer Veranschaulichung des Textes eingesetzt. Mehr Diagramme hätten die Ausarbeitung bereichern können.

---

  • NEG Es wurden keine oder fast keine Diagramme bzw. Schemata zur Auflockerung und Verdeutlichung des theoretischen Teils verwendet, obwohl dies zweckdienlich gewesen wäre.

  • NEG Laut Formatvorgaben der APA ist die Beschriftung einer Abbildung unter der Abbildung anzubringen. In der vorliegenden Arbeit wurde dies nicht (durchgehend) korrekt umgesetzt.

  • NEG Laut Formatvorgaben der APA ist die Beschriftung einer Abbildung in dieser Form anzubringen: “Abbildung X. Titel der Abbildung.”, wobei “Abbildung X” kursiv zu setzen ist. In der vorliegenden Arbeit wurde dies nicht (durchgehend) korrekt umgesetzt.

  • NEG Es fehlen die Quellenangaben für einige Abbildungen; wie für jedes geistiges Material gilt, dass der Autor zu zitieren ist. Übernimmt man fremde Gedanken, ohne dies zu zitieren, so ist dies heikel (aber im diesem Fall klar nicht als Plagiat zu bewerten, sondern nur als Formfehler).

  • NEG Abbildungen sollten sich stets durch hohe Informationsdichte auszeichnen (zumindest in Texten mit Niveau). Als Faustregel kann gelten, dass, wenn man eine Abbildung genauso gut in ein paar wenigen Worten oder Sätzen sagen, die Abbildung überflüssig oder nicht richtig genutzt ist; zumindest gilt dies für alle Dokumente mit ernsthaftem Anspruch wie wissenschaftliche Berichte. Gerade wissenschaftliche Texte sollten nicht durch Inhaltsarmut oder flache Argumentation hervorstechen, im Gegenteil. Inhaltsarme Abbildungen sind daher wenig nützlich; Abbildungen sollten im Gegensatz dazu den Text (die Wörter) bereichern und insofern zu vertieften Einsichten führen. “Flache” Abbildungen stiften wenig Nutzen; sie schaden einem wissenschaftlichen Bericht. Dieser Punkt ist in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend umgesetzt worden.

4.11 Poster (xxposter)

4.11.1 Übersichtlichkeit

+++

  • POS Das Poster ist übersichtlich gestaltet.

  • POS-NEG Das Poster ist nicht immer übersichtlich gestaltet.

---

  • NEG Das Poster ist nicht übersichtlich gestaltet.

  • NEG Bei einem Poster sollten die einzelnen Teile – wie Einleitung oder Methoden – optisch gut voneinander getrennt werden. Häufig erreicht man das durch Farbgebung (z. B. jeder Abschnitt wird in einer Box mit grauem Hintergrund dargestellt; zwischen den Boxen liegt Weißraum). Diese optische Abtrennung der einzelnen Teile ist in der vorliegenden Arbeit nicht gut gelungen.

  • NEG Die Reihenfolge der Positionierung der Abschnitte auf dem Poster entspricht nicht dem Lesefluss. So ist z. B. die Diskussion unten rechts zu positionieren, da dies das Ende des natürlichen Leseflusses darstellt.

  • NEG Lange Texte auf Postern (und Folien) sollten vermieden werden. Stattdessen bietet sich eine Segmentierung mittels Spiegelstrichen (Aufzählung) an. Dieser Punkt wurde im vorliegenden Poster nicht (komplett) umgesetzt.

4.11.2 Vollständigkeit

+++

  • POS Das Poster ist vollständig, insofern als dass die wesentlichen Aspekte einer Studie (Einleitung, Theorie, Methode, Ergebnisse, Diskussion, Literatur) aufgeführt sind.

---

  • NEG Das Poster ist unvollständig, insofern als dass die wesentlichen Aspekte einer Studie (Einleitung, Theorie, Methode, Ergebnisse, Diskussion, Literatur) nicht im erforderlichen Umfang aufgeführt sind.

4.11.3 Platznutzung

+++

  • POS Der (knappe) Platz auf dem Poster wurde sinnvoll genutzt.

--- - NEG Der (knappe) Platz auf dem Poster wurde nicht immer sinnvoll genutzt; z. B. wurde Platz verschenkt.

4.12 Projektmanagement

  • NEG Die Projektplanung sollte auf dem tatsächlichen (formal vorgegebenen) Zeitplan beruhen.

  • NEG Die geplante Zeitdauer der Arbeit sollte die formal vorgegebene Zeit nicht überschreiten.

5 METHODEN (xxmeth)

5.1 Reproduzierbarkeit (xxrepro)

5.1.1 Fazit (xxrepfazit)

+++

  • POS Die Reproduzierbarkeit der Studie ist insgesamt in gutem Maße sichergestellt, da relevantes Material eingereicht wurde (z. B. Daten, Stimuli, Syntax, Codebook/Data-Dictionary).

  • POS Die Reproduzierbarkeit der Datenanalyse wurde (auch) durch Verwendung eines Startwerts zur Initialisierung der Zufallswerte sichergestellt (z.B. mit set.seed()).

  • POS Die Reproduzierbarkeit des Reviews ist insofern in gutem Maße sichergestellt, als dass relevantes Material eingereicht wurde, z.B. durchsuchte Datenbanken, Suchterme, Ein- und Ausschlusskriterien, Bibliographien identifizierter Literaturquellen, Interrater-Übereinstimmung, verwendete Software.

---

  • NEG Die Reproduzierbarkeit ist insofern nicht sichergestellt, als dass einer oder mehrere der folgenden Teile nicht eingereicht wurden (oder nicht auffindbar waren): Daten, Syntax, Stimuli, Codebook, sonstiges Material. Reproduzierbarkeit ist die Grundlage oder Bedingung von Transparenz. Transparenz ist ein oder der Grundwert der Wissenschaft.

  • NEG Die Datei mit den Materialien zur Reproduzierbarkeit ließ sich nicht öffnen. Damit/Insofern ist die Reproduzierbarkeit nicht gegeben. Es obliegt dem Autor, die technische Funktionstüchtigkeit sicherzustellen.

  • NEG Daten brauchen nicht abgedruckt werden, da die Daten nur genutzt werden könnten, wenn man Zeit und Muse hat, diese herauszukopieren oder gar abzutippen (bei Screenshots).

  • NEG Im Exposé wurde der für Forschung zentrale Aspekt der Reproduzierbarkeit nicht (ausführlich genug) erwähnt.

5.1.2 Literaturrecherche

+++

  • POS Das Vorgehen bei der Literaturrecherche wurde gut geschildert; das unterstützt die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse in sinnvoller Weise.

---

  • NEG Eine Explikation der Recherchestrategie/der Literaturrecherche wäre sinnvoll gewesen, da so die Belastbarkeit der Quellen (und damit der Aussagen der Arbeit) besser eingeschätzt werden kann. Dies würde z. B. Suchbegriffe und Suchzeitraum umfassen sowie die Anzahl der Treffer.

  • NEG Gerade bei theoretischen Arbeiten, wie der vorliegenden, ist es von hoher Bedeutung die Strategie zur Recherche von Literatur offenzulegen. Da bei einer theoretischen Arbeit die Güte der Ergebnisse primär von der Güte der Literaturrecherche abhängen, ist es für Leser essenziell die Güte bzw. die Details der Literaturrecherche zu kennen.

5.1.3 Daten

  • POS Die Daten der Studie wurden eingereicht, was Transparenz/Reproduzierbarkeit der Studie sinnvoll unterstützt.

---

  • NEG Rohdaten wurden nicht eingereicht; das reduziert die Nachvollziehbarkeit und Transparenz (“Reproduzierbarkeit”) der Ergebnisse, was nachteilig ist.
  • NEG Die Daten wurden nicht in maschinenlesbarer Form eingereicht.

5.1.4 Syntax

+++

  • POS Die (R-)Syntax wurde eingereicht, das unterstützt die Reproduzierbarkeit der Arbeit und stärkt insofern einen zentralen wissenschaftsethischen Anspruch an Studien.

  • POS Die Syntax ist wohlstrukturiert (z. B. übersichtlich und kommentiert), was die Reproduzierbarkeit unterstützt.

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  • NEG Die Syntax zur Datenanalyse der Studie wurde nicht eingereicht, was Transparenz/Reproduzierbarkeit der Studie leider verringert.
  • NEG Die Syntax sollte nicht im Hauptteil der Studie berichtet werden, sondern im Anhang (oder im Rahmen einer separaten Datei).
  • NEG Die Syntax ist wenig strukturiert (z. B. nicht übersichtlich und/oder nicht kommentiert), was die Reproduzierbarkeit verringert.

5.1.5 Stimuli

+++

  • POS Die Stimuli bzw. Messinstrumente (z. B. Fragebogen oder Interviewleitfaden) wurden eingereicht, das unterstützt die Reproduzierbarkeit der Arbeit und stärkt insofern einen zentralen wissenschaftsethischen Anspruch an Studien.
  • POS Die Syntax ist in hohem Maße übersichtlich und stringent aufgebaut.

---

  • NEG Die Stimuli (z. B. Fragebogen) der Studie wurden nicht eingereicht, was die Transparenz/Reproduzierbarkeit der Studie leider schmälert.
  • POS Die Syntax ist in wenig übersichtlich und stringent aufgebaut.

5.2 Design der Studie (xxdesign)

5.2.1 Interne Validität des Designs (xxintval)

  • POS Das Design zeichnet sich durch hohe interne Validität aus.

---

  • NEG Das Design der Studie lässt keine Kausalschlüsse zu.

  • NEG Obwohl die Forschungsfrage Kausalschlüsse impliziert, lässt das Design keine Kausalschlüsse zu bzw. wird die Angemessenheit des Designs (die interne Validität) nicht ausführlich (genug) diskutiert.

  • NEG Das Design der Studie zeichnet sich durch geringe interne Validität aus.

  • (NEG) Online-Studien zeichnen sich häufig durch geringe interne Validität aus als Labor-Studien, da Störvariablen weniger gut kontrolliert werden können.

5.2.2 Anspruch des Designs

+++

  • POS Der Versuchsaufbau ist geschickt und handwerklich hervorragend umgesetzt.
  • POS Der Versuchsaufbau ist “handwerklich” gut gestaltet.
  • POS Es wurde eine Pilotstudie durchgeführt, was zur Güte des Designs (potenziell) beiträgt.
  • POS Das Forschungsdesign der Studie zeichnet sich durch einen hohen Anspruch aus.

++--

  • POS-NEG Das Design der Studie ist von mittlerer (befriedigender) Komplexität oder Güte.

  • POS-NEG Das Design der Studie erreicht keine hohe Komplexität.

---

  • NEG Die methodische Raffinesse des Versuchsplan ist eher einfach/gering.
  • NEG Das Versuchsdesign zeichnet sich durch einen eher geringen Umfang oder eine eher geringe Komplexität aus (z. B. nur zwei Variablen in einer Zusammenhangshypothese).
  • NEG Die Versuchsplanung zeugt nicht von einer hohen Einarbeitung mit dem Gegenstand.
  • NEG Um Effekte einer Intervention zu messen, gerade bei kleinen Stichproben, ist es zwar möglich, auf eine Messung der AV vor der Intervention zu verzichten, aber besser ist es, vor (t_0) und nach (t_1) der Intervention die AV zu messen. Im nächsten Schritt kann man dann das Delta (d= t_1 - t_0) zwischen beiden Gruppen vergleicht, in der Regel mit der Hypothese, dass man einen (substanziellen) Unterschied findet. In der vorliegenden Arbeit wurde allerdings auf einen Test zu t_0 verzichtet.

5.2.3 Dokumentation des Designs/des Ablaufs

xxdokudesign

+++

  • POS Das Studiendesign bzw. der -ablauf wurde in guter Weise stringent und konzise berichtet.
  • POS Das Studiendesign bzw. der -ablauf wurde nachvollziehbar berichtet.
  • POS UV und AV (bzw. Prädiktoren und Kriterium) wurden expliziert.
  • POS Was die unabhängige Variable (UV) und die abhängige Variable (AV) einer Forschungsfrage ist, weist entscheidende Bedeutung für eine Studie auf. Daher ist es sinnvoll, diese Information gut lesbar (und konzise) zu platzieren. Eine Abhebung vom allgemeinen Textfluss ist eine sinnvolle Möglichkeit dazu. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit in guter Weise umgesetzt.
  • POS Es wurde eine Visualisierung (z. B. als “Flowchart” bzw. Flussdiagramm oder Ablaufdiagramm) des Versuchsablauf dargeboten, was die Verständlichkeit erhöht.
  • POS Der Ablauf des Versuchs (aus Sicht der Versuchspersonen) wurde nachvollziehbar (und damit reproduzierbar) geschildert.

000

  • POS-NEG Der Ablauf bzw. das Design der Studie wurde in einigen Aspekten beschrieben, aber eine genauere Beschreibung wäre sinnvoll gewesen.
  • POS-NEG Es wurden einige Hinweise zum Ablauf bzw. Setting der Studie gegeben.

---

  • NEG Das Design der Studie wurde nicht oder nicht ausführlich oder nicht korrekt oder nicht an der richtigen Stelle im Bericht erläutert (z. B. ob es um ein Between-Subject-Experiment mit einem Faktor und zwei Stufen handelt oder um eine Beobachtungsstudie).

  • NEG UVs und AVs wurden nicht expliziert, bzw. Prädiktoren und Kriterium wurden nicht expliziert (oder nicht an geeigneter Stelle).

  • NEG Die Darstellung des empirischen Vorgehens (Studiendesign) weist große Lücken auf; die Darstellung lässt Wesentliches außen vor. Insgesamt ist dieser Teil als mangelhaft einzustufen.

  • NEG Der Ablauf der Studie (z. B. Intervention, Messung, Instruktionen) wurde unzureichend genau beschrieben.

  • NEG Das empirisch-methodisch Vorgehen wurde zu knapp oder gar nicht beschrieben (z. B. Mit welcher R-Funktion wurde die Power durchgeführt)?

  • NEG Eine prägnante Beschreibung des Studienablaufs (z.B. in Form eines Ablaufdiagramms) wäre von Nutzen gewesen (z.B.: 1. Informierte Einwilligung; 2. Demografische Daten; 3. Fragebogen 1; 4. Fragebogen 2 etc.), fehlt aber.

  • NEG Eine Visualisierung oder konzise Zusammenfassung (z. B. als “Flowchart”) des Versuchsablauf wäre hilfreich gewesen, fehlt aber.

  • NEG Die Erläuterung zur Art des Experiments, between vs. within, fehlt, wurde nicht erläutert, oder nicht klar genug oder nicht an richtiger Stelle.

  • NEG Zwar wurden relevante Informationen zum (methodischen) Vorgehen im Fließtext berichtet, aber es wäre einem einfacheren Lesefluss und einer besseren Zugänglichkeit der Informationen zuträglich gewesen, wären die Informationen in Tabellenform berichtet worden.

NUR QUALI:

  • NEG Die Durchführung bzw. das Setting der Studie sowie mögliche Interaktionen von Forschendem/r und Forschungssubjekten hätte stärker thematisiert werden können. Könnten existierende Sym- oder Antipathien die Interaktion in eine bestimmte Richtung beeinflusst haben? Welches Vorwissen und Thesen (Meinungen) vertrat der oder die Forschende, welche implizit eingingen? Was waren die Erwartungen aller Beteiligten und wie wirkten sich diese auf den Verlauf der Untersuchung aus? Etc.

5.2.4 Maßnahmen zur Sicherstellung der internen Validität

  • POS Der Erfolg der experimentellen Intervention wurde geprüft (“Manipulation Check”).
  • POS Störvariablen wurden reflektiert, identifiziert und (in Teilen) kontrolliert.
  • POS Es wurde auf Kontrolle von Störvarianz geachtet, um die interne Validität nicht (unnötig) einzuschränken.
  • POS Der reibungslose Ablauf der Datenerhebung wurde vor der eigentlichen Erhebung getestet (“Prätest”, “Pilot”) - eine sinnvolle Maßnahme, um die interne Validität der Studie zu sichern.

++--

  • POS-NEG Die Studie hätte von einer stärkeren Kontrolle von Störvariablen profitiert.

---

  • NEG Es wurde nicht (ausreichend) auf Kontrolle von Störvarianz geachtet, die die interne Validität gefährden könnte.

  • NEG Die Studie hätte von mehr Maßnahmen zur Sicherung der Datenqualität (und der internen Validität) profitiert. Einige hilfreiche Maßnahmen sind: (a) Kontrolle, dass die Versuchspersonen in Ruhe und ohne Ablenkung an der Studie teilnehmen; (b) Kontrolle, dass die Versuchspersonen alle in ähnlicher Stimmung/Verfassung sind; (c) Kontrolle der Dauer des Versuchs pro Versuchsperson, (d) Kontrolle störender Umwelteinflüsse (z. B. Lärm), (e) Kontrolle personengebundener Störeinflüsse (z. B. Vorwissen).

NUR QUALI:

  • NEG Es wäre für die Validität der Studie nützlich gewesen, dass Vorwissen, Beziehung und/oder das Setting der Untersuchung genauer zu erläutern. Gerade qualitative Forschung ist sich einer Wechselwirkung von Forschungssubjekt und -objekt ausgesetzt - und gerade qualitative Forschung ist sich (und sollte sich) dieser Wechselwirkung besonders bewusst sein.

5.2.5 Sonstiges zum Design

+++

  • POS Die Studie greift, im Sinne eines Replikationsansatzes, auf eine existierende Studie zurück, baut also auf einer (vermutlich hochqualitativen) Studie auf bzw. repliziert diese und/oder führt diese Forschung weiter. Das replizierende Weiterführen ist ein sinnvolles Vorgehen, da es den kumulativen Character der Wissenschaft hervorhebt und gleichzeitig, insbesondere für studentische Arbeiten, eine nützliche Maßnahme der Qualitätssicherung darstellt.

---

  • NEG Unwesentliche Details wurden berichtet. Beispiel für ein unwesentliches Detail: “Die Verwendung einer Likert-Skala ermöglicht eine quantitative Erfassung von Daten. Die Antwortoptionen auf der Skala sind numerisch kodiert, was eine einfache Auswertung und statistische Analyse der Daten ermöglicht. Dies erleichtert die Quantifizierung von Meinungen, Einstellungen oder Wahrnehmungen der Teilnehmer und ermöglicht den Vergleich zwischen verschiedenen Gruppen.”

5.2.6 Besonderheiten qualitativer Designs

+++

  • POS Der Rückgriff auf die Methode der Grounded Theory zeugt von einem guten Verständnis der Idee und der Stärken der qualitativen Methode.

  • POS Es wurden die Stärken der qualitativen Methoden ausgespielt, indem – in gewissem Maß – Theoriebildung betrieben wurde. Qualitatives Arbeit in dieser Art ist besonders fruchtbar.

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  • NEG Auch in qualitativen Untersuchungen ist es nützlich, sich über das Studiendesign (vertiefte) Gedanken zu machen. Ein Standardvorgehen sensu Mayring ist zwar oft möglich (und wird von einer großen Zahl an Arbeiten eingesetzt), allerdings kann im Einzelfall mit einem überlegten, genau auf den Einzelfall der vorliegenden Forschungsfrage abgestimmten Vorgehen ein besseres Ergebnis erwartet werden. Solch eine Auseinandersetzung mit dem Gegenstand und der dazu abzuleitenden empirischen Methode steht der qualitativen Forschung besonders gut zu Gesichte; genau das ist der Geist und der Leitgedanke qualitativer Forschung. Ein “Vorgehen von der Stange” sticht zumindest nicht positiv hervor und lässt Potenziale der qualitativen Forschung ungenutzt.

  • NEG Die qualitative Methode ist für einige Forschungsfragen bzw. Hypothesen gut für andere wiederum weniger gut geeignet. Eine Forschungsfrage bzw. Hypothese, die für qualitative Forschungsfragen weniger gut geeignet ist, lautet: “Arbeitnehmer haben eine höhere Anzahl von Krankheitstagen aufgrund von psychosomatischen Belastungsstörungen als Arbeitnehmer ohne eine psychosomatische Belastungsstörung”. Eine Aussage dieser Art zielt auf eine allgemein gültige, populationsbezogene Erkenntnis ab, die mit qualitativer Methode – zumal in Form einer kleinen Zahl von Interviews – kaum zu erreichen ist. Im Gegensatz dazu sollten sich sich qualitative Forschungsfragen auf “Es-gibt-Aussagen” konzentrieren. So könnte eine qualitative Studie untersuchen, ob “Konflikt am Arbeitsplatz eine Auslöser (aus Sicht der Betroffenen) für Mobbing ist”. Denn findet man z.B. im Interview entsprechende Hinweise, so kann man schlussfolgern, dass dies offenbar einer der möglichen Gründe ist. Zwar ist anzunehmen, dass es auch anderen Menschen – also über die untersuchte Stichprobe hinaus – so geht, aber eine generelle, quantifizierende Aussage, etwa dass es sich um den wichtigsten Punkt handele oder dass diese Ursache häufiger sei als eine andere, ist nicht abzuleiten. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend umgesetzt.

  • NEG Untersucht man mittels einer qualitativen Methode etwa “Einflussfaktoren” oder sonstige kausal konnotierte Fragen, so sollte sich der Autor bzw. die Autorin darüber bewusst sein, dass eine solche Studie nicht direkt Tatsachen zu Tage fördert sondern Ansichten über Tatsachen, das die Methode per se subjektiv, nicht objektiv ist. Dass man sich beim Schreiben über diese Tatsache bewusst ist, und Leser darüber bewusst hält, ist zu dokumentieren, also an geeigneter Stelle im Text zu diskutieren. Auch eine entsprechende Formulierung im Titel, etwa “Subjektive Beweggründe von Personalentscheidungen” hilft, diesem Sachverhalt Rechnung zu tragen. Eine Argumentation, dass dieser Sachverhalt evident sei und daher keiner Erwähnung bedürfe, greift zu kurz, denn die Verwechslungsgefahr ist faktisch groß. Im Übrigen ist es das Wesen einer Qualifizierungsarbeit, auf wesentliche Dinge hinzuweisen, um das eigene Wissen zu demonstrieren.

5.3 Messinstrumente (xxmess)

+++

  • POS Es wurden geeignete Messinstrumente ausgewählt.

  • POS Die Wahl der Messinstrumente wurde unter Bezug auf existierende relevante Studien bestimmt; das ist ein sinnvolles Vorgehen.

  • POS Die Messinstrumente wurden präzise benannt und beschrieben.

  • POS Die Qualität der Messinstrumente wurde methodisch geschickt untersucht.

  • POS Zentrale Gütekriterien der Messinstrumente (wie interne Konsistenz gemessen an Cronbachs Alpha) wurden berichtet.

  • POS Es wurden Messinstrumente mit gut belegter Qualität verwendet.

  • POS Einige zentrale Informationen zur Güte der verwendeten Messinstrumente wurden berichtet.

  • POS Die Qualität der Messinstrumente erscheint gut bzw. die empirische Absicherung der Messinstrumente ist hoch.

  • POS Die Verwendung der Kategorie “weiß nicht” bzw. “keine Angabe” in Fragebögen ist sinnvoll gewählt und gut gewählt.

  • POS Mit SoSci-Survey wurde eine bewährte Software-Lösung zur Online-Erhebung der Daten eingesetzt.

  • POS Positiv hervorzuheben ist die Methodenvielfalt der Messinstrumente. So wurde nicht nur eine Art von Messinstrumenten verwendet – in studentischen Arbeiten häufig Fragebogen aufgrund des geringeren Erhebungsaufwands – sondern auch behaviorale Messinstrumente.

  • POS Es wurden nicht nur Messinstrumente, die explizite psychologische Konstrukte erheben, sondern auch “implizite” Methoden verwendet, die auf nicht-bewusste bzw. nicht rational steuerbare Testwerte abzielen.

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  • NEG Es ist nicht klar (genug) ersichtlich aus dem Text, ob und inwieweit geeignete Messinstrumente ausgewählt wurden.

  • NEG Die verwendeten Messinstrumente wurden nicht (in ausreichendem Maße) erläutert. Messung ist jedoch für jede empirische Forschung ein Grundstein; daher sollte diesem Punkt immer Aufmerksamkeit zuerteilt werden.

  • NEG Teilweise fehlen Hinweise zu den Gütekriterien der Messinstrumente oder diese Informationen stehen am falschen Ort.

  • NEG Es fehlen Hinweisen zur internen Konsistenz (z. B. Cronbachs Alpha) der verwendeten Messinstrumente oder diese Informationen stehen am falschen Ort.

  • NEG Es wurden Messinstrumente mit unklarer oder zweifelhafter Güte verwendet. Ohne sichere Messinstrumente ist es unsicher, Effekte zu finden, selbst wenn die Theorie richtig ist. Überlegen Sie: Angenommen Ihre Waage ist kaputt und zeigt wirre Zahlen an. Könnten Sie erwarten, die Hypothese “Männer sind im Schnitt schwerer als Frauen” zu bestätigen. Wie aussichtsreich und wie sinnvoll wäre eine Studie mit einem solchen unsicheren Messinstrument?

  • NEG Die Verwendung von Messinstrumenten von zweifelhaftem Wert zeugt nicht von Verständnis der Grundfesten der empirischen Forschung.

  • NEG Die Darstellung der Messinstrumente ist nicht präzise und detailliert genug; die Ausführung bleibt zu vage.

  • NEG Werden psychologische Konstrukte gemessen, so bedarf es i.d.R. validierter Messinstrumente zur Operationalisierung. Diesem Sachverhalt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichen Rechnung getragen.

  • NEG Die Messinstrumente sollten in einem eigenen Abschnitt namens “Messinstrumente” o.Ä. berichtet werden. Diese Regel gilt auch, wenn keine psychometrischen Maße verwendet wurden, sondern z.B Verhaltensbeobachtungen durchgeführt wurden.

  • NEG Aufgrund der zentralen Bedeutung der Messinstrumente sind diese genau zu schildern. Bei psychometrisch fundierten Fragebogen und ähnlichen Instrumenten sind z.B. die Items im Anhang aufzuführen (oder als zweitbeste Alternative auf eine offene URL zu verweisen) und im Haupttext einige Items beispielhaft zu zitieren. Wird eine Variable nur mit einem Item (per Selbstauskunft) erhoben (z.B. “Wie glücklich sind Sie heute?” oder “Wie viele Zigaretten haben Sie gestern geraucht?”) so sind diese Items im Haupttext zu zitieren.

  • NEG Nur eine Submenge von Items aus einer existierenden, validierten Skala zu entnehmen ist problematisch: Die Qualität der Skala ist nur in toto, als Ganzes, geprüft. Eine Teilmenge der Items garantiert nicht für die Messqualität.

  • NEG Entwirft man selber ein Messinstrument, so sollten grundlegende Kennzahlen zur Güte im Bericht aufgeführt werden.

  • NEG Verwendet man einen (ggf. selbstentwickelten) Wissenstest als AV, so sollte man grundlegende Kennzahlen zur Güte dieses Instruments vorlegen. So stellt sich beispielsweise die Frage “Waren die Fragen auch nicht zu schwer? Vielleicht konnte ja niemand, in keiner Gruppe, die Fragen beantworten?” oder “Waren die Fragen auch nicht zu leicht? Vielleicht haben ja alle Versuchspersonen alle Fragen korrekt beantwortet?” oder “Wenn alle Fragen auf ein und dasselbe Wissensgebiet abzielen, so sollten die Fragenantworten korrelieren. Tun sie das? Alle? Wie sehr?”.

5.4 Stimuli (xxstimuli)

+++

  • POS Es wurden gut fundierte Stimuli ausgewählt.

  • POS - Es wurde eine (insgesamt) angemessen große Stichprobe an Stimuli erhoben, so dass Aussagen für die Grundgesamtheit der betreffenden Stimuli möglich sind bzw. sein können. Der Grundsatz, dass von einer Personen-Stichprobe nicht ohne Weiteres auf die Grundgesamtheit geschlossen werden kann, sondern dass Größe und Zufälligkeit (Repräsentativität) eine entscheidende Rolle spielen, gilt nämlich auch für Stimuli-Stichproben. Beispiel: Eine Studie untersucht, ob Professoren als “freundlich” gesehen werden. Als Beispiel für Professoren wird nur ein Stimulus gewählt, nämlich ein Foto von Professor Süß. Die große Personenstichprobe bewertet das Foto (die Person darauf, Prof. Süß) als wenig freundlich. Kann jetzt geschlossen werden, dass Professoren allgemein als wenig freundlich beurteilt werden? Dieser Schlüsse würde vorschnell übergeneralisieren. Eine größere Stichprobe an Stimuli (mehrere vergleichbare, kontrollierte Professorenfotos) wären für eine solche Generalisierung nötig. Vgl. Wells, G. L., & Windschitl, P. D. (1999). Stimulus sampling and social psychological experimentation. Personality and Social Psychology Bulletin, 25(9), 1115-1125.

---

  • NEG Es wurde eine (sehr) kleine Stichprobe an Stimuli erhoben, aber es wurden Aussagen für die Grundgesamtheit der betreffenden Stimuli gemacht. Der Grundsatz, dass von einer Personen-Stichprobe nicht ohne Weiteres auf die Grundgesamtheit geschlossen werden kann, sondern dass Größe und Zufälligkeit (Repräsentativität) eine entscheidende Rolle spielen, gilt auch für Stimuli-Stichproben. Beispiel: Eine Studie untersucht, ob Professoren als “freundlich” gesehen werden. Als Beispiel für Professoren wird nur ein Stimulus gewählt, nämlich ein Foto von Professor Süß. Die große Personenstichprobe bewertet das Foto (die Person darauf, Prof. Süß) als wenig freundlich. Kann jetzt geschlossen werden, dass Professoren allgemein als wenig freundlich beurteilt werden? Dieser Schlüsse würde vorschnell übergeneralisieren. Eine größere Stichprobe an Stimuli (mehrere vergleichbare, kontrollierte Professorenfotos) wären für eine solche Generalisierung nötig. Vgl. Wells, G. L., & Windschitl, P. D. (1999). Stimulus sampling and social psychological experimentation. Personality and Social Psychology Bulletin, 25(9), 1115-1125.

5.5 Hypothesen und Forschungsfrage (xxhypo)

5.5.1 Anzahl Hyps

Der Gutachter beziffert seine Anforderungen in etwa wie folgt:

SEMINARARBEITEN:

  1. Beobachtend: ca. 3-4 Variablen
  2. Experimentell: ca. 2-3 Variablen

ABSCHLUSSARBEITEN:

  1. Beobachtend: ca. 3-4 Variablen
  2. Experimentell: ca. 2-3 Variablen

+++

  • POS Die Anzahl der Hypothesen ist groß; es wurde somit eine umfangreiche Studie durchgeführt bzw. geplant.

  • POS Die Anzahl der Hypothesen ist passend für den Anspruch der Prüfung.

000

  • POS-NEG Die Anzahl der Hypothesen ist mittelgroß (weder groß noch gering).

  • POS-NEG Die Anzahl der Hypothesen ist von mittlerer Höhe.

---

  • NEG Die Anzahl der Hypothesen ist gering.

  • NEG Die Hypothesen wurden nicht expliziert oder fehlen komplett. Das ist ein wesentliches Manko für quantitative Arbeiten (sofern der Theorieteil andeutet, dass Hypothesen untersucht werden sollen in der Arbeit, wie es hier der Fall ist).

  • NEG Eine quantitative Studie dieser Art sollte i.d.R. Hypothesen umfassen. Diese fehlen aber in der vorliegenden Arbeit.

5.5.2 Präzision/operational formuliert

+++

  • POS Ein Pfaddiagramm zur Darstellung der Hypothesen oder der Forschungsfrage wurde verwendet, was die Rezeption der Hypothesen durch den Leser erleichtert.
  • POS Die Hypothesen waren konkret, spezifisch; d. h. es wurde z. B. nicht nur ein einfacher Zusammenhang, sondern auch die Stärke dieses Zusammenhangs in der Alternativhypothese vermerkt.
  • POS Die Hypothesen wurden klar (eindeutig, operational) formuliert.
  • POS Die Hypothesen (oder die Forschungsfrage) wurde präzise formuliert.

---

  • NEG Die statistische Auswertung einer inhaltlichen Hypothese ist mitunter unklar oder sogar irreführend. Betrachten wir als Beispiel folgende inhaltliche Hypothese: “Smart-Home-Besitzer haben mehr Vertrauen in Smart-Home-Produkte mit KI als nicht Smart-Home-Besitzer”. Die Hypothese scheint zu implizieren, dass jeder Mensch der Experimentalgruppe E einen höheren Wert in der AV aufweist als jeder Mensch in der Kontrollgruppe K - oder zumindest tendenziell. Aus dieser Hypothese ließen sich verschiedene Auswertungsstrategien ableiten. Aber es ist nicht sicher, ob damit der Vergleich der Mittelwerte gemeint ist. Daher ist es immer sinnvoll, präziser zu werden und eine statistische Hypothese hinzu zufügen, etwa “MW(AV_E ) > MW(AV_K)”.

  • NEG Es bietet sich an, die Hypothesen an einem geeigneten Platz konzise aufzuführen, abgesetzt auch optisch vom Textfluss, um Lesern eine schnelle Rezeption dieser wesentlichen Information, was die Hypothesen seien, zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang bietet es sich an (oder ist es zumindest eine Möglichkeit), mit statistischen Symbolen zu arbeiten, um die Präzision zu maximieren. Die vorliegende Arbeit setzt diesen Aspekt nicht (ausreichend oder komplett) um.

  • NEG Statistische Symbole in Hypothesen bergen den Vorteil, dass die Verbindung zur Datenanalyse, dem eigentlichen Auswerten und analytischen Beantworten der Forschungsfrage also, evident im Sinne von “nah” wird, also zur Präzision beitragen. Andernfalls stellt sich die Frage, wie z.B. “Achtsamkeit” gemessen wurde: mit welchem Instrument? Mit welcher Statistik (Mittelwert? Summe? Median? Über welche Items?). Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt.

  • NEG Hypothesen sollten möglichst präzise formuliert werden; die Präzision der Begriffe (und damit auch einer Hypothese) ist die obere Schranke der Nützlichkeit einer empirischen Untersuchung. So wäre bspw. einer Hypothese der Art “Achtsamkeitstraining führt zu einer kurzfristigen Konzentrationssteigerung bei SchülerInnen” wenig präzise. Präziser wäre: \(\mu_E > \mu_K\), wobei die Begriffe (Mittelwerte der Populationen in Experimental- und Kontrollbedingung in der AV, welche auch in ihrer Operationalisierung genau ausgewiesen ist).

  • NEG Ein Pfaddiagramm hätte die Darstellung der Hypothesen bzw. die Rezeption der Hypothesen für den Leser erleichtert, fehlt aber.

  • NEG Einige oder alle Hypothesen sollten operationaler definiert sein (“konkret”), als es in der vorliegenden Arbeit der Fall ist.

  • NEG Die Hypothesen wurden als ungerichtet berichtet; allerdings lässt die Ausarbeitung im Theorieteil eher auf gerichtete Hypothesen schließen. Insofern passen Theorieteil und Hypothesen nicht ideal aufeinander.

  • NEG Die Hypothesen oder die Forschungsfrage sollten konkreter sein.

  • NEG Eine oder mehrere Hypothesen konstatieren (allgemein gesagt), dass “X größer Y” sei. Vermutlich war aber gemeint, dass X im Durchschnitt größer als Y ist.

  • NEG Die Hypothesen würden von präziserer Formulierung profitieren. So ist folgende Hypothese beispielsweise nicht präzise genug: “Menschen vertrauen KI im generellen weniger, wenn sie in der Vergangenheit schon schlechte Erfahrungen gemacht haben, bzw. wenn sie in der Vergangenheit schon mal falsche Antworten erhalten haben”. Präziser wäre: “Je schlechter die Erfahrungen mit KI, desto geringer das Vertrauen in KI” oder noch präziser: “r(E, V) > 0.3”. Natürlich bliebe (an anderer Stelle noch) die Terme in der Hypothese zu definieren bzw. zu erläutern.

  • NEG Die Hypothesen sind unpräzise (oder falsch) formuliert bzw. passen nicht zu der Datenanalyse. Testet man z. B., ob sich zwei Mittelwerte (in der Population also “signifikant”) unterscheiden, so sollte die zugehörige H0 etwa lauten: “Mittelwert von Gruppe A gleich Mittelwert von Gruppe B”; zu sagen “Es gibt keinen Unterschied zwischen den Gruppen A und B” hingegen vernachlässigt, die Aussage auf den Mittelwert einzugrenzen.

  • NEG Möchte man Hypothesen sehr präzise gestalten, so bietet es sich an, die zu testenden Statistiken explizit zu nennen: “H_A: µ_F > µ_M” oder r(A, B) > 0. Dieser Punkt ist in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend umgesetzt.

  • NEG Hypothesen sollen operational formuliert sein. Also nicht z.B. “Der Erfolg von mobilem Arbeiten hängt von der Akzeptanz durch die Führungskräfte ab” sondern etwa “LEaD ist positiv korreliert mit XYZ”.

5.5.3 Formulierung Hyps – Beurteilung (Korrektheit/Vorhandensein)

+++

  • POS Die Hypothesen wurden formal korrekt spezifiziert.
  • POS Es wurden statische Hypothesen formuliert. Das ist vorteilhaft, denn damit findet die statistische Analyse ihre Anbindung an die Hypothese; andernfalls klaffte eine Lücke zwischen Theorie und Statistik.
  • POS Die Hypothesen sind präzise formuliert.
  • POS H_0 und H_A wurden jeweils korrekt spezifiziert.
  • POS Es bietet sich an, die Hypothesen an einem geeigneten Platz konzise aufzuführen, abgesetzt auch optisch vom Textfluss, um Lesern eine schnelle Rezeption dieser wesentlichen Information, was die Hypothesen seien, zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang bietet es sich an (oder ist es zumindest eine Möglichkeit), mit statistischen Symbolen zu arbeiten, um die Präzision zu maximieren. Die vorliegende Arbeit setzt diesen Aspekt (ausreichend oder komplett) in guter Art und Weise um.

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  • NEG Die Hypothesen wurden formal nicht immer korrekt spezifiziert oder fehlen (teilweise).

  • NEG Die Nullhypothese und/oder die Alternativhypothese wurde nicht korrekt spezifiziert.

  • NEG H_0 und H_1 wurden nicht immer korrekt spezifiziert.

  • NEG Eine Hypothese sollte i.d.R. die Form “Wenn A, dann B” aufweisen (oder “Je mehr A, desto mehr B”). Hat aber eine Hypothese die Form “Wenn A, dann B und C” und findet man bei Vorliegen von A nur B, aber nicht C, so ist unklar, ob die Hypothese bestätigt ist oder nicht (streng genommen ist sie es nicht). Zur Klarheit empfiehlt es sich, letztere Hypothese in zwei Hypothesen aufzutrennen (“A -> B” und “A -> C”). Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht (komplett) berücksichtigt.

  • NEG Bei der Formulierung von Hypothesen sollte auf den Zusatz “signifikant” verzichtet werden, denn Hypothesen beziehen sich stets auf Populationen und “signifikant” heißt nichts anderes, als dass wir schließen, dass der beobachtete Effekt (d.h. in der Stichprobe) auch in der Population vorliegt (auf Basis der vorliegenden Analyse).

  • NEG Auf den Term “signifikant” sollte beim Formulieren von Hypothesen verzichtet werden. Man soll also NICHT sagen “X hat einen signifikanten Einfluss auf Y” o. Ä., sondern “X hat einen Einfluss auf Y”. Der Grund ist, dass sich Hypothesen stets auf Grundgesamtheiten (Populationen) beziehen und das ist genau das, was das Wort “signifikant” sagt. Signifikant bedeutet, dass man von einem Effekt in der Population ausgeht.

  • NEG Es sollten keine zusammengesetzten Hypothesen formuliert werden; stattdessen sollte für jede Ursache/jeden Prädiktor eine eigene Hypothese formuliert werden. Also nicht: “A, B und C führen zu D”, sondern “H1: A führt zu D, H2: B führt zu D” etc. Bei zusammengesetzten Hypothesen ist es nicht (direkt) klar, in welchem Fall die Hypothese falsifiziert ist: Was ist wenn A, B aber nicht C zu D führen?

  • NEG Nullhypothesen brauchen nicht zusätzlich zu den Forschungshypothesen (Alternativhypothesen) aufgeführt werden. Es darf vorausgesetzt werden, dass fachkundige Leser die Nullhypothesen selbständig aus den Forschungshypothesen erschließen können.

5.5.4 Formulierung Forschungsfrage

---

  • NEG Die Forschungsfrage ist unpräzise. Beispiel für eine unpräzise Forschungsfrage: “Was ist der Effekt von Bringtnixtin auf den Menschen?”. Diese Forschungsfrage lässt ungeschickterweise offen, welche Art von Effekt gemeint ist, was also die AV ist (Kopfschmerzreduktion? Haarwachstum? Lebenszufriedenheit?).

5.5.5 Ableitung aus Theorie

+++

  • POS Die Hypothesen oder die Forschungsfrage leiten sich stringent aus dem Theorieteil ab.

  • POS Die Hypothesen oder die Forschungsfrage leiten sich insgesamt passend aus dem Theorieteil ab.

  • POS Die Hypothesen oder die Forschungsfrage wurden klar herausgestellt.

  • POS Das Kategoriensystem leitet sich stringent aus der Theorie ab.

  • POS Das Kategoriensystem wurden klar herausgestellt.

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  • NEG Die Hypothesen oder die Forschungsfrage leiten sich nicht (alle) stringent aus dem Theorieteil ab.

  • NEG Einige Hypothesen oder die Forschungsfrage sind nicht aus der vorher angeführten Theorie abgeleitet, sondern schweben “frei im Raum”. Dies ist nicht wünschenswert. Jede Hypothese soll sich gut ersichtlich aus der vorher angeführten Theorie (und der Forschungsfrage) ableiten (klassisches Beispiel: Geschlecht als UV). Nicht klar abgeleitete Hypothesen bergen die Gefahr der Beliebigkeit und erhöhen damit die Zahl der falsch-positiven Ergebnisse. Abgesehen sind sie wenig überzeugend.

  • NEG Das Kategoriensystem leitet sich nicht stringent aus der Theorie ab.

  • NEG Das Kategoriensystem wurden nicht klar herausgestellt.

5.5.6 Sonstige Fehler

  • NEG Für jede einzelne Hypothese soll eine eigene, eigenständige H0 angenommen werden. Das wurde in der vorliegenden Arbeit nicht berücksichtigt (sofern man das frequentistische Diktum verwendet)

  • NEG Die Hypothesen oder die Forschungsfrage werden nicht an richtiger Stelle aufgeführt.

  • NEG H0 und H1 wurden verwechselt.

  • NEG Die H0 braucht bei der Auflistung der Hypothesen nicht eigens formuliert zu werden (sofern sie sich komplementär zur H1 ergibt).

  • NEG Die Hypothesen waren (ganz oder teilweise) ungerichtet formuliert, obwohl eine gerichtete Hypothese sinnvoll gewesen wäre.

  • NEG Die Hypothesen wurden oder die Forschungsfrage nicht klar ersichtlich oder nicht explizit oder nicht prägnant berichtet.

  • NEG Das klassische Nullhypothesen-Testen, so wie es in typischen Lehrbüchern gelehrt wird, kennt keine Null-Alternativhypothesen (etwa “Es gibt keinen Zusammenhang von A und B”).

5.6 Stichprobengröße, -beschaffenheit und Poweranalyse (xxstipro)

5.6.1 Größe

Der Gutachter beziffert seine Anforderungen an das grobe Mengengerüst einer empirischen Studie wie folgt (s. Hinweise für Abschlussarbeiten auf der OC-Seite des Gutachters):

ABSCHLUSSARBEITEN

  1. Experiment/Between-Faktor: Ca. 20 Personen pro Between-Faktor-Gruppe;
  2. Experiment/Within-Faktor: Ca 30 pro Faktor (unabhängig von der Anzahl der Stufen);
  3. Beobachtungsstudie: ca. 150 Fälle und mind. 3 Variablen;
  4. Fragebogenanalyse: ca. 300 Fälle.

QUANT. SEMINARARBEIT

  1. Hinweisbuch für quantitative Projektarbeit

+++

  • POS Der Umfang der Stichprobe ist sehr hoch (gemessen an den Anforderungen der Prüfung).

  • POS Der Umfang der Stichprobe ist hoch (gemessen an den Anforderungen der Prüfung).

  • POS Der Umfang der Stichprobe erfüllt die Anforderungen der Prüfung.

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  • POS-NEG Der Umfang der Stichprobe ist mittel hoch (gemessen an den Anforderungen der Prüfung).

  • POS-NEG Der Umfang der Stichprobe ist angemessen (gemessen an den Anforderungen der Prüfung).

  • NEG Der Umfang der Stichprobe ist klein (gemessen an den Anforderungen der Prüfung).

  • NEG Der Umfang der Stichprobe wird nicht (oder nicht an der richtigen Stellen) benannt. Damit fehlt eine wesentliche Information zur Einschätzung der Stichhaltigkeit der Ergebnisse der Studie.

5.6.2 Qualität (Zufallsstichprobe)

  • POS Es handelt sich um eine Zufallsstichprobe, was eine sinnvolle bzw. eine nötige Voraussetzung für die Verwendung von Methoden der Inferenzstatistik darstellt.
  • POS Die Qualität der Stichprobe wurde unterstützt, indem auffällige Fälle aus der Stichprobe (nach Prüfung) entfernt wurden.

---

  • NEG “Zufallsstichprobe” war hier eher Adhoc-Stichprobe.

  • NEG Zwar spricht die Autorin von einer Zufallsstichprobe, doch handelt es sich wohl eher um eine Adhoc-Stichprobe.

  • NEG Hinweise zur Repräsentativität der Stichprobe wären von nutzen gewesen, fehlen aber.

5.6.3 Poweranalyse/Stichprobenplanung (xxpower)

+++

  • POS Es wurde eine Power-Analyse durchgeführt, was eine sinnvolle (oder sogar dringend benötigte) Maßnahme zur Sicherstellung der empirischen Qualität darstellt.
  • POS Bei der Poweranalyse wurde der erwartete Effekt auf Basis früherer Untersuchungen festgelegt. Das ist ein sinnvolles Vorgehen und weit besser als per fiat von z.B. einem “mittleren” Effekt auszugehen.

---

  • NEG Eine Power-Analyse hätte die Aussagekraft der Ergebnisse erhöht, fehlt aber oder liegt nicht an geeigneter Stelle vor. Eine (apriori-)Effektgröße wäre aus bestehender Literatur wahrscheinlich ableitbar.

  • NEG Die Power-Analyse hätte genauer erläutert werden müssen, damit sie nachvollziehbar ist. So sind die folgenden Informationen nötig, um die Berechnung replizieren zu können: Effektstärke in Höhe und Typ (z.B. Cohens d), Power, Alphaniveau, Seitigkeit des Tests (ein- vs. zweiseitig) und Art der Hypothese bzw. Tests (z.B. \(F\)-Test).

  • NEG Bei einer Poweranalyse sollte die Größe des erwarteten Effekts durch Rückgriff auf geeignete Literatur gerechtfertigt werden (etwa: “Müller (2019) berichtet in seiner Metaanalyse von einer moderat hohen Korrelation (r = .42); entsprechend wird dieser Schätzwert für die Effektstärke in der vorliegenden Studie angenommen”).

  • NEG Es ist nicht auszuschließen, dass es fachliche Fehler in der Berechnung des optimalen Stichprobenumfanges im Rahmen der Poweranalyse gibt.

  • NEG Es fehlen Hinweise zur Planung der Stichprobengröße und/oder der gewünschten Genauigkeit derErgebnisse.

5.6.4 Zusammenstellung/Auswahl

NUR QUALI:

+++

  • POS Die Auswahl der untersuchten Personen bzw. die Zusammenstellung der Stichprobe wurde adäquat begründet.

000

  • POS-NEG Es wurden einige Hinweise zur Zusammensetzung bzw. zur Rationale der Stichprobenzusammensetzung gegeben, die Zusammenstellung der Stichprobe (bottom-up? top-down? Sättigungskriterien?) hätte von einer ausführlicheren Erklärung profitiert.

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  • NEG Die Zusammenstellung der Stichprobe (bottom-up? top-down? Sättigungskriterien?) wurde nicht (ausreichend) erläutert.
  • NEG Die Zusammenstellung der Stichprobe (bottom-up? top-down? Sättigungskriterien?) hätte von einer ausführlicheren Erklärung profitiert.
  • NEG Bei der Erläuterung der Stichprobenzusammenstellung wären Hinweise zur verfolgten Optimierungsstrategie – wie Heterogenitätsmaximierung zum Zweck der maximalen Informationsausschöpfung – sachdienlich gewesen, sind aber nicht (ausführlich genug) dargestellt.

5.6.5 Interviewdauer

NUR QUALI:

  • NEG Für diese Prüfungsleistung war eine gesamte Interviewdauer von 30 Minuten angezeigt. Diese formale Anforderung wird in der vorliegenden Arbeit nicht erfüllt. Insofern ist ein wesentlicher Bestandteil der Prüfungsleistung nicht erbracht.

5.7 Tabellen (xxtabs)

5.7.1 Anzahl von Tabellen

  • POS Es wurden Tabellen zur Verdeutlichung zentraler Sachverhalte sinnvoll eingesetzt.

  • NEG Tabellen (oder Abbildungen) wären eine sinnvolle Ergänzung gewesen, um zentrale Ergebnisse konzise darzustellen, fehlen aber.

5.7.2 Gestaltung der Tabellen

+++

  • POS Einige oder alle Tabellen sind optisch ansprechend formatiert und übersichtlich gestaltet.
  • POS Die Gestaltung und/oder Referenzierung der Tabellen ist tadellos und/oder orientiert sich an den Gestaltungsrichtlinien der APA.

---

  • NEG Tabellen sollten (in wissenschaftlichen Arbeiten) besser auf “Schnörkel” verzichten: Intensiv wirkende Aspekte (wie eingefärbte Hintergründe), die wenig Information bergen und/oder nur begrenzt (wenn überhaupt) zur Übersichtlichkeit/Strukturierung beitragen, sollten vermieden werden. Trotzdem sollte (natürlich) eine Tabelle ansprechend und elegant gesetzt sein, wie es in vielen Fachartikeln sinnvoll gelöst ist.

  • NEG Die Formatierung der Tabellen ist häufig nicht ansprechend; vgl. Richtlinien der dt. Gesellschaft für Psychologie/APA dazu.

  • NEG Die Formatierung der Tabellen ist nicht immer ansprechend; vgl. Richtlinien der dt. Gesellschaft für Psychologie/APA dazu.

  • NEG Bitte machen Sie sich mit der Formatierung von Tabellen laut APA/DGPs vertraut.

  • NEG Tabellen sollten grundsätzlich ohne vertikale Linien gesetzt sein.

  • NEG Tabellen sollten nicht als Screenshot (z. B. aus Excel) abgebildet werden. Häufig leidet die gestalterische Qualität dadurch. Außerdem ist es nicht möglich, Werte zu entnehmen per Copy-Paste. Mit überschaubarem Aufwand kann ein besseres Ergebnis mit professionellem Erscheinungsbild erzielt werden.

  • NEG Die Spaltenüberschriften sollten in der gleichen Sprache geschrieben sein wie der übrige Bericht.

  • NEG Bei Tabellen sollte man auf (farblich intensive) Darstellung von Spaltengrenzen in Formen vertikaler Linien verzichten, da diese zur stark im Inhalt ablenken. Die Formvorgaben der APA/DGPs sehen zudem vor, auf solche Linien zu verzichten. Die vorliegende Arbeit berücksichtigt dies nicht durchgehend.

  • NEG Tabellen sollten (in Berichten, die man einem Publikum, etwa einem Kunden) präsentiert nicht als bloßer, unformartierter R-Output gesetzt werden. Stattdessen sollten optisch ansprechendere Formatierungen verwendet werden. In R gibt es z.B. eine Reihe von Methoden, um optisch ansprechende Tabellen zu generieren, etwa mit gt::gt(), knitr::kable() oder insight::display(), s. Details hier.

  • NEG Tabellen sollten als Tabellen und nicht als Abbildungen referenziert werden.

5.8 Datenanalyse (Statistik xxstat xxdataanalysis)

5.8.1 Einführender Absatz

+++

  • POS Die Analyse beginnt nicht bevor ein einführender Absatz den Rahmen abgesteckt hat. Das ist ein sinnvolles Vorgehen. Auch in einem eher “technischen” Bericht, der die Darstellung und die Ergebnisse einer Analyse (im mathematisch-statistischen) Sinne zum Gegenstand hat, ist (zumindest) ein Grundmaß an Erklärung zum Rahmen vonnöten. So sollten etwa Hintergrund, zu lösende Problem, Ziel und/oder Forschungsfrage beschrieben werden. Ein kurzes Überblick über den Bericht kann sich anschließen.

5.8.2 Auswahl des richtigen Verfahrens

+++

  • POS Es wurden durchgängig angemessene Verfahren der Datenanalyse (z. B. inferenzstatistische Verfahren) ausgewählt.

  • POS Es wurden angemessene Verfahren der Datenanalyse (z. B. inferenzstatistische Verfahren) ausgewählt.

  • POS Es wurden im Großen und Ganzen angemessene Verfahren der Datenanalyse (z. B. inferenzstatistische Verfahren) ausgewählt.

  • POS Es wurden meistens angemessene Verfahren der Datenanalyse (z. B. inferenzstatistische Verfahren) ausgewählt.

  • POS Es wurden ingesamt angemessene Verfahren der Datenanalyse (z. B. inferenzstatistische Verfahren) ausgewählt.

  • POS Es wurden moderne bzw. sinnvolle Methoden der Datenanalyse verwendet, z. B. simulationsbasierte Inferenz, SBI o. Ä..

  • POS Es wurden (in Teilen) moderne bzw. sinnvolle Methoden der Datenanalyse verwendet (z. B. simulationsbasierte Inferenz, SBI).

  • POS Es wurden fortgeschrittene Methoden der Datenanalyse eingesetzt, die nicht (oder nur eingeschränkt) im Unterricht behandelt wurden und insofern eine selbständige Einarbeitung verlangt haben (z. B. Moderator-, Interaktions- oder Mediatoranalysen). Dies zeigt eine gute Durchdringung der Materie.

  • POS Es wurden multivariate Methoden (z. B. multiple Regression) sinnvoll ausgewählt, um etwaige “Überschneidungen” von Variablen bzw. um “Nettoeffekte” einzelner Variablen zu bestimmen.

  • POS Es wurden Moderator- bzw. Interaktionsanalysen durchgeführt; diese Analysen bereichern die vorliegende Arbeit.

  • POS-NEG Es wurden zum Teil angemessene, zum Teil nicht angemessene Verfahren der Datenanalyse (z. B. inferenzstatistische Verfahren) ausgewählt.

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  • NEG Simulationsbasierte Inferenzverfahren (SBI) wären eine sinnvolle Ergänzung in der vorliegenden Analyse gewesen, fehlen aber.

  • NEG Gerade im Hinblick zu den (möglicherweise) verletzten Annahmen, die “klassische” Verfahren (wie der t-Test) benötigen, wären simulationsbasierte Verfahren eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative gewesen.

  • NEG Es wurden nicht angemessene Verfahren der Datenanalyse (z. B. inferenzstatistische Verfahren) ausgewählt; stattdessen wurden falsche bzw. nicht angebrachte oder keine oder nicht optimale statistische Verfahren ausgewählt.

  • NEG Multivariate Auswertungsverfahren (z.B. multiple Regression) wären eine sinnvolle Ergänzung gewesen, fehlen aber (ganz oder teilweise) bzw. sind nicht im Hauptteil dokumentiert (Beispiel: Die Korrelationsanalysen oder einfache Regressionsanalysen wären durch eine multiple Regression gut ergänzt worden. So wäre es z. B. möglich gewesen, den Einfluss einzelner Variablen vom Einfluss anderer Variablen zu “befreien”). Der Vorteil multivariater Verfahren wie etwa der multiplen Regressionsanalyse liegt in ihrer Fähigkeit, den “wahren” Einfluss eines Prädiktors besser zu bestimmen, als dies etwa mehrere einfache Regressionsanalysen (mit nur jeweils einem Prädiktor) leisten. Die multiple Regression hilft, etwaige “Überschneidungen” von Variablen bzw. “Nettoeffekte” einzelner Variablen zu bestimmen.

  • NEG Es wurden keine oder nicht genügend deskriptivstatistische Kennwerte berichtet.

  • NEG Inferenzstatistische Verfahren fehlen ganz oder teilweise.

  • NEG Die eingesetzten (statistischen) Verfahren wurde nicht (durchgängig) spezifiziert; so wird nicht (immer) klar, welche Berechnungen durchgeführt bzw. welche Modelle berechnet wurden bzw. werden sollen. Wenn die Leserschaft nicht weiß, welche statistischen Verfahren verwendet wurden, ist mit den Ergebnissen wenig anzufangen. Daher ist es von hoher Bedeutung, deutlich anzugeben, welche statistischen Verfahren (allgemein: welche Methoden) eingesetzt wurden bzw. werden sollen.

  • NEG Bei der Durchführung einer statistischen Simulation reicht es nicht, z. B. von einem Permutationstest zu sprechen. Dazu ist noch anzugeben, welcher Kennwert (Mittelwert? Median?) permutiert wurde.

  • NEG Die Auswahl der Verfahren zur Datenanalyse ist nicht in ausreichendem Maß erläutert und/oder begründet.

  • NEG Der Abschnitt zur Beschreibung der gewählten Verfahren zur Datenanalyse hätte von einer detaillierteren Erörterung profitiert (Beispiel: Welches Verfahren für welche Hypothese? Welche Variablen sollen jeweils analysiert werden?)

  • NEG Es wird nicht (genau genug) berichtet, mit welchen statistischen Methoden die Daten der geplanten Studie ausgewertet werden sollen.

  • NEG Es wurden (in Teilen) unpassende Methoden der Datenanalyse ausgewählt.

  • NEG Die ausgewählten Methoden der Datenanalyse passen nicht zu den Hypothesen.

  • NEG Die ausgewählten Methoden der Datenanalyse passen nicht zu den Skalenniveaus der Variablen in den Hypothesen.

5.8.3 Richtige Anwendung/Ergebnisbewertung von Verfahren der Datenanalyse

+++

  • POS Die statistischen Verfahren wurden (weitgehend) richtig (im Sinne von fehlerfrei) angewendet.

  • POS Die Ergebnisse der eingesetzten statistischen Verfahren wurden (weitgehend) richtig dargestellt.

  • POS Die Ergebnisse wurden in übersichtlicher und stringenter Weise dargestellt.

  • POS Es wurde ein sinnvoller und breiter Überblick an Statistiken berichtet.

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  • NEG Es wurden nicht alle relevanten statistischen Kennwerte berichtet (z. B. fehlen t-Werte, SE oder deskriptive Kennwerte).

  • NEG Aufgrund der fehlenden statistischen Kennwerte ist das methodische Vorgehen nur eingeschränkt nachvollziehen.

  • NEG Die Ergebnisse der statistischen Verfahren wurden lückenhaft oder falsch berichtet.

  • NEG Einige Verfahren wurden falsch angewendet (z. B. falsches Skalenniveau angenommen oder UV und AV verwechselt).

  • NEG Eine quantitative Variable in ordinale Stufen einzuteilen, ist statistisch nachteilig (Power-Verlust), vgl. MacCallum, R. C., Zhang, S., Preacher, K. J., & Rucker, D. D. (2002). On the practice of dichotomization of quantitative variables. Psychological Methods, 7(1), 19-40. doi: http://dx.doi.org/10.1037/1082-989X.7.1.19.

  • NEG Bei metrischen Variablen mit vielen Ausprägungen sollten sollten keine Häufigkeiten ausgezählt werden, da es sehr viele Kategorien mit jeweils sehr wenig “Insassen” geben wird. Das Ergebnis ist also nur wenig aussagekräftig.

  • NEG Der Standardfehler ist zur Beurteilung der Signifikanz nötig, wurde aber nicht berichtet.

  • NEG Es wurden Verfahren ausgeführt, die dann nicht interpretiert bzw. deren Ergebnisse nicht (oder zu knapp) beschrieben wurden.

5.8.4 Daten-Diagramme (xxdataviz)

5.8.4.1 Verwendung/Anzahl

+++

  • POS Diagramme wurden sinnvoll eingesetzt, um zentrale Ergebnisse zu vermitteln (z. B. Boxplots, Histogramme, Streudiagramme).

  • POS Es wurde ein hohes Maß an Kompetenz in der Datenvisualisierung (z.B. mit ggplot) demonstriert.

---

  • NEG (Mehr) Diagramme hätten geholfen, die empirischen Ergebnisse anschaulicher und greifbarer zu machen.

5.8.4.2 Auswahl

+++

  • POS Es wurden sinnvolle Diagramme ausgewählt, die für die Forschungsfrage relevante Einblicke ermöglichen.

000

  • NEUTRAL Eine Wordcloud ist zwar eine unübersichtliche und damit wissenschaftlich eingeschränkt nützliche Datenvisualisierung. Ist man sich dieses Nachteils aber bewusst und setzt die “Wortwolke” nur als groben Indikator ein, so kann sie nützlich sein zur optischen Auflockerung und ansprechenden Gestaltung eines Dokuments.

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  • NEG Zwar wurden Diagramme eingesetzt, um zentrale statistische Sachverhalte zu verdeutlichen, jedoch war die Wahl der Diagramme nicht immer ideal (z. B. Balkendiagramm wo ein Histogramm informationsreicher gewesen wäre).

  • NEG Der Boxplot ist gut geeignet, um die Verteilungen mehrerer Gruppen zu vergleichen (Histogramme hingegen weniger). Möchten man hingegen nur eine Verteilung visualisieren ist ein Histogramm oder eine Dichte-Diagramm besser geeignet.

  • NEG Untersucht man einen Mittelwert bzw. Mittelwertsunterschied, so ist der Boxplot keine ideale Visualisierung, da im Boxplot der Median (nicht der Mittelwert) dargestellt wird. Eine gute Alternative wäre ein Violinplot plus einen gut sichtbaren Punkt für den (jeweiligen) Mittelwert (im Standard-Statistikskript ist dies dargestellt).

  • NEG Ein Diagramm, das die Hauptanalyse (z.B. zum Zusammenhang zweier nominaler Variablen) unterstützt, wäre sinnvoll gewesen, fehlt aber.

5.8.4.3 Gestalterische Qualität - Bewertung

  • POS Die gestalterische Qualität der Abbildungen ist sehr hoch.

  • POS Die gestalterische Qualität der Abbildungen ist hoch.

  • POS Die gestalterische Qualität einiger Abbildungen (nicht aller) ist hoch.

  • POS Die gestalterische Qualität der Abbildungen ist insgesamt gut.

  • POS Die gestalterische Qualität der Abbildungen ist befriedigend bis gut.

  • POS-NEG Die gestalterische Qualität der Abbildungen ist von befriedigender Güte.

---

  • NEG Die gestalterische Qualität der Abbildungen überzeugt nicht immer (z. B. pixelig oder verzerrt).

  • NEG Die gestalterische Qualität der Abbildungen ist nicht immer ausreichend (z. B. pixelig oder verzerrt).

  • NEG Die gestalterische Qualität der Abbildungen ist zumeist unzureichend (z. B. pixelig oder verzerrt).

5.8.4.4 Gestalterische Qualität - Kommentare

---

  • NEG Balkendiagramme sollten nicht in der Umrandung (ggplot: Parameter color), sondern wenn dann in der Füllung (ggplot: Parameter fill) eingefärbt werden.

  • NEG Die Diagramme sind nicht einheitlich gestaltet; die Format-Vorlage wechselt.

  • NEG Kreisdiagramme (“Torten”) sollten gemieden werden, da (vor allem bei vielen kleinen Kategorien mit ähnlicher Häufigkeit) die visuelle Diskriminierbarkeit eingeschränkt ist. Einfach gesagt: Man sieht nicht unbedingt, was Sache ist, in einem Kreisdiagramm. In der vorliegenden Arbeit finden aber solche Diagramme Verwendung.

  • NEG 3D-Diagramme verzerren zumeist den Blickwinkel, so dass Winkeltreue nicht mehr gegeben ist. Der optische Eindruck von Winkeln (z. B. in einem Kreisdiagramm) korrespondiert dann nicht mehr unbedingt korrekt mit dem Winkel laut Daten.

  • NEG Bei Balkendiagrammen ist es zumeist hilfreich, nach der Höhe der Balken zu sortieren – zumindest, wenn die Frage im Vordergrund steht, was die häufigste (oder seltenste) Kategorie ist. Eine alphabetische Sortierung oder eine willkürliche Sortierung ist fast immer nicht sinnvoll. Dies wurde in der vorliegenden Arbeit nicht (ausreichend) beachtet.

  • NEG Die Hypothesen untersuchen den Mittelwert, aber alle oder einige Diagramme zeigen nicht den Mittelwert, sondern den Median (z. B. mittels eines Boxplots).

  • NEG Einige Diagramme leiden unter “Overplotting”, d. h. viele Details (z. B. Punkte) sind übereinander gezeichnet, so dass die (relative) Anzahl von Punkten im Diagramm schwer bzw. eingeschränkt erkennbar ist.

  • NEG Die Verwendung von Fehlerbalken in Diagrammen ist eine gute Idee; allerdings sollte im Text (oder besser in der Diagrammbeschriftung) erläutert werden, was der Fehlerbalken darstellt: Den Standardfehler (SE), die Standardabweichung oder das 95%-Konfidenzintervall?

  • NEG Freunde lassen Freunde keine Balkendiagramme verwenden, wenn es darum geht, Mittelwerte darzustellen: https://github.com/cxli233/FriendsDontLetFriends#1-friends-dont-let-friends-make-bar-plots-for-means-separation

  • NEG Freunde lassen ihre Freunde nicht Tortendiagramme verwenden: https://interworks.com/blog/rcurtis/2018/01/19/friends-dont-let-friends-make-pie-charts

5.8.4.5 Pixelig

+++

  • POS Im Hinblick auf die Abbildungen sticht positiv ins Auge, dass die Abbildungen (zumeist oder immer) gestochen dargestellt sind, also mit hoher Auflösung in den Druck eingegangen sind. Dies kann durch den Einsatz von Vektorgrafiken realisiert worden sein, was ein Indikator für technisches Geschick ist unabhängig oder zusätzlich zur optischen Anmutung der Abbildungen.

---

  • NEG Einige Abbildungen sind “pixelig”.

  • NEG Die optische Qualität hätte profitiert, wenn Diagramme (oder Tabellen) nicht als Bitmap (d. h. als Screenshot, z. B. in den Formaten png oder jpg) – zumal mit geringer Auflösung – eingefügt worden wären, sondern als Vektordiagramm. Im Fall von Vektorgrafiken ist die Auflösung besser und andere Bildfehler werden ebenfalls vermieden. Außerdem kann aus einem Bild kein Text kopiert werden.

5.8.4.6 Farbwahl

+++

  • POS Es wurde eine ansprechende Farbpalette gewählt.

  • POS Die gewählte Farbpalette scheint optisch gut diskriminierbare Farben zu verwenden.

---

  • NEG Die gewählte Farbpalette war nicht (durchgehend) gut für S/W-Druck geeignet. Der Sättigungswert der Farben hätte besser variiert werden können Tipp: Auf der Webseite http://colorbrewer2.org/ kann man sich Farbpaletten erstellen lassen. In ggplot2 kann man Grauskalen mit dem Argument scale_fill_grey erreichen. Auch die Viridis-Farbpalette ist für S/W-Druck geeignet (vgl. https://cran.r-project.org/web/packages/viridis/vignettes/intro-to-viridis.html). Es sei hinzugefügt, dass es sich hierbei nur um ein Detail handelt, dass kaum ins Gewicht fällt. Vielmehr ist dieser Hinweis als Angebot für ambitionierte Lernende zu verstehen, um sich tiefer in (für die Praxis) wichtige Themen einzuarbeiten.

  • NEG Idealerweise ist die gewählte Farbpalette auch für Farb-Sehschwächen geeignet. Dies wurde in der vorliegenden Arbeit zwar nicht (durchgängig) berücksichtigt, ist aber auch nur ein Detail, das kaum ins Gewicht fällt.

  • NEG Die gewählte Farbpalette erfüllt nicht (zweifelsfrei) grundlegende gestalterische Anforderungen wie hohe optische Diskriminierbarkeit qualitativer Wertelabels, robust im Schwarz-Weiß-Druck, robust bei Farbsehschwächen. Tipp: Die Farbpalette von Okabe und Ito erfüllt genannte Anforderungen.

5.8.4.7 Achsen, Labels und Legenden von Abbildungen

  • POS Die Achsen der Diagramme wurden sinnvoll beschriftet.

  • POS Die Achsen der Diagramme wurden (zumeist) sinnvoll beschriftet.

  • POS-NEG Die Achsen der Diagramme wurden nur teilweise oder nicht (immer) klar verständlich (z. B. in einer Abkürzung) beschriftet. Verständliche Achsenbeschriftungen (z. B. verständlicher, deutscher und nicht abgekürzter Variablenname). Ansonsten sind die Diagramme (für sich alleine stehend) schwer(er) zu verstehen.

---

  • NEG Die Legende von Diagrammen sollten das Diagramm erläutern (vgl. auch APA-/DGPs-Richtlinien).

  • NEG Die Achsen von Diagrammen sollten mit aussagekräftigen bzw. verständlichen Bezeichnungen versehen werden (z. B. ganze Wörter in deutscher Sprache).

  • NEG Die Beschriftungen der Ausprägungen der Achsen (Labels) war nicht durchgängig gut zu lesen (z. B. überdeckten sich die Achsenlabels).

  • NEG Teilweise fehlen die Beschriftungen der Achsen in den Diagrammen.

5.8.5 Breite der Analyse (xxstatbreite)

+++

  • POS Insgesamt ist der Umfang der Datenanalyse als von hoher Güte einzuschätzen.

  • POS Insgesamt ist der Umfang der Datenanalyse als gut einzuschätzen.

  • POS Die Datenanalyse ist insgesamt sehr umfangreich.

  • POS Die Datenanalyse ist insgesamt umfangreich.

000

  • POS-NEG Insgesamt ist der Umfang der Datenanalyse als von mittlerer (befriedigender) bis hoher Güte einzuschätzen.

  • POS-NEG Insgesamt ist der Umfang der Datenanalyse als von mittlerer (befriedigender) Güte einzuschätzen.

  • POS-NEG Insgesamt ist der Umfang der Datenanalyse als von unterdurchschnittlicher Güte einzuschätzen.

  • POS-NEG Insgesamt ist der Umfang der Datenanalyse als von geringer Güte einzuschätzen.

---

  • NEG Wesentliche Teile der Analyse fehlen.
  • NEG Wesentliche Teile der Inferenstatistik fehlen.

5.8.6 Güte der Analyse – Beurteilung (xxstatqualitaet)

+++

  • POS Der Autor/die Autorin demonstrierte Fachkompetenz auch insofern, als er oder sie Methoden oder Verfahren einsetzte, die nicht direkt im Unterricht erläutert oder in Musterlösungen vom Dozenten vorgegeben wurden.

  • POS Insgesamt ist das Niveau der Datenanalyse als von hoher Güte einzuschätzen.

  • POS Insgesamt ist das Niveau der Datenanalyse als gut einzuschätzen.

  • POS Die Datenanalyse ist insgesamt als qualitativ gut einzustufen.

000

  • POS-NEG Insgesamt ist das Niveau der Datenanalyse als von mittlerer (befriedigender) bis hoher Güte einzuschätzen.

  • POS-NEG Insgesamt ist das Niveau der Datenanalyse als von mittlerer (befriedigender) Güte einzuschätzen.

  • POS-NEG Insgesamt ist das Niveau der Datenanalyse als von unterdurchschnittlicher Güte einzuschätzen.

  • POS-NEG Insgesamt ist das Niveau der Datenanalyse als von geringer Güte einzuschätzen.

---

  • NEG Zentrale Konzepte oder Methoden oder Prinzipien der Datenanalyse sind fehlerbehaftet.

  • NEG Es finden sich substanzielle methodische Mängel.

5.8.7 Deskriptive Statistik – allgemein (xxdesk)

+++

  • POS Es wurde eine sinnvolle Auswahl an deskriptiven Statistik berichtet.
  • POS Die berichteten deskriptiven Statistiken wurden korrekt interpretiert.
  • POS Statistiken wurden in sinnvoller Weise berichtet.
  • POS Statistiken wurden übersichtlich und/oder in formal gebotener Form im Text aufgeführt.

5.8.8 Häufigkeitsanalysen

+++

  • POS Für eine Häufigkeitsanalyse wurde vorab eine Gruppierung (“Binnen”) in einige zusammenfassende Kategorien (z. B. “unter 3000$ Einkommen”) vorgenommen. Die nachgeschaltete Häufigkeit wurde damit übersichtlicher und nützlicher.

---

  • NEG Eine Häufigkeitsaufstellung sehr vieler Kategorien ist wenig zweckdienlich, da unübersichtlich.
  • NEG Ein sinnvolles Vorgehen beim Berichten der Häufigkeit vieler Kategorien ist es, diese in Ober-Kategorien zusammenzufassen, so dass es weniger Kategorien zu berichten gibt. Damit kann ein übersichtlicheres Ergebnis erreicht werden.
  • NEG Eine Häufigkeitsanalyse sollte i.d.R. sortiert erfolgen, d. h. häufigere Kategorien sollten vor selteneren stehen. Eine willkürliche, alphabetische oder sonstige Sortierung ist zumeist wenig nützlich.

5.8.9 Effektstärke (xxeffsize)

  • POS Das Effektstärkemaß (wie z. B. Cohens d oder R-Quadrat) ist eine sinnvolle, sogar notwendige Ergänzung zu den anderen deskriptiv-statistischen Werten und wurde sinnvoll eingesetzt; Angaben zur Schätzgenauigkeit eines Effekts sind dabei von hohem Nutzen.

---

  • NEG Maße der Effektstärke (z. B. Cohens D oder R-Quadrat) wären eine sinnvolle Ergänzung gewesen, wurden aber nicht oder nur teilweise verwendet. Auch bei nicht-signifikanten Ergebnissen sind Effektstärken – insbesondere mit Angaben zur Schätzgenauigkeit – sinnvoll.

5.8.10 Robuste Statistiken

  • POS Es wurden “robuste” Statistiken berichtet (z. B. Median oder IQR).
  • POS Der Datensatz wurde auf Ausreißer (Robustheit) hin untersucht.

---

  • NEG “Robuste” Statistiken (wie Median oder IQR) wären eine sinnvolle Ergänzung/Alternative zur vorliegenden Analyse gewesen, fehlen aber.

  • NEG Es wurde versäumt, den Datensatz auf Ausreißer (Stichwort Robustheit) hin zu untersuchen.

5.8.11 Explorative Datenanalyse, EDA sonstiges (xxeda)

+++

  • POS Der Datensatz wurde zu Beginn der Analyse im Überblick dargestellt bzw. grob analysiert. Das ist ein sinnvoller Start der Analyse.

  • POS Der Datensatz wurde zu Beginn mit vis_dat visualisiert. Das eine eine sinnvolle Möglichkeit, die Analyse zu starten, da sie einen Überblick über den Datensatz gibt.

  • POS Der Datensatz wurde auf fehlende Werte (NA) hin geprüft.

  • POS Der Datensatz wurde auf seine Verteilungsform hin (Schiefe, Kurtosis) untersucht.

  • POS Der Datensatz wurde auf Extremwerte hin untersucht.

---

  • NEG Der Datensatz wurde nicht auf fehlende Werte (NA) hin geprüft.

  • NEG Der Datensatz wurde nicht auf seine Verteilungsform hin (Schiefe, Kurtosis) untersucht.

  • NEG Der Datensatz wurde nicht auf Extremwerte hin untersucht.

5.8.12 Konfidenzintervalle (xxkonfi) (xxci)

+++

  • POS Konfidenzintervalle wurden in sinnvoller Weise berichtet.

---

  • NEG Konfidenzintervalle wären eine sinnvolle Erweiterung gewesen (auch bei nicht-signifikanten Ergebnissen), fehlen aber.

  • NEG Die Intervallgrenzen der Konfidenzintervalle wurden nicht (in allen Fällen) berichtet oder sie wurden fehlerhaft berichtet.

  • NEG Das Konfidenzintervall wurde falsch interpretiert.

  • NEG Eine typische (und häufige) Fehlinterpretation des Konfidenzintervalls, so auch in der vorliegenden Arbeit, ist, dass das Intervall mit 95% Wahrscheinlichkeit den wahren Populationsparameterwert überdecke. Das ist allerdings nicht die richtige Interpretation. Frequentistische Statistik erlaubt keine Wahrscheinlichkeitsaussagen über Parameter. Nähere Informationen finden sich z.B. hier: Hoekstra, R., Morey, R. D., Rouder, J. N., & Wagenmakers, E.-J. (2014). Robust misinterpretation of confidence intervals. Psychonomic Bulletin & Review, 21(5), 1157–1164. https://doi.org/10.3758/s13423-013-0572-3. Daraus: “The key point is that the CIs do not provide for a statement about the parameter as it relates to the particular sample at hand; instead, they provide for a statement about the performance of the procedure of drawing such intervals in repeated use. Hence, it is incorrect to interpret a CI as the probability that the true value is within the interval (e.g., Berger & Wolpert, 1988). As is the case with p-values, CIs do not allow one to make probability statements about parameters or hypotheses.”

5.8.13 Voraussetzungen/Annahmen

  • POS Einige oder alle statistischen Voraussetzungen (Annahmen) der eingesetzten inferenzstatistischen Verfahren wurden geprüft (z. B. Test auf Normalverteilung).

  • NEG Wenn die Voraussetzungen für parametrische Verfahren nicht erfüllt sind, so können oft non-parametrische Verfahren eingesetzt werden.

  • NEG Der Shapiro-Wilk-Test ist ein sehr (zu) strenger Test für Normalverteilung und sollte zumindest durch andere, v.a. grafisch-explorative Methoden, ergänzt werden.

  • NEG Es ist ein Irrglaube, dass große Stichproben alleine schon eine Normalverteilung implizieren. Auch eine große Stichprobe an z. B. Filmen wird keine Normalverteilung der Einnahmen aufzeigen.

  • NEG Laut Gelman und Hill (2014) ist die wichtigste Annahme der Regressionsanalyse, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen vorhergesagten Werten und Residuen. Im entsprechenden Streudiagramm sollte die Regressionsgerade parallel zur X-Achse verlaufen.

  • KOMMENTAR Laut Box (1953) ist die Varianzanalyse robust gegenüber der Verletzung der Annahme gleicher Varianzen, wenn die Stichproben ähnlich groß sind (bis zu einen Faktor von 1.5):

    “It has frequently been suggested that a test of homogeneity of variances should be applied

before making an analysis of variance test ior homogeneity of means in which homogeneity of variance is assumed. The present research suggests than when, as is usual, little is known of the parent distribution, this practice may well lead to more wrong conclusions than if the preliminary test was omitted. It has been shown (Welch, 1937; David & Johnson, 1951b; Box, 1952; and Horsnell, 1953) that in the commonly occurring case in which the group sizes are equal, or not very different, the analysis of variance test is affected sur- prisingly little by variance inequalities. Since this test is also known to be very insensitive to non-normaJity it would be best to accept the fact that it can be used safely under most practical conditions. To make the preliminary test on variances is rather like putting to sea in a rowing boat to find out whether conditions are sufficiently calm for an ocean liner to leave port!” (S. 333).

Demnach kann in diesen Fällen eine Varianzanalyse verwendet werden.

  • NEG Der t-Test ist robust gegenüber Verletzungen seiner Annahmen (insbesondere der Normalverteilung), wenn die Stichprobe groß genug ist (> 30): “By the time the sample sizes reach 25 or 30, the approach should be close enough that one can, in effect, ignore the effects of violations of assumptions except for extremes.” (S. 63), Boneau, C. A. (1960). The effects of violations of assumptions underlying the t test. Psychological bulletin, 57(1), 49-64.

  • NEG Die Daten bzw. das Studiendesign erfüllen nicht komplett die Anforderungen bzw. die Annahmen der verwendeten statistischen Verfahren.

  • NEG Es wurden nicht metrische Daten (z.B. ordinal oder nominal skaliert) mit Verfahren für metrische Daten ausgewertet. Insofern sind die Anforderungen dieser Verfahren nicht erfüllt. Daher sind die gewonnenen Ergebnisse u.U. nicht belastbar bzw. es die Ergebnisqualität ist unklar, es ist also unklar, inwieweit die gewonnenen Ergebnisse belastbar sind.

  • NEG Einzelne (Likert-)Items sollten nicht per Fiat als metrisch skaliert angenommen werden. Besser ist eine Auswertung auf ordinalem Niveau.

5.8.14 Inferenzstatistik (xxinfstat)

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  • POS Insgesamt ist die inferenzstatistische Analyse, soweit in der Arbeit gezeigt, als gut zu bewerten.
  • POS Es wurde eine nützliche Auswahl an inferenzstatistischen Kennwerten präsentiert.
  • POS Insgesamt wurden die Ergebnisse der inferenzstatistischen Analyse korrekt interpretiert.

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  • NEG Insgesamt ist die inferenzstatistische Analyse, soweit in der Arbeit gezeigt, als wenig gut zu bewerten.
  • NEG Insgesamt fehlt die inferenzstatistische Analyse komplett oder in weiten Teilen.
  • NEG Es finden sich eine deutliche Fehler in der inferenzstatistischen Analyse.
  • NEG Es fehlen einige Kennwerte der inferenzstatistischen Analyse.

5.8.15 p-Wert (xxpvalue, xxpwert)

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  • POS Es wurde eine inferenzstatistische Methode verwendet, z.B. mittels des p-Werts.

  • POS Der p-Wert wird exakt erläutert bzw. verwendet. Es wird auf die genaue Definition gehört, nämlich dass “Die Daten (und noch extremere) unwahrscheinlich sind, unter der Annahme, dass die H0 gilt”.

  • POS Der p-Wert wird einigermaßen korrekt erläutert bzw. verwendet. Vollständig korrekt wäre etwa “Die Daten (und noch extremere) sind unwahrscheinlich, unter der Annahme, dass die H0 gilt”.

  • POS Der p-Wert wird korrekt erläutert bzw. verwendet.

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  • NEG Der p-Wert wird falsch berichtet bzw. verwendet.

  • NEG Der p-Wert wird falsch erläutert bzw. verwendet.

  • NEG Der p-Wert wurde für einige oder alle Inferenztest nicht berichtet.

  • NEG Der p-Wert bzw. seine Bedeutung wurde nicht interpretiert (z. B. “da der p-Wert größer als alpha ist, wird die H0 beibehalten”).

  • NEG Da der p-Wert und - damit zusammenhängend - das Konzept des Nullhypothesen-Testen zu den zentralen Lernzielen gehört, ist ein Fehler bzw. Verständnislücken in diesem Bereich als gravierender Mangel einzuordnen.

  • NEG Was heißt ein “signifikanter Einfluss” bzw. ein “signifikanter Zusammenhang”, wie es in der vorliegenden Arbeit geschrieben wird? Dass der Einfluss (Zusammenhang) groß ist? Dass es wahrscheinlich ist, dass es einen gibt? Beides? Etwas anderes? Ist ein Einfluss kausal? Diese Fragen würden einer besseren Erklärung verdienen. Es sollte z. B. festgehalten werden, dass “statistische Signifikanz” eine Aussage der Inferenzstatistik ist und gewisse Evidenz gegen die H0 liefert und damit für die H1. Aus diesem Grund wird die H0 verworfen. Es ist aber nicht gesagt, dass der Effekt groß ist (also von praktischer Bedeutung); es ist nicht mal gesagt, dass die H0 wahrscheinlich falsch ist. Nur, dass die vorliegende Methode sich gegen die H0 ausspricht.

  • NEG p-Werte sollten nicht im “technischen Format” des Taschenrechners berichtet werden, also etwa nicht “p = 2.2e-16”, sondern in diesem Format: “p < .001”.

  • NEG Ein p-Wert kleiner als das Signifikanzniveau (5%), bedeutet, dass man die getestete Nullhypothese ablehnt. Das Ergebnis nennt man dann “statistisch signifikant”. Ein statistisch signifikantes Ergebnis bedeutet nicht, dass man einen inhaltlich “signifikanten Zusammenhang” gefunden hat. Der Term “statistisch signifikant” darf nicht mit dem Alltagsbegriff “signifikant” (etwa: wichtig, bedeutsam, stark) missverstanden werden. Statistische Signifikanz bezeichnet den oben skizzierten technischen Sachverhalt. Vom p-Wert kann man nicht (eindeutig) die Stärke eines Effekts ableiten.

  • NEG Von einem kleinen p-Wert kann man nicht auf eine kleine Wahrscheinlichkeit der Nullhypothese schließen: Kleiner p-Wert heißt nicht kleine Wahrscheinlichkeit der Nullhypothese. Zwar ist es richtig, dass je kleiner der p-Wert, umso kleiner auch die Wahrscheinlichkeit der Nullhypothese ist (ceteris paribus). Allerdings gibt der p-Wert nicht die Wahrscheinlichkeit der Nullhypothese an, sondern die Wahrscheinlichkeit der Daten (und extremerer) unter der Annahme, dass die Nullhypothese wahr ist. Es ist zu beachten, dass die Frequentistische Statistik kein (primäres) Interesse daran hat, die Wahrscheinlichkeit der Nullhypothese zu bemessen. Vielmehr geht es darum, die Höhe des Alphafehlers zu kontrollieren.

5.8.16 Signifikanzniveau (Alpha)

  • POS Das Signifikanzniveau (alpha) wurde spezifiziert.
  • POS Das Signifikanzniveau (alpha) wurde nicht (immer) spezifiziert.
  • NEG Es wurde nicht spezifiziert, ob ein- oder zweiseitig getestet wurde. Diese Entscheidung hat eine Auswirkung auf das Signifikanzniveau.

5.8.17 Hypothesen-Testen (xxhyptest)

5.8.17.1 Hypothesen-Testen – Beurteilung

  • POS Die Entscheidung zum Verwerfen/Beibehalten der H0 wurde korrekt von der Datenlage bzw. dem p-Wert abgeleitet.

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  • NEG Die Entscheidung zum Verwerfen/Beibehalten der H0 wurde nicht korrekt von der Datenlage bzw. dem p-Wert abgeleitet.
  • NEG Es wurden keine inferenzstatistischen Verfahren eingesetzt.

5.8.17.2 Hypothesen-Testen – Kommentare

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  • POS H0 und H1 wurden korrekt spezifiziert.

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  • NEG Es wurden nicht für alle Hypothesen (ausreichend bzw. korrekt) hypothesenprüfende Verfahren (wie die Berechnung eines p-Werts) eingesetzt. Dies wirft die Frage auf, ob das Konzept von (und der Grund für) inferenzstatistischen Verfahren verstanden wurde. Die Antwort auf die Frage kann zumindest nicht positiv beantwortet werden auf Basis der gezeigten Leistung (weil die Leistung nicht gezeigt wurde).

  • NEG Hypothesen beziehen sich auf Grundgesamtheiten, von denen Stichproben (Datensätze) nur einen Ausschnitt zeigen. Daher kann über eine Hypothese nicht auf Grund der deskriptiven Statistik, d. h. der Beschaffenheit des Datensatzes allein, entschieden werden. Stattdessen ist ein Schluss auf die Grundgesamtheit vonnöten, was mittels Inferenzstatistik vorgenommen werden kann. Dies wurde in der vorliegenden Arbeit nicht verstanden; es wurde keine Inferenzstatistik in diesem Sinne eingesetzt. Dieses Manko ist als schwerwiegend einzustufen, da es fraglich ist, ob der Autor die zentrale Idee der Inferenzstatistik verstanden hat. Es sei dem Autor angeraten, über das Wozu der Inferenzstatistik noch einmal nachzudenken.

  • NEG Leider zielt eine Hypothese in dieser Arbeit auf Bestätigung einer Nullhypothese ab, was in der Fisherschen Inferenzstatistik nicht (ohne Weiteres) möglich ist. (Eine Möglichkeit bestünde im Äquivalenztesten; ein Verfahren, das im Unterricht nicht besprochen wurde und in der vorliegenden Arbeit nicht verwendet wurde).

  • NEG Alternativhypothesen werden nicht beibehalten oder verworfen, das macht nur für Nullhypothesen sind, da diese getestet werden (im Gegensatz zu den Alternativhypothesen). Zwei Fälle können auftreten. Fall (A): Verwirft man eine Nullhypothese, dann hat man Grund, sich zugunsten der HA zu entscheiden. Diese Entscheidung impliziert noch nicht, dass die HA bewiesen ist, also sicher wahr ist. Die Entscheidung impliziert noch nicht mal, dass man an HA glaubt. Aber, egal was man glaubt, entscheiden für eine Aktion muss man sich, und in dem Fall handelt man so, als ob die HA wahr ist (vielleicht ist sie das ja). Fall (B): Kann man die H0 nicht verwerfen, so behält man sie bei. Sie ist “noch nicht verworfen”, wie man sagt. Das heißt NICHT, dass die H0 (als wahr) bewiesen wurde. Nein. So könnte die Stichprobe zu klein gewesen sein, um die tatsächliche Wahrheit von HA festzustellen. Aber die Evidenzlage ist im Fall B nun mal so, dass wir nicht (mit genug Sicherheit) ausschließen können, dass H0 der Fall ist. Noch etwas präziser formuliert: Gilt die H0 wirklich (ist sie also wahr), dann sind die vorliegenden Daten nicht unwahrscheinlich. Auf dieser Basis entscheidet man sich, so die “Spielregel” dieser Technik, weiterhin an die H0 zu glauben oder sich zumindest so zu verhalten, als ob sie wahr wäre. Kurz: Man entscheidet sich für die H0, man behält sie bei.

NICHT signifikantes Ergebnis, Fehlinterpretationen:

  • NEG “No evidence of effect” ist nicht “evidence of no effect”. Wird ein Signifikanztest nicht signifikant, so heißt das nicht (zwangsläufig), dass kein Effekt vorliegt! Vielleicht war die Stichprobe einfach zu klein. Dieser Sachverhalt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht klar genug erkannt.

  • NEG Findet man keinen Effekt, heißt das nicht (zwangsläufig), dass es keinen Effekt gibt. Das ist analog zur Situation, dass Sie Ihren Schlüssel suchen in der Wohnung. Von der Tatsache, dass man ihn (noch) nicht gefunden hat, kann man nicht (zwangsläufig) folgern, dass der Schlüssel nicht da ist. Daher sollte man nicht sagen: “Es gibt keinen Effekt (Schlüssel)”, sondern besser: “Es konnte kein Effekt gefunden werden” oder auch “Die Ergebnisse liefern keine ausreichende Evidenz, dass es ein Effekt vorliegt”. Oder ganz nah an der Methodik des Hypothesentestens: “Die Nullhypothese konnte nicht verworfen werden (wird beibehalten)”.

  • NEG Es ist nicht korrekt, bei nicht-signifikanten Ergebnissen die Alternativhypothese abzulehnen. Besser ist es zu sagen, dass die Nullhypothese nicht verworfen werden konnte.

  • NEG Es wurden nicht für alle Hypothesen die Ergebnisse berichtet.

  • NEG Die Nullhypothese wird nicht angenommen, da Datenlagen, die nicht statistisch signifikant sind, nicht nur mit der Nullhypothese, sondern auch mit vielen anderen Hypothesen kompatibel sind. Eine bessere Bezeichnung ist daher, die Nullhypothese würde “nicht verworfen” oder würde “beibehalten”.

  • NEG Da ein “nicht-signifikantes” Ergebnis nicht beweist, dass die H0 richtig ist, sieht man besser von Aussagen wie “die H0 wurden akzeptiert/angenommen” ab. Besser ist der Ausdruck “die H0 wurde nicht verworfen” oder “die H0 wurde beibehalten”.

  • NEG Da die H0 getestet wurde, kann auch nur die H0 verworfen werden – nicht die H1. Dieser Sachverhalt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht korrekt dargestellt. Analog wird die H0 bei statistisch nicht signifikanten Daten nicht angenommen, sondern nur nicht verworfen, oder beibehalten.

Signifikantes Ergebnis

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  • POS Es wurde korrekt erkannt, dass ein nicht signifikantes Ergebnis keinesfalls impliziert, dass ein Effekt nicht vorliegt. Stattdessen wurde richtig angemerkt, dass die inhaltliche Hypothese keine Unterstützung gefunden habe, die Nullhypothese nicht verworfen werden konnte oder keine/kaum Evidenz zugunsten der Alternativhypothese gefunden werden konnte.

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Fehlinterpretationen:

  • NEG Ein signifikanter p-Wert beim Vergleich von Gruppen kann so interpretiert werden, dass sich die Mittelwerte (sic) der Gruppen unterscheiden (unter der Annahme, dass man den Mittelwertsunterschied getestet hat). Zu sagen, dass “Gruppe 1 höhere Werte aufweist als Gruppe 2” hingegen ist unpräzise. Weil: Was meinen Sie mit “höheren Werte in Gruppe 1”? Jeder einzelne? Einige? Sicher meinen Sie den Mittelwert und nicht alle. Also lieber präzise sein!

  • NEG Testet man auf einen Mittelwertsunterschied (z. B. Einparkgeschwindigkeit von Männer vs. Frauen anhand eines t-Tests) und findet man ein signifikantes Ergebnis, so ist es nicht geboten, auf allgemeine Unterschiede zwischen den Gruppen zu schließen (z. B. “Männer parken schneller ein als Frauen”). Man kann höchstens resümieren, das das Ergebnis impliziert, dass sich die Durchschnitte der Populationen unterschieden (z. B. “Männer parken IM DURCHSCHNITT schneller ein als Frauen”).

  • NEG Testet man, ob Gruppe “A” im Mittel höhere Werte in X aufweist als Gruppe “B” und findet man ein signifikantes Ergebnis, so ENTSCHEIDET man sich, sich so zu verhalten, als ob die Hypothese richtig ist. Wir können aber nicht sicher, sein, dass A wirklich höhere Wert hat als B – in einigen Fällen werden wir z. B. einen Alpha-Fehler begangen haben.

  • NEG Findet sich in einer Analyse ein statistisch signifikanter Zusammenhang (Einfluss bzw. allgemeiner ein “Effekt”), so kann nicht (zwangsläufig) daraus geschlossen werden, dass es einen “echten” Effekt gibt. Die vorliegende Arbeit suggeriert aber diesen (falschen) Schluss. Findet man z. B. dass Babies und Störche “statistisch extrem signifikant” korreliert sind, so heißt das nicht, dass es in Wirklichkeit einen echten (also kausalen) Zusammenhang zwischen beiden Größen geben muss.

  • NEG Liegt z. B. für einen Zusammenhang ein statistisch signifikantes Ergebnis vor, heißt das nicht, dass die Analyse für die Population auf einen “starken”, “deutlichen” oder “signifikanten” Zusammenhang hindeutet, sondern nur, dass es einen Zusammenhang gäbe. Entsprechend sollte man bei statistischer Signifikanz nicht von einem “signifikanten Zusammenhang” sprechen. Bei einem “signifikanten Zusammenhang” ist man geneigt, an einen starken Zusammenhang, also einen inhaltlich-fahlich bedeutsamen, zu schließen. Diese Aussage ist aber von einem p-Wert als solchem nicht ableitbar.

5.8.18 Ungewissheit/Übergewissheit – Statistisches Denken (xxovercertain)

  • NEG Teilweise fehlen Koeffizienten der Ungewissheit (z. B. SE bei Regressionsausgaben). Solche Angaben sind sehr wichtig, denn die Ausgaben eines statistisches Modells, sofern sie sich auf einen Populationsparameter beziehen (z. B. Einfluss des Prädiktors X in der Population) sind immer nur Schätzwerte. Ohne eine Angabe der Genauigkeit ist eine Schätzung wenig Wert. Daher sollten Schätzwerte (wie Einflussgewichte der Regression) stets mit einem Koeffizienten der Schätzgenauigkeit ausgegeben werden (z. B. SE oder Konfidenzintervalle).

  • NEG Die Arbeit ist in einigen Aspekten von falsch verstandener (überhöhter) Sicherheit bzw. Übergewissheit geprägt. Das heißt, dass aus den Analysen eine Sicherheit abgeleitet wird, die die Daten bzw. die verwendeten Modelle nicht hergeben. Insgesamt sollten Sie vorsichtiger formulieren.

  • NEG Die Ergebnisse einer Analyse sollten nicht (automatisch) für “bare Münze” genommen werden, im Sinne von “das Modell hat die Wirklichkeit fotografiert”, “das wurde jetzt zweifelsfrei bewiesen”. Analyseergebnisse dieser Art sollten eher verstanden werden als “das Modell unterstützt die Hypothese XXX”, “laut Modell gibt es einen Zusammenhang zwischen XXX” bzw. “es konnte kein Zusammenhang gefunden werden”, “die Analyse lieferte keinen Beleg für einen Zusammenhang XXX”.

  • NEG Anstelle von Formulierungen “es besteht folglich (k)ein Einfluss von X auf Y” hätten besser vorsichtigere Schlussfolgerungen zur Aussagekraft der Ergebnisse wie “die Daten unterstützen XXX” oder “es konnte kein Hinweis auf YYY gefunden werden”.

  • NEG Die Arbeit zwar theoretisch begründbare Erklärungen auf, die für die Daten verantwortlich sein können; das ist begrüßenswert. Es fehlt allerdings eine Aufarbeitung möglicher (methodischer) Artefakte, die zu den Ergebnissen haben führen können. Wenn etwa X mit Y korreliert, so könnte eine Erklärung sein, dass X die Ursache von Y ist. Allerdings könnte es sich bei der Korrelation von X mit Y auch um eine Scheinkorrelation handeln; demnach wären Erklärungen der Art “X ist die Ursache von Y” (egal, wie die semantischen Inhalte einer solchen Theorie aussehen), fehl am Platz. Die vorliegende Arbeit geht nicht ausreichend auf solche methodischen Artefakte bzw. alternativen Kausalmodelle (wie Konfundierung) ein.

5.8.19 Unterscheidung zw. Stichprobe und Population (xxestimate)

  • NEG Schreibt eine Autorin z. B., dass die Ergebnisse ihrer Analyse aufzeigen, dass der Mittelwert in Gruppe X um 42 Punkte höher sei als in Gruppe Y, so stellt sich die Frage, ob die Aussage für die Stichrobe oder die Population gemeint ist. Die Analyse deutet im Allgemeinen darauf hin, dass die Stichprobe gemeint ist (dass also eine Statistik berichtet wurde), denn die Analyse der Stichprobendaten liefern genau den berichteten Wert (42). Allerdings ist die Aussage allgemein formuliert, so dass sie in diesem Sinne auf die Population anwendbar ist. Außerdem bezieht sich die Hypothese auf die Population, so dass man erwarten darf, dass berichtete Ergebnisse als Antworten zur Hypothese gemeint sind (und daher auf die Population abzielen, also Parameter berichten). Die Unterscheidung von Statistiken und Parametern ist wesentlich; das genaue Auseinanderhalten von Statistiken und Parametern ist auch ein wichtiges Indiz, ob und inwieweit eine Autorin die Grundlagen der (Inferenz-)Statistik durchdrungen hat. Gibt man Parameter an, so ist es sinnvoll, die Genauigkeit dieser Schätzung anzugeben, denn Angaben von Parametern sind stets mit Unsicherheit behaftet. Eine Studie untersucht stets nur einen Ausschnitt der Population und verallgemeinert dann zumeist auf die Population. Die Unsicherheit dieses Generalisierens sollte angegeben sein. Denn: wie wertvoll ist eine Aussage, die eine Schätzung ist, wenn man die Genauigkeit der Schätzung verschwiegen wird? Auf eine Aussage ohne Angabe der Schätzgenauigkeit wird man sich nicht verlassen wollen, man wird die Aussage in vielen Fällen als wenig nützlich zurückweisen wollen. Auf diesen Aspekt ist in der vorliegenden Arbeit suboptimal dargestellt bzw. nicht (durchgängig bzw. in ausreichendem Maße) Rücksicht genommen worden.

5.8.20 Bayes (xxbayes)

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  • POS Das Bayes-Modell wurde spezifiziert (Prior-Verteilungen und ihre Parameter bzw. Likelihood-Form).
  • POS Insgesamt wurde eine inferenzstatistische Analyse mit den Methoden der Bayes-Methode sinnvoll durchgeführt.
  • POS Insgesamt wurden die Kennwerte der Bayes-Analyse korrekt interpretiert.
  • POS Es wurde eine ROPE-Analyse durchgeführt.
  • POS Die Ergebnisse der ROPE-Analyse wurden korrekt interpretiert.

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  • POS Das Bayes-Modell wurde nicht spezifiziert (im Hinblick auf Prior-Verteilungen und ihre Parameter bzw. Likelihood-Form).

  • NEG Liefert eine ROPE-Analyse den Befund, dass das Gros (z.B. 95%-PI) der Posteriori-Verteilung zum Teil im ROPE und zum Teil außerhalb liegt, so ist zu resümieren, dass die Befundlage uneinheitlich ist. Zu sagen, dass die ROPE-Hypothese (“praktische Nullhypothese”) nicht verworfen werden dürfe, ist zwar nicht falsch, aber nicht präzise genug.

  • NEG Verwendet man den Begriff “Signifikanz” (korrekter: statistische Signifikanz) im Rahmen einer Analyse mit Methoden der Bayes-Statistik, so sollte dieser Begriff definiert sein, da er nicht standardmäßig verwendet wird und es daher keine einheitlich akzeptierte Definition gibt. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt. Eine mögliche Definition von “signifikant” ist “das 95%-PI der Posteriori-Verteilung liegt komplett außerhalb des ROPE”. Es sei angemerkt, dass auch zu definieren ist, wie das ROPE definiert ist. Es ist auch zu argumentieren, dass es besser ist, außerhalb der Frequentistischen Statistik, auf den Begriff zu verzichten. Übrigens rät die ASA, auch innerhalb der Frequentistischen Statistik auf den Begriff zu verzichten.

  • NEG Die Ergebnisse der ROPE-Analyse wurden nicht (durchgängig) korrekt interpretiert.

  • NEG Der p-Wert ist keine Kennzahl, die in einer Bayes-Analyse verwendet wird. Zwar gibt es konzeptionell (leicht) ähnliche Koeffizienten, aber das sind keine p-Werte. Daher sollte der Begriff “p-Wert” in einer Bayes-Analyse nicht verwendet werden.

5.8.21 Kausalanalyse

  • POS Es wurden Kausalmodelle empirisch-statistisch überprüft. Das ist laudabel, denn übliche statistische Untersuchung zu Effekten (wie Nullhyphothesentesten oder Effektschätzungen) beruhen auf der - häufig ungeprüften - Annahme, dass das Kausalmodell der Studie korrekt ist. Ohne ein Wissen über die Korrektheit eines Kausalmodells ist eine herkömmliche statistische Untersuchung zu einem Effekt streng genommen sinnlos. Angemerkt sei, dass ein experimentellen Untersuchungen, sofern diese gut durchgeführt sind und die Stichprobe groß genug ist, auf die Überprüfung eines Kausalmodells verzichtet werden kann, da das Design die Validität des Kausalmodells garantiert.

5.8.22 Regression (xxregress)

  • POS Die Regression bzw. der Einfluss des Prädiktors wurde korrekt interpretiert.

  • POS Bei den Regressionsmodellen multivariate Modelle mit mehreren Prädiktoren berechnet. Diese Herangehensweise ist meist besser als die Berechnung von Modellen mit nur jeweils einem Prädiktor, da man an den “bereinigten Nettoeffekten” interessiert ist. Univariate Modelle können diese bereinigten Effekte nicht zutage fördern, im Gegensatz zu Modellen mit mehreren Prädiktoren.

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  • NEG Die Regression bzw. der Einfluss des Prädiktors wurde falsch interpretiert.

  • NEG Es wäre noch nützlich gewesen, zusätzlich die standardisierten Regressionsgewichte anzugeben, da die unstandardisierten Regressionsgewichte von der Streuung bzw. Skalierung der Variablen abhängig sind. Da dieser Punkt aber über den Unterrichtsstoff hinausgeht, wird ihm keine große Bedeutung zugemessen.

  • NEG Es wurden nicht alle nötigen bzw. sinnvollen Statistiken zur Regressionsanalyse berichtet. Zu den nötigen Statistiken (einer Regressionsanalyse) zählen das Regressionsgewicht (Punktschätzer) sowie eine Angabe zur Genauigkeit des Punktschätzers (z.B. Standardfehler).

5.8.23 Datensatz

  • POS Die Daten bzw. der Datensatz wurden ausführlich und korrekt beschrieben.

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  • NEG Die Daten bzw. der Datensatz wurden nicht ausführlich genug oder nicht korrekt beschrieben.
  • NEG Es reicht, die zu analysierenden Variablen zu beschreiben; es müssen nicht alle Variablen des Datensatzes vorgestellt werden.

5.8.24 Nachkommastellen (xxdezimal)

  • POS Die Anzahl der Nachkommastellen (Dezimalstellen) ist immer oder zumeist passend bzw. konsistent.

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  • NEG Die APA empfiehlt möglichst wenig Dezimalstellen zu verwenden, bzw. nur so viele wie nötig (und so wenige wie möglich), ceteris paribus.

  • NEG Die APA empfiehlt, Skalenwerte auf eine Dezimalstelle zu runden, nicht auf mehr.

  • NEG Die Anzahl der Nachkommastellen (Dezimalstellen) ist nicht immer konsistent oder zu lang (zwei Nachkommastellen reichen i.d.R.).

  • NEG Die Anzahl der Nachkommastellen (Dezimalstellen) ist teilweise unpassend (z. B. zu lang) oder inkonsistent (mal mehr, mal weniger).

  • NEG Bei Prozentzahlen sollte man in der Regel auf Nachkommastellen verzichten, was hier nicht getan wurde.

  • NEG Die Anzahl der Nachkommastellen (Dezimalstellen) sollte nicht zu hoch sein, um Scheingenauigkeit zu vermeiden (Beispiel: “Das mittlere Körpergewicht in Deutschland beträgt 78,314159267 kg, wie eine Studie mit n=30 herausfand”.) In der Arbeit wurden (teilweise) zu viele Nachkommastellen angegeben.

  • NEG Anstelle der Exponenzialschreibweise (“1e3” oder “1E3” oder 10^3) sollten Zahlen besser auf (zwei) Dezimalstellen gerundet werden und in der Dezimalschreibweise aufgeführt werden. Beispiel: Anstelle von “95% CI [1.04e-07, 0,14]” besser: 95% CI [0.0, 0.1]“.

  • NEG Bitte lesen Sie in den APA-Hinweisen nach zur Verwendung von Dezimalstellen (z.B. hier) .

5.8.25 Skalenniveau (xxskalen)

  • POS Die Skalenniveaus der untersuchten Variablen wurden korrekt benannt.

  • NEG Die Skalenniveaus der untersuchten Variablen wurden nicht (immer) benannt oder nicht (immer) korrekt benannt.

5.8.26 Berichten von Statistiken

5.8.26.1 Berichten von Statistiken – Bewertung

  • POS Statistische Kennwerte wurden (zumeist) korrekt nach Vorgaben der APA berichtet, entsprechend der formalen Vorgaben.

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  • NEG Statistische Kennwerte wurden nicht (durchgängig) nach Vorgaben der APA berichtet.
  • NEG Es wurden nicht alle nötigen Statistiken im Text angeführt (z. B. fehlt der Chi-Quadrat-Wert oder ein SE-Wert).
  • NEG Statistische Kennwerte wurden falsch oder unvollständig berichtet.

5.8.26.2 Berichten von Statistiken – Kommentare

  • POS Es wurden alle bzw. viele relevante Koeffizienten (Kennwerte) für die Analysen berichtet.

  • NEG Statistische Kennwerte sollten entweder in einer Tabelle berichtet werden (die dann im Text referenziert wird) oder im Fließtext eingearbeitet sein. Elliptische, bruchstückhafte oder nicht kommentierte Statistik-Fragmente sollten vermieden werden.

  • NEG p-Werte kleiner als 0.001 sollen laut APA als “p < .001” berichtet werden.

  • NEG Kleine Zahlen wie manche p-Werte sollten nicht in der Exponentialschreibweise und insbesondere nicht in der “Taschenrechnervariante” der Exponentialschreibweise notiert werden, also nicht “p = 2.345e-03”, sondern “p = .002”.

  • NEG Einflusskoeffizienten der Regressionsanalyse (b) sollten entweder direkt verständlich sein, also in allgemein verständlichen Einheiten operationalisiert sein (z. B. Geldeinheiten) oder es sollte zumindest die Skalierung expliziert werden, in z. B. die Skalenendpunkte benannt sind. Eine sinnvolle Alternative liegt im Berichten der standardisierten Koeffizienten.

5.9 Maschinelles Lernen und seine Spezifika (xxml)

5.9.1 Summarische Beurteilung

+++

  • POS Ein fundiertes Verständnis von Konzepten und Methoden des Maschinenlernens wurde demonstriert.

  • POS Der Autor/die Autorin setzte die Konzepte und Methoden des Maschinenlernens anhand aktueller R-Funktionen um.

  • POS Der Autor/die Autorin setzte die Konzepte und Methoden des Maschinenlernens anhand des Tidymodels-Frameworks um, was eine gute entwickelte Methodologie für Methoden des Maschinenlernen ist.

  • POS Es wurden fortgeschrittene Techniken (im Sinne der behandelten Konzepte im Unterricht) in der Arbeit angewendet, z.B. Word-Embeddings.

  • POS Es wurde eine recht breite und angemessene Auswahl an Modellen des Maschinenlernens verwendet bzw. deren Schätzwerte und Modellgüte berechnet.

  • POS Die Prädiktoren wurden auf ihre Bedeutung (z.B. via dem VIP-Ansatz) hin untersucht.

5.9.2 Modellwahl

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  • NEG Es hätte noch stärker hervorgearbeitet werden können, welches Modell zum Schluss bevorzugt wird (oder welche Mischung von Modellen).

5.9.3 Tuning

+++

  • POS Es wurde Hyperparameter-Tuning in sinnvoller Art und Weise verwendet.
  • POS Es wurde eine umfassende und sinnvolle Auswahl an Tuningparametern für das Tuninng berechnet.

5.9.4 Resampling

+++

  • POS Es wurde Resampling in sachlich nützlicher Art und Weise verwendet.

5.9.5 Interpretierbarkeit

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  • NEG Mehr Interpretation des Vorgehens und der Interpretation der Ergebnisse würden die Analyse zugänglicher gestalten und mehr Nutzen beim Lesen generieren.

5.9.6 Feature Engineering

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  • NEG Die prädiktive Leistung von Shallow-Learner steht und fällt mit dem Feature Engineering. Oder zumindest ist Feature Engineering oft eine notwendige Voraussetzung für prädiktive Güte (wenn auch nicht immer hinreichende Voraussetzung). Mit mehr Investition in das Feature Engineering hätten vermutlich bessere prädiktive Gütekennzahlen erreicht werden können.

5.10 Software zur Datenanalyse/R/RMarkdown (xxrrr)

5.10.1 Explikation der Software und des Vorgehens

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  • POS Der Name einer oder aller Software-Pakete zur Datenanalyse wurde expliziert.

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  • NEG Idealerweise sind alle Software-Pakete, das Betriebssystem und die Versionsnummern zu explizieren.

  • NEG Eine gute Möglichkeit, der Reproduzierbarkeit der Analyse zu unterstützen, ist es, die verwendete Software – inkl. den jeweiligen Versionsnummern – offenzulegen. In R kann man diese komfortabel erreichen, indem man (z.B. ganz am Schluss der Analyse) den Befehl sessionInfo() nutzt. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht (komplett) umgesetzt.

  • NEG Ob ein Datensatz in MS Excel, OpenOffice, Notepad++, eine Oracle-Datenbank etc. gespeichert (betrachtet) wurde, ist irrelevant für diesen Bericht und sollte daher nicht berichtet werden (höchstens im Anhang).

  • NEG Da RStudio keinerlei Einfluss auf die Syntax, d.h. den Analysealgorithmus hat, ist es irrelevant für diesen Bericht, ob RStudio Verwendung fand. Demgegenüber ist es von hoher Relevanz, ob R (in welcher Version) und welche R-Pakete und -Funktionen (in welcher Version) Verwendung fanden, sprich: ob die Syntax reproduzierbar berichtet wurde.

  • NEG Triviale Aspekte der Datenanalyse sollten nicht im Bericht (zumindest nicht im Hauptteil) erwähnt werden. Dazu gehören, dass R gestartet werden musste, bestimmte Pakete benötigt wurden oder dass die Daten importiert wurden, bevor die Analyse begann.

  • NEG Im Methodenteil sollten nicht die Details des Vorgehens während der Analyse erläutert werden, die dann im Ergebnisteil berichtet werden, da redundant. So ist es nicht sinnvoll, im Methodenteil zu erläutern, dass Summenwerte berechnet wurden und diese dann im Ergebnisteil vorzustellen. Auch dass Annahmen der eingesetzten Verfahren (z.B. Normalverteilung) überprüft wurde, braucht nicht im Methodenteil erwähnt zu werden, da die Ergebnisse ja im Ergebnisteil vorgestellt werden.

5.10.2 R-/Python-Kompetenz (xxrkomp xxrcomp)

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  • POS Es wurde ein sehr hohes Maß an Kompetenz im Umgang mit R demonstriert.

  • POS Es wurde ein hohes Maß an Kompetenz im Umgang mit R demonstriert.

  • POS Die Arbeit lässt auf eine insgesamt gute Kompetenz im Umgang mit R schließen.

  • POS Es wurden Verfahren/Funktionen in R angewendet, die nicht im Unterricht besprochen wurden. Das lässt auf eine selbständige Arbeitsweise und gute Problemdurchdringung schließen.

  • POS Es wurde ein hohes Maß an Kompetenz im Umgang mit Python demonstriert.

  • POS Es wurden mehrere Programmiersprachen verwendet, etwa R und Python, was eine breite Kompetenz der Problemlösung demonstriert.

  • POS Ein gutes Verständnis in Umgang mit Regex (Regular Expressions) für String-Verarbeitung wurde demonstriert.

  • POS Ein (gewisses) Verständnis in Umgang mit Regex (Regular Expressions) für String-Verarbeitung wurde demonstriert.

000

  • POS-NEG Es wurde ein durchschnittliches bis gutes Maß an Kompetenz im Umgang mit R demonstriert.
  • POS-NEG Es wurde ein durchschnittliches Maß an Kompetenz im Umgang mit R demonstriert.

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  • NEG Es wurde ein geringes Maß an Kompetenz im Umgang mit R demonstriert.

  • NEG Es wurde ein sehr geringes Maß an Kompetenz im Umgang mit R demonstriert.

  • NEG Das Maß an Kompetenz mit R konnte nicht überprüft werden, da (fast) keine Syntax in der Arbeit vorhanden war.

5.10.3 Data Wrangling (xxwrangle xxdatenjudo)

+++

  • POS Eine ID-Variable wurde dem Datensatz hinzugefügt, was eine sinnvolle Ergänzung ist und von pragmatischer Kompetenz im Umgang mit Datenanalyse zeugt.

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  • NEG Anstatt Variablen mit <- NULL zu löschen, ist es einfacher, mit dplyr::select zu wählen.

  • NEG Anstatt Fälle mit dem Operator [ zu wählen, ist es einfacher, dplyr::filter zu verwenden.

  • NEG Anstatt Variablennamen mit names und [ zu ändern, ist es einfacher, dplyr::rename zu verwenden.

  • NEG Möchte man Subgruppen vergleichen, ist es eine suboptimale Lösung, den Datensatz in mehrere Teildatensätze aufzuteilen (z.B. mit filter()). Dadurch nimmt man sich die Möglichkeit, die Gruppen einfach bzw. direkt nebeneinander zu vergleichen oder macht sich das Leben komplizierter als nötig. Eine Möglichkeit zur gruppierten Analyse bietet mosaic: verfahren(AV ~ gruppierungsvariable, ...). Alternativ kann man mit group_by() aus dplyr einen gruppierten Datensatz erzeugen und mittels weiterer Befehle (aus dplyr-komptabiblen Paketen) verrechnen (z.B. summarise()).

  • NEG Es sollten keine technischen Bezeichnungen für Variablen wie F9r verwendet werden im Hauptteil der Arbeit, sondern stets sprechende Namen (oder ggf. definierte Abkürzungen).

  • NEG Es wurden weniger gut lesbare Verfahren der Datenaufbereitung verwendet. So ist dieses Methode weniger gut lesbar: difwt.frauen <- (Report$repwt[Report$sex == "F"])-(Report$weight[Report$sex == "F"]). Besser lesbar wäre: Report %>% mutate(difference_weight = repwt - weight).

  • NEG Ein metrische Variable in zwei Gruppen aufzuteilen (sog. “Dichotomisierung”), mit z. B. dem Median als Grenze (“Mediansplit”) ist statistisch i.d.R. nachteilig und sollte vermieden werden. Die vorliegende Arbeit verwendet solch eine Art von nicht sinnvoller Dichotomisierung. ), vgl. MacCallum, R. C., Zhang, S., Preacher, K. J., & Rucker, D. D. (2002). On the practice of dichotomization of quantitative variables. Psychological Methods, 7(1), 19-40. doi: http://dx.doi.org/10.1037/1082-989X.7.1.19.

5.10.4 Syntax-Formatierung (xxhighlightcode)

+++

  • POS Die Syntax und/oder die R-Ausgaben wurden optisch sehr ansprechend und übersichtlich gestaltet (z. B. mit Syntax-Highlighting).
  • POS Die Syntax und/oder die R-Ausgaben wurden weitgehend optisch ansprechend und übersichtlich gestaltet.

000

  • POS-NEG Die Syntaxformatierung hätte professioneller, etwa anhand eines Farbschemas, gestaltet werden können.

  • POS-NEG Die Syntax und/oder die R-Ausgaben nicht immer optisch ansprechend und übersichtlich gestaltet.

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  • NEG Die Syntax wurde optisch wenig ansprechend und/oder wenig übersichtlich gestaltet (z. B. als Screenshot oder Screenshot mangelnder optischer Qualität). Liegt Syntax nur als Screenshot vor, so ist es nicht möglich, die Syntax zu kopieren, um sie direkt auszuführen. Vielmehr wird der Leser gezwungen, abzutippen (oder anderswo zu suchen). Das ist nicht sehr “kundenfreundlich”.

  • NEG Die Syntax und/oder die R-Ausgaben wurden ganz oder in Teilen als Screenshot dargestellt. Liegt Syntax nur als Screenshot vor, so ist es nicht möglich, die Syntax zu kopieren, um sie direkt auszuführen. Vielmehr wird der Leser gezwungen, abzutippen (oder anderswo zu suchen). Das ist nicht sehr “kundenfreundlich”. Darüber ist die grafische Qualität nicht so gut wie bei z. B. Text, der als Vektorgrafik aufgebaut ist, also verlustfrei zoombar ist.

  • NEG In einem wissenschaftlichen Bericht dieser Art sollte keine R-Syntax bzw. kein unformatierter R-Output aufgeführt sein.

5.10.5 R-Ausgaben (xxroutput)

  • POS Die R-Ausgaben wurden optisch sehr ansprechend und übersichtlich gestaltet (z. B. mit Syntax-Highlighting).
  • POS Die R-Ausgaben wurden weitgehend optisch ansprechend und übersichtlich gestaltet.

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  • NEG Es fehlen die R-Ausgaben im Bericht.

  • NEG Es fehlt die R-Syntax im Bericht.

  • NEG Die R-Ausgaben sind teilweise optisch wenig ansprechend formatiert (z. B. unübersichtlich).

  • NEG Teilweise wurde sehr langer und/oder weniger informativer R-Output (kommentarlos) abgedruckt. Solcher R-Output ist wenig nützlich.

  • NEG Die Syntax und/oder die R-Ausgaben wurden ganz oder in Teilen als Screenshot dargestellt. Liegt Syntax nur als Screenshot vor, so ist es nicht möglich, die Syntax zu kopieren, um sie direkt auszuführen. Vielmehr wird der Leser gezwungen, abzutippen (oder anderswo zu suchen). Das ist nicht sehr “kundenfreundlich”. Darüber ist die grafische Qualität nicht so gut wie bei z. B. Text, der als Vektorgrafik aufgebaut ist, also verlustfrei zoombar ist.

  • NEG In wissenschaftlichen Berichten dieser Art sollte kein unformartierter R-Code oder R-Ausgaben in den Hauptteil aufgenommen werden. Vielmehr sollten auf Basis der R-Ausgaben ansprechende, informative, wohl strukturierte Textpassagen, Diagramme oder Tabellen erstellt werden. Den Lesenden soll es nicht aufgebürdet werden, sich selber “durchzupflügen”, sondern eine gute Arbeit stellt die Ergebnisse wohl aufbereitet dar. Vermeiden Sie es, unformatierte R-Ausgabe in den Hauptteil einer solchen Arbeit aufzunehmen.

5.10.6 Quarto, RMarkdown, knitr (xxquarto, xxrmd, xxknitr)

+++

  • POS Die Verwendung von RMarkdown ist gerade bei Berichten dieser Art sehr sinnvoll; insofern ist dieser Ansatz begrüßenswert.

  • POS Tabellen (vor allem solche, die Datensätze und deren Objekte weiterer Verarbeitung betreffen) wurden in ansprechender Form im Textdokument dargestellt (z.B. via kable).

  • POS Chunk-Messages und/oder Warnungen, die meistens in Berichten unpassend wirken, wurden unterdrückt. Durch diese Maßnahme wurde der Lesefluss sinnvoll unterstützt.

000

  • POS-NEG In Quarto kann man einstellen, dass Tabellen automatisch “schön” gedruckt werden, s. hier.

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  • NEG Hinweise (Messages) von in R-Chunks ausgeführten Befehlen wie “Loading required package: dplyr” oder “The following packages are masked XXX” sollten besser unterdrückt werden und nicht im Hauptteil des Berichts erscheinen. Dafür ist die Chunk-Option “message = FALSE” sinnvoll: z. B. “```{r message = FALSE}”.

  • NEG Chunk-Warnings der Art “Warning: package ‘ggplot2’ was built under R version 4.0.5” sollten besser unterdrückt werden. Z.B. mit der Chunk-Option #| warning: false (in Quarto; d. Details hier)

  • NEG Chunk-Messages der Art Attaching package: 'discrim' The following object is masked from 'package:dials': sollten beser ausgeschaltet werden, da sie im Textfluss eher stören. Dies kann man in Quarto so erreichen: #|: message: false.

  • NEG In Quarto kann man einstellen, dass Abschnitte fortlaufend nummeriert werden. Das erleichtert die Orientierung im Text und hilft beim Referenzieren auf Abschnitte. Hinweise zur Einstellung dazu in Quarto findet sich hier. Kurz gesagt, fügt man im YAML-Block folgendes Key-Value-Paar hinzu: number-sections: true (auf der Root-Ebene in YAML).

5.10.7 Beschreibung des Datensatzes (xxdatadescription)

  • POS Relevante Aspekte des Datensatzes wurden beschrieben.
  • POS Die Quelle des Datensatzes wurde benannt. Damit kann die Analyse ggf. besser überprüft werden. Ein zentraler Bestandteil zur Reproduzierbarkeit ist damit gewährleistet.

---

  • NEG Nicht alle relevanten Aspekte des Datensatzes wurden beschrieben.
  • NEG Die untersuchten Variablen des Datensatzes wurden nicht (alle) bzw. nicht ausführlich (genug) beschrieben.
  • NEG Es fehlt ein Hinweis zur Quelle des Datensatzes (zumindest eine URL wäre wünschenswert). Nur mit der Quelle kann die Analyse in allen Schritten überprüft werden. Ein zentraler Bestandteil zur Reproduzierbarkeit wäre damit gewährleistet gewesen, fehlt aber in der vorliegenden Analyse.

5.10.8 Syntax-Aufbau

+++

  • POS Es wurde eine Methode zum Unterstützung eines modularen Aufbau der Syntax verwendet (z.B. targets). Ansätze wie targets sind sinnvoll, denn so steigt die Robustheit und Übersichtlichkeit einer Analyse. Darüber hinaus spart man sich Rechenzeit (und damit Warten und Ressourcen).

  • POS Die Analyseschritte wurden beschrieben und interpretiert.

  • POS Zu Beginn wurden alle R-Pakete gestartet (und nicht etwa im Verlauf der Analyse). Auf diese Weise wird beim Lesen geholfen, denn die benötigten Pakete sind direkt bekannt.

5.11 Konzise Beschreibung vs. unnötige Erläuterungen im Methodenteil

+++

  • POS Der Methodenteil besticht durch eine konzise Beschreibung. Es wurden – so wie es wünschenswert ist – im Methodenteil nur das Vorgehen der Studie beschrieben. Auf “Lehrbuchausführungen”, etwa der Beschreibung von Standardmethoden wie Mittelwertsberechnung oder dem t-Test wurde korrekterweise verzichtet.

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  • NEG Die eingesetzten Methoden sollten *nicht* in der Arbeit erläutert werden, sofern es sich gängige Methoden handelt (die im Unterricht erläutert werden; Beispiele: “Der t-Test wird verwendet, um XXX”, “Qualitative Methoden zeichnen sich aus durch YYYY”). Das Wissen um gängige Methoden wird beim Leser vorausgesetzt. Erörtern Sie nicht, wie eine Methode funktioniert, sondern nutzen Sie den knappen Platz, um zu erklären, was Sie machen. Man soll also in so einer Arbeit kein “Lehrbuch” schreiben.

5.12 Kausal- vs. Vorhersageaussgen

000

  • POS-NEG Ich empfehle Ihnen, sich mit dem aktuellen Stand der Kausalanalyse von (nicht-experimentellen) Forschungsdesigns vertraut zu machen. Diese Quelle bietet einen guten Einstieg: https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/2515245917745629?journalCode=ampa.

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  • NEG Die vorliegende Arbeit verwendet den Term “beeinflussen” an einer (oder mehreren) Stellen (z. B. in den Hypothesen oder im Ergebnisteil). Der Begriff suggeriert einen* kausalen Anspruch in der Hypothese; ein Anspruch, der das Design (bzw. die interne Validität des Designs) der vorliegenden Studie nicht gerecht wird.

5.13 Datensatz

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  • NEG Zur sinnvollen Auswertung der Daten ist es von Vorteil (oder sogar nötig), dass alle Daten in einer Tabelle (bzw. Datei) vorliegen. In der vorliegenden Arbeit wurde dieser Punkt nicht ausreichend berücksichtigt.

5.14 Qualitative Datenanalyse (xxqualinh)

5.14.1 Auswahl der qualitativen Inhaltsanalyse

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  • NEG Gerade bei qualitativ angelegten Forschungsdesigns sollte sich die Datenanalyse nicht in einem Schema-F-Vorgehen erschöpfen. Die Stärke der qualitativen Methode liegt in ihrer Flexibilität, ihrer Methodenangemessenheit und ihrer Kraft zu konzeptioneller Tiefe. Diesen Stärken wird ein (zusammenfassende) Inhaltsanalyse nach Mayring nicht gänzlich gerecht. So ist es etwa möglich (und nicht selten der Fall), dass die entdeckten Kategorien in bestimmten Verhältnissen zueinander stehen, etwa in einem Ursache-Wirkungs-Verhältnis. Ein anderes Beispiel ist, dass eine Kategorie einen Kontext (oder Moderator) aufspannt und andere Kategorien miteinander kovariieren. Diese Reichhaltigkeit von Datenmustern spiegelt ein einfaches “es gibt Kategorie A, B und C” nicht wider. Vorteilhafter ist es daher, auf reichhaltigere Datenanalysemethoden wie etwa die Grounded Theorie zurückzugreifen; von solchen Methoden hätten Anspruch, Breite und Tiefe der Datenanalyse in der vorliegenden Arbeit profitiert.

5.14.2 Transkriptionsregeln der Inhaltsanalyse

+++

  • POS Die angewendeten Transkriptionsregeln wurden expliziert.

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  • NEG Die angewendeten Transkriptionsregeln wurden nicht (ausreichend) expliziert.

5.14.3 Kodierregeln

  • POS Die Kodierregeln sind stimmig gewählt und transparent dokumentiert.

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  • NEG Die Kodierregeln sind nicht (ausreichend) stimmig gewählt und/oder nicht transparent (genug) dokumentiert.
  • NEG Die Kodierregeln für die verwendeten Kategorien wurde nicht expliziert. So besteht die Gefahr, dass die Zuordnung der Textstellen zu den Kategorien nicht objektiv nachprüfbar und damit nicht reproduzierbar ist. Eine Studie, die nicht reproduzierbar und nicht replizierbar ist, ist für die Wissenschaft nicht nutzbar.
  • NEG Ein Nichtexplizieren der Kodierregeln wirft die Gefahr der Beliebigkeit auf. Insofern handelt es sich dabei aus Sicht der wissenschaftlichen Verwertbarkeit um einen gravierenden Fehler.

5.14.4 Interviewleitfaden

+++

  • POS Der Interviewleitfaden entspricht der Forschungsfrage bzw. setzt diese angemessen um.

  • POS Der Interviewleitfaden ist geschickt aufgebaut (z.B. werden Eisbrecher- bzw. Einstiegsfragen verwendet).

  • POS Der Interviewleitfaden ist gut theoriegestützt und nicht nur atheoretisch.

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  • NEG Der Interviewleitfaden fehlt (oder ist nicht an der richtigen Stelle angeführt).

  • NEG Der Interviewleitfaden ist nicht (ausführlich genug) oder nicht an richtiger Stelle dargestellt worden; falls der Interviewleitfaden im Anhang detailliert wird, muss er im entsprechenden Abschnitt referenziert werden. Für eine qualitative Arbeit dieser Art ist der Interviewleitfaden von elementarer Bedeutung; das Fehlen ist als substanzieller Fehler zu werten.

  • NEG Der Interviewleitfaden soll im Hauptteil vorgestellt werden (aber nicht in tutto abgedruckt werden), da er einer der wichtigsten Punkte einer empirischen Studie mit diesem Design ist.

  • NEG Wird der Interviewleitfaden en Detail im Anhang aufgeführt, so soll er im Haupttext referenziert werden (etwa: “Der Interviewleitfaden ist im Detail im Anhang C angeführt.”)

  • NEG Der Interviewleitfaden soll auf einschlägige Theorien zurückgreifen. Falsch wäre es, rein auf vorwissenschaftliche Fragen (etwa: “Was macht eine Führungskraft erfolgreich?”) zurückzugreifen. Vielmehr liegt die Stärke der qualitativen Forschung in dem tieferen Verständnis der Forschungsfrage. Daher ist es sinnvoll (bzw. nötig), in qualitativer Forschung die Interviewfragen so zu formulieren, dass ein tiefes (und vertiefendes) Verständnis relevanter Theorien zum Gegenstand ersichtlich wird. Dieser Punkt hätte in der vorliegenden Arbeit von stärkerer Beachtung profitiert.

  • NEG Im Interviewleitfaden sollten geschlossene Fragen (“Gefällt Ihnen Ihre Arbeit”) nicht oder nur in Ausnahmen verwendet werden.

5.14.5 Kategoriensystem

  • POS Zentrale Aussagen der Kategorien wurden treffend wiedergegeben.

  • POS Die Kategorien des Kategoriensystems wurden adäquat definiert.

  • POS Es wurden plausible Kategorien abgeleitet, die das Material stimmig widerzuspiegeln scheinen.

  • NEG Es wurde kein Kategoriensystem berichtet. Das ist als schwerwiegender Mangel der Arbeit einzustufen.

  • NEG Es wurde versäumt, ein Kategoriensystem aus den Hypothesen abzuleiten. Da Hypothesen vorhanden waren, sollten sich diese im Text bzw. in der inneren Struktur des Textmaterials wiederfinden - in den Kategorien also.

  • NEG Der Ergebnisteil berichtet keine Kategorien; Kategorien sind aber das Herzstück einer qualitativen Inhaltsanalyse zumindest so, wie Sie im Unterricht besprochen wurde. Das Fehlen eines Kategoriensystems ist als schwerer Mangel zu werten.

  • NEG Der Ergebnisteil berichtet zwar Kategorien, jedoch erscheint die Darstellung als zu kurz gehalten und bruchstückhaft.

5.14.6 Ergebnisdarstellung der Qualitativen Inhaltsanalyse

+++

  • POS Der Ergebnisteil stellt die Kategorien bzw. die Ergebnisse in differenzierter und klarer Weise dar.
  • POS Der Ergebnisteil berichtet umfangreiches Material zu den Kategorien.

000

  • POS-NEG Die berichteten Kategorien bieten einige Anhaltspunkte zur Beantwortung der Forschungsfrage, hätten aber von Zuspitzung profitiert.

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  • NEG Beim Berichten der Kategorien sollte die Essenz der Kategorie, d. h. ihre Bestimmungsstücke bzw. wesentlichen Inhalte berichtet werden. Die Kategorie ist zu definieren und ihr Wesensmerkmal zu erklären. Es reicht nicht, einige Textstellen des Interviewmaterials illustrativ bzw. beispielhaft aufzureihen, die der Kategorie zugeordnet wurden.

  • NEG Das Kategoriensystem, welches aus einer qualitativen Studie resultiert, sollte nicht schwerpunktmäßig aus einer Sammlung von Interview-Zitaten o.Ä. bestehen. Vielmehr sind die wesentlichen Inhaltsstücke einer Kategorie als Generalisierung, Abstrahierung und Zusammenfassung von Rohtextstellen zu erstellen, ähnliche einer Definition. Die Rohtextstellen dienen lediglich dem Beleg; sie sind nicht der Inhalt der Kategorie. Diese Extrahierung der Kategorien bzw. deren Inhalte sind die zentrale intellektuelle/analytische Leistung der empirischen Arbeit. Ein Fehlen solcher Leistung ist ein substanzieller Mangel in der empirischen Ausarbeitung.

  • NEG Bei einer qualitativen Inhaltsanalyse ist beim Berichten einer Kategorie nicht entscheidend, was die Interview-Partner gesagt haben. Vielmehr ist die Blickrichtung umgekehrt: Es wird die Definition der Kategorie erläutert, die auf Basis der Aussagen der interviewten Personen begründet ist.

  • NEG Die (Namen bzw. Bezeichnungen der) Kategorien scheinen die Forschungsfrage nicht adäquat widerzuspiegeln bzw. nicht zu beantworten. Lautet die Forschungsfrage bspw. “Der Einfluss (die Bedeutung von) von Stress auf (für) Gesundheit”, so könnte man etwa eine Metakategorie “positive Effekte” erwarten mit Unterkategorien wie “Anstoßen von Änderungen im Lebensstil” oder “Beendigung von Langeweile” erwarten. Falsch bzw. wenig informativ wären Kategorien wie “Stress”, “Gesundheit” oder “Auswirkungen”. Vielmehr sollen die Kategorien das Wesentliche hervorheben; so könnten die Kategorien etwa “Bluthochdruck”, “Partnerschaftsprobleme”, “Alkoholkonsum” und “Streit mit Chef” umfassen. Die vorliegende Arbeit ist hier nicht (durchgehend) prägnant genug.

  • NEG Angenommen die Forschungsfrage lautete “Die Auswirkungen von Betriebssport auf subjektive Wahrnehmung der Resilienz”. Dann wären Ergebniskategorien wie “Vorteile” und “Nachteile” ungeeignete also nicht empfehlenswerte Kategorien. Diese Kategorien sind informationsarm: Dass der Betriebssport Vor- und Nachteile haben könnte, ist wenig informationsreich. Kategorien sollten vielmehr inhaltsreich formuliert sein und danach streben, zu einem tiefen Verständnis des Gegenstands vorzudringen. Der Name bzw. die Definition einer Kategorie hat daran einen entscheidenden Anteil.

  • NEG Wesentlich bei einer qualitativen Inhaltsanalyse ist die Dokumentation des Vorgehens, auf welchem Wege also zu den Kategorien gekommen ist. Es ist also der Prozess der Kategorienentwicklung aufzuzeigen; im Falle der Mayring’schen Analyse gilt es etwa, Paraphrasieren und Generalisieren darzustellen, die entsprechenden Arbeitsschritte also zu dokumentieren. Ohne die Offenlegung dieses Vorgehens ist die Qualität des empirischen Arbeiten in einem wesentlichen Punkt nicht als ausreichend zu beurteilen. Dieser Punkt findet in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend Beachtung.

5.14.7 Vorgehen bei zusammenfassenden Inhaltsanalyse (Materialreduktion)

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  • POS Das Vorgehen in der Inhaltsanalyse ist lege artis gestaltet.

5.15 Systematisches Review (xxsystrev)

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  • POS Es wurde ein methodisches sinnvolles Vorgehen im Rahmen des systematischen Literatur-Reviews gewählt.

  • POS Es wurde im Rahmen des systematischen Literatur-Reviews das Vorgehen nach Siddaway, Wood und Hedges (2019) gewählt, was eine sinnvolle Wahl ist.

  • POS Es wurde das Vorgehen nach @siddaway_how_2019 gewählt, was eine sinnvolle Wahl ist.

  • POS Ein Prisma-Flowchart wurde verwendet, um die Auswahl bzw. das Filtern relevanter Studien für den Review zu beschreiben. Dieses Vorgehen ist methodisch begrüßenswert.

  • POS Der Umfang an analysierten Primärquellen ist umfassend, \(n=??\).

  • POS Der Umfang an analysierten Primärquellen ist angemessen, \(n=??\).

  • POS Ein- und/oder Ausschlusskriterien wurden berichtet.

  • POS Die verwendeteten Ein- bzw. Ausschlusskriterien sind gegenstandsangemessen.

  • POS Die untersuchten Datenbanken wurden angegeben.

  • POS Die Suchterme (und ihre Verknüpfung) wurden berichtet.

  • POS Die verwendete Recherche-Software (und ihre Versionsnummern) wurde berichtet.

---

  • NEG Der Umfang an analysierten Primärquellen ist nicht hoch, n=??.

  • NEG Der Umfang an analysierten Primärquellen ist gering, n=??.

  • NEG Die Ein-/Ausschlusskriterien wurden nicht (ausreichend) berichtet.

  • NEG Der Methodenteil hätte von einer Untergliederung in Teilkapitel profitiert, etwa in Ansatz, Suchstrategie (inkl. Ein-/Ausschlusskriterien und Datenbanken), Mengengerüst (Prisma-Standard), verwendete Software (inkl. Versionsnummern).

  • NEG Wesentlich für einen Review ist die Zusammenschau der Ergebnisse über alle relevanten berücksichtigen Literaturquellen hinweg. Nicht im Sinne eines Reviews ist es, partikuläre Befunde einzelner Studien aneinanderreihend aufzuzählen. Dieser Punkt ist in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt.

  • NEG Ein Beispiel für ein Thema des Ergebnisteils eines systematischen Reviews ist die vergleichende Darstellung der empirischen Unterstützung konkurrierender Konzepte. Ein anderes Beispiel ist der konzeptionelle Vergleich der inhaltlichen Bestimmungsstücke konkurrierender Konzepte. Weiterhin können Theorien, etwa in ihren kausalen oder kontextuellen Randbedingungen verglichen werden. Dieser Punkt ist in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt.

  • NEG Ein typisches Beispiel für ein Thema des Ergebnisteils eines systematischen Reviews ist die vergleichende Analyse der Definition eines Konzepts von Interesse aufgeschlüsselt nach Häufigkeit der Nennung in den Literaturquellen, ihrer Zentralität und ihren Zusammenhang mit anderen Begriffen. Dieser Punkt ist in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt.

  • NEG Wesentlich für eine Thesis mit der methodischen Herangehensweise eines systematischen Reviews ist, dass im Theorieteil nicht den Ergebnissen der Recherche vorgegriffen wird. Stattdessen wird im Theorieteil nur der Grundstock für die Leserinnen und Leser gelegt, um die Ergebnisse verstehen zu können. Dieser Punkt ist in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt.

---

  • NEG Eine (un)systematische Review-Arbeit setzt deutlich höhere Ansprüche an den Überblick der Literatur als eine empirische Arbeit. Diesem Anspruch wird die vorliegende Arbeit nicht ausreichend gerecht.

  • NEG Die Gliederung einer Review-Arbeit ähnelt der einer empirischen Arbeit in dem Sinne, dass es auch einen Methoden-Teil gibt, der das Vorgehen erklärt und einem Ergebnis-Teil, der die Ergebnisse der Recherche darlegt. Dieser Ergebnisteil ist ausführlich zu gestalten.

  • NEG Die Recherche-Methodik ist nicht detailliert genug geschildert. So fehlen Hinweise zu den Suchthemen oder -termen.

  • NEG Ein substanzieller Mangel dieser Arbeit ist die kurze, bruchstückhafte Darstellung der Ergebnisse des systematischen Reviews. Kern der Studie sollte die Darstellung der Ergebnisse des Reviews sein. Allerdings ist diese Darstellung sehr kurz; wesentliche Aspekte bleiben außen vor.

!!!

  • TIP Ich empfehle, dass Sie sich näher mit den methodischen Spezifika der (un)systematischen Literaturrecherche bzw. dem Review befassen.

5.16 Beurteilung des Methoden-/Ergebnisteils insgesamt (xxmethgesamt)

+++

  • POS Die Studie ist insgesamt methodisch ambitioniert geplant.

  • POS Insgesamt wurde weitgehend relevante empirisch-methodische Verfahren sinnvoll und methodisch gewandt verwendet.

  • POS Die Anwendung — sowohl in Qualität als auch in Quantität — zeugt in fast allen Punkten von sehr gutem methodischem Verständnis.

  • POS Insgesamt finden sich nur wenige Fehler in der Verwendung von relevanten empirisch-methodischen Verfahren.

  • POS Ein gelungener Einsatz von technischen/EDV-Werkzeugen zur Optimierung der Arbeit ist festzustellen.

  • POS Adäquater Gebrauch der empirisch-wissenschaftlichen Methodik ist insgesamt festzustellen.

  • POS Sehr gutes Verständnis der empirisch-wissenschaftlichen Methodik ist festzustellen.

  • POS Das methodische Vorgehen anschaulich und gut verständlich erläutert.

000

  • POS-NEG Insgesamt ist das Niveau und der Umfang des methodisch-empirischen Teils als von mittlerer Güte einzuschätzen.

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  • NEG Die zentralen Vorgaben zur Methode der Arbeit wurden nicht oder bruchstückhaft umgesetzt.

  • NEG Es fehlt eine empirische Methode, die aber für diese Arbeut vorgegeben war.

  • NEG Zentrale empirisch-methodische Konzepte wurden falsch eingesetzt.

  • NEG Es sind einige kleinere methodische Mängel aufzufinden.

  • NEG Die Anwendung von empirischen Methoden, wie es in der vorliegenden Arbeit demonstriert wird, weist klares Verbesserungspotenzial auf.

  • NEG Die Datenanalyse weist große Lücken auf.

  • NEG Der methodische Aufbau der Arbeit weist substanzielle Mängel auf.

  • NEG Der methodische Aufbau der Arbeit weist substanzielle Lücken auf.

5.16.1 Beurteilung der FORMALIA der Datenanalyse

+++

  • POS Insgesamt sind die Formalia der Datenanalyse gut bis sehr gut abgearbeitet.

  • POS Die Arbeit ist vollständig insofern, als dass alle (wesentlichen) geforderten Arbeitsschritte ausgeführt wurden.

  • POS Die Skalenniveaus der untersuchten Variablen wurden korrekt benannt.

  • POS Relevante Aspekte des Datensatzes wurden beschrieben.

  • POS Die Quelle des Datensatzes wurde benannt. Damit kann die Analyse ggf. besser überprüft werden. Ein zentraler Bestandteil zur Reproduzierbarkeit ist damit gewährleistet.

  • POS Die Syntax und/oder die R-Ausgaben wurden optisch ansprechend und übersichtlich gestaltet (z. B. mit Syntax-Highlighting).

  • POS Es wurde ein hohes Maß an Kompetenz im Umgang mit R demonstriert.

  • POS Die gestalterische Qualität der Abbildungen ist hoch.

5.16.2 Beurteilung der METHODIK der Datenanalyse

+++

  • POS Es wurden angemessene Verfahren der Datenanalyse (z. B. inferenzstatistische Verfahren) ausgewählt.

  • POS Es wurden moderne bzw. sinnvolle Methoden der Datenanalyse verwendet, z. B. simulationsbasierte Inferenz, SBI o. Ä..

  • POS Es wurden multivariate Methoden (z. B. multiple Regression) sinnvoll ausgewählt, um etwaige “Überschneidungen” von Variablen bzw. um “Nettoeffekte” einzelner Variablen zu bestimmen.

  • POS Die statistischen Verfahren wurden (weitgehend) richtig (im Sinne von fehlerfrei) angewendet.

  • POS Das Effektstärkemaß (wie z. B. Cohens d oder R-Quadrat) ist eine sinnvolle, sogar notwendige Ergänzung zu den anderen deskriptiv-statistischen Werten und wurde sinnvoll eingesetzt; Angaben zur Schätzgenauigkeit eines Effekts sind dabei von hohem Nutzen.

  • POS Konfidenzintervalle wurden in sinnvoller Weise berichtet.

  • POS Die Anzahl der Nachkommastellen (Dezimalstellen) ist immer oder zumeist passend bzw. konsistent.

5.16.3 Beurteilung des INHALTS der Datenanalyse

+++

  • POS Der p-Wert wird exakt erläutert bzw. verwendet. Es wird auf die genaue Definition gehört, nämlich dass “Die Daten (und noch extremere) unwahrscheinlich sind, unter der Annahme, dass die H0 gilt”.

  • POS Die Entscheidung zum Verwerfen/Beibehalten der H0 wurde korrekt von der Datenlage bzw. dem p-Wert abgeleitet.

  • POS Die Hypothesen wurden formal korrekt spezifiziert.

  • POS Titel, Forschungsfrage/Hypothesen und Datenanalyse passen zusammen.

  • POS Der Ansatz der Problemlösung ist breit angelegt.

  • POS Insgesamt ist die Diskussion als gut zu beurteilen.

  • POS Das Ergebnis der Arbeit wurde kritisch reflektiert.

  • POS Das methodische Vorgehen wurde kritisch reflektiert.

6 INHALT (xxinh)

6.1 Titel (xxtitelinhalt)

6.1.1 Titel – Inhalt Beurteilung

+++

  • POS Der Titel der Arbeit ist pointiert, konzise und gut passend.
  • POS Der Titel der Arbeit ist passend.

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  • NEG Der Titel der Arbeit ist sehr (zu) lang und damit nicht sehr eingängig.

  • NEG Der Titel der Arbeit ist zu vage/unpräzise oder nicht griffig genug.

  • NEG Der Titel der Arbeit ist sehr kurz und damit nicht präzise genug.

  • NEG Der Titel ist zu kurz und damit nicht präzise genug; besser wäre ein präziserer Titel.

  • NEG Der Titel ist nicht präzise (genug). Wesentlich Aspekte der Forschungsfrage(n) bzw. der Studie bleiben außen vor. Ein guter Titel sollte bereits das Wesentliche der Arbeit vermitteln.

  • NEG Es fehlt ein Titel.

  • NEG Die Forschungsfrage, wie sie in der Einleitung formuliert ist, passt nicht (komplett) auf den Titel, der ja seinerseits das Wesentliche der Studie - die Forschungsfrage mithin - anspricht; insofern liegt eine Inkonsistenz vor.

6.1.2 Titel – Inhalt Kommentare

+++

  • POS Der Titel spiegelt die Forschungsfrage adäquat wider. Das ist sinnvoll, denn die Forschungsfrage kann als zentrale Informationseinheit zu einer Studie verstanden werden und verdient daher eine prominente Platzierung.

  • POS-NEG Der Titel gibt einige zentrale Aspekte der Forschungsfrage und/oder des Studiendesigns wieder, aber hätte noch von weiterer Präzisierung profitiert.

---

  • NEG Der Titel spiegelt den zentralen Inhalt der Arbeit nicht präzise genug wider.

  • NEG Das Inhaltsverzeichnis der Arbeit findet sich in seinen Schwerpunkten nur in Teilen im Titel wieder.

  • NEG Der Titel hätte präziser formuliert werden können, z.B. um die Richtung der Hypothesen oder Art des Studiendesigns zu erwähnen.

  • NEG Besser wäre der Titel noch, wenn die Art des Studiendesigns berichtet werden würde (“Das Paarungsverhalten der südsibirischen Kreuzschwanzschwalbe blablabla - Eine querschnittliche Beobachtungsstudie”).

  • NEG Der Titel hätte präziser formuliert werden können, um die Art des empirischen Vorgehens genauer zu beleuchten (z.B. “eine randomisierte Querschnittstudie”, “ein Experteninterview auf Basis der qualitativen Inhaltsanalyse”).

  • NEG Die Forschungsfrage geht aus dem Titel nicht (klar) genug hervor. Da die Forschungsfrage vermutlich der wichtigste Teil des bzw. die wichtigste Information zum wissenschaftlichen Berichts darstellt, sollte die Forschungsfrage auf jeden Fall klar formuliert werden. Ein Fehler der Forschungsfrage in diesem Sinne ist ein klarer Fehler.

  • NEG Der Titel läuft Gefahr aufgrund von zu hoher Firmennähe bzw. Praxisorientierung – und damit zu geringem wissenschaftlichem Anspruch – nicht als Titel für eine Abschlussarbeit angenommen zu werden. Damit würde auch das Thema abgelehnt werden bzw. die Abschlussarbeit mit diesem Thema nicht angemeldet werden können. Insofern ist der Titel und auch die Ausrichtung der Arbeit als problematisch zu bezeichnen. Für jede wissenschaftliche Arbeit gilt, dass ein Thema auf wissenschaftliche Art und Weise untersucht werden soll. Keinesfalls darf der Eindruck entstehen, es handele sich um eine wirtschaftliche Projektarbeit, gar im Auftrag einer bestimmten Firma. Wissenschaftliche Betrachtung sieht i.d.R. über den Einzelfall hinweg und versucht, allgemeingültige Muster zu entdecken. So kann die “XYZ GmBh” oder “DingsBums AG” höchstens als ein Beispiel für die Manifestation der Phänomene laut Forschungsfrage herhalten. In keinem Fall darf sich die Forschungsfrage an einem Projektbeispiel dieser Firma erschöpfen, sonst stellt sich die Frage, ob die Arbeit dieses Mindestmaß an Wissenschaftlichkeit erfüllt.

  • NEG Ich rate Ihnen, den Titel für Ihre Abschlussarbeit zu überdenken bzw. zu ändern.

  • NEG Der Titel benutzt kausal konnotierte Begriffe wie “der Effekt/Einfluss von X auf Y”. Allerdings lassen die theoretischen und/oder versuchsplanerischen Grundlagen der vorliegenden keine Kausalaussagen zu.

  • NEG Der Titel sollte in einer wissenschaftlichen Arbeit besser als Forschungsfrage formuliert sein, nicht als gesicherte Lösung. Das Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit besteht gerade darin, Fragen zu stellen und an deren Beantwortung zu arbeiten. Wäre die Frage schon geklärt, wäre sie nicht Thema einer Forschungsarbeit. Man muss außerdem bescheiden sein im Hinblick auf die Klärungskraft einer einzelnen Studie: Viele wissenschaftlichen Phänomene sind so komplex, dass es aussichtslos ist, sie mit einer einzelnen Studie zu beantworten zu wollen. Sozialwissenschaftliche Phänomen stellen ob ihrer Multideterminiertheit darin keine Ausnahmen, ganz im Gegenteil. Wissenschaftliches Denken und Argumentieren erkennt von vor diesem Hintergrund also in einer bescheidenen, vorsichtigen, kritischen Formulierung – bei gleichzeitiger Anwendung der besten Methodik, um Wissen zu generieren bzw. um Zweifel auszuräumen. Daher sind (Unter-)Titel der Art “wie man von X zu Y kommt” etc. nicht gut geeignet als Titel von Forschungsarbeiten.

  • NEG Die Frage, die der Titel der vorliegenden Frage aufwirft, führt für eine Forschungsarbeit (wie diese) zu weit: Ob man eine potenziell weitreichende praktische (politische) Entscheidung treffen sollte, ist nicht vorderdings die Frage einer Forschungsarbeit. Vielmehr sollte es hier um die Absicherung von Wissen gehen.

  • NEG Der Titel einer Studie sollte nicht beginnen mit “Eine Studie zu …” oder “Eine Abhandlung über”, denn das ist selbstevident.

6.2 Gliederung (xxtoc) (xxglied)

(Formales und Inhaltliches zur Gliederung)

6.2.1 Gliederung vorhanden

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  • POS Eine Gliederung ist vorhanden, was die Orientierung im Dokument und den Lesefluss verbessert. Außerdem trägt eine (verlinkte bzw. bei paginierten Dokumenten mit Seitenzahlen versehene) Gliederung zu einem einfacheren Bewegen im Dokument bei, was den Komfort beim Lesen (und damit wiederum den Lesefluss) verbessert.

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  • NEG Eine Gliederung fehlt, wäre aber hilfreich gewesen.

6.2.2 Gliederung – Formatierung/Formales

Verlinkung der Verzeichnisse: hier klicken

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  • POS Die Gliederung/das Inhaltsverzeichnis ist optisch gelungen und hilft dem schnellen Erfassen.
  • POS Die Gliederung ist optisch gut strukturiert, was das Erfassen der Gedanken des Textes unterstützt.
  • POS Die Gliederung ist optisch insgesamt eher sinnvoll strukturiert, was das Erfassen der Gedanken des Textes unterstützt.

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  • NEG Die Gliederung/das Inhaltsverzeichnis könnte optisch besser strukturiert sein. Dies kann u. a. durch Einrücken (horizontale Nähe und Distanz) und durch und Abstände zwischen Kapiteln (vertikalem Raum) erreicht werden (innerhalb der Unterkapitel eines Kapitels ist mehr vertikaler Raum zu lassen als zwischen zwei Kapiteln; die Kapitelgrenze ist durch zusätzlichem vertikalem Raum hervorzuheben). Das Ziel ist optisch zu verdeutlichen, welche Gedanken zur gleichen bzw. zu anderen Gruppen gehören (also einander näher oder weiter entfernt gedacht stehen). In der vorliegenden Arbeit wurden diese Aspekte nicht (komplett) berücksichtigt.

  • NEG Verzeichnisse (Inhaltsverzeichnis oder Literaturverzeichnis) sollten linksbündig formatiert sein (ohne Einzug in der ersten Zeile).

  • NEG Das Inhaltsverzeichnis sollte (bei so einer kurzen Arbeit) geschickterweise nur eine Seite lang sein.

  • NEG Eine Gliederung fehlt; sie sollte stets vorhanden sein, da sie die Orientierung auch bei “kleineren” Arbeiten erleichtert.

  • NEG Verzeichnisse (Inhaltsverzeichnis oder Literaturverzeichnis) sollten linksbündig formatiert sein.

  • NEG Gliederungspunkte sollten stets mehr als einen Unterpunkt haben, ansonsten verzichtet man besser auf die untergeordnete Gliederungsebene.

  • NEG Teile wie Literaturverzeichnis oder Anhang werden in der Gliederung nicht nummeriert. Dieser Punkt wird in der vorliegenden Arbeit nicht korrekt umgesetzt.

  • NEG Vertikale Abstände im Text sollten so gesetzt sein, dass sie Sinnzusammenhänge wie Kapitel verdeutlichen. Daher sollte z. B. nach der Überschrift zum Text des Absatzes weniger Abstand sein als zwischen Absatzende und neuer Überschrift. In der vorliegenden Arbeit wurden die Abstände zwischen Sinnabschnitten nicht durchgehend sinnvoll gewählt.

  • NEG Der Abstract soll nicht in der Gliederung erscheinen.

  • NEG Teile wie Literaturverzeichnis oder Anhang werden in der Gliederung nicht nummeriert. Dieser Punkt wird in der vorliegenden Arbeit nicht korrekt umgesetzt.

  • NEG Das Literaturverzeichnis ist im Inhaltsverzeichnis aufzuführen, fehlt aber.

  • NEG Auf der ersten Gliederungsebene sollte die klassische Einteilung in Einleitung, Theorie, Methode, Ergebnisse und Diskussion gewählt werden.

  • NEG Das Inhaltsverzeichnis sollte nicht im Inhaltsverzeichnis auftauchen. Denn: Wer würde im Inhaltsverzeichnis suchen, wo er (oder sie) das Inhaltsverzeichnis findet?

6.2.3 Gliederung – Inhalt

+++

  • POS Die Gliederung der Arbeit ist stimmig.

  • POS Die anteilige Aufteilung der Gliederungspunkte zu den einzelnen Hauptteilen der Arbeit ist wohl proportioniert.

  • POS Aufbau und Gliederung der Arbeit sind wohl durchdacht.

  • POS Die Gliederung spiegelt den Titel adäquat wider.

  • POS Die Gliederung spiegelt die Forschungsfrage adäquat wider.

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  • NEG Ein Abschnitt “Stand der Forschung”, “Forschungsstand” o. Ä. ist nicht sinnvoll, denn der Stand der Forschung sollte sich in praktisch allen Theoriekapiteln wiederfinden. Wenn der Stand der Forschung also nur in einem Kapitel angesprochen wird, was steht dann in den übrigen Kapiteln? Außerdem ist die Beschreibung “Stand der Forschung” zu wenig aussagekräftig. Der Leser erfährt kaum etwas darüber, was in dem Abschnitt versteht. Vergleichen Sie, welche Überschrift aussagekräftiger ist: “Neuigkeiten aus der Politik” im Gegensatz zu “Frau Merkel bekommt den Nobelpreis für Physik!”.

  • NEG Die Gliederung spiegelt die Forschungsfrage bzw. den Titel nicht zur Gänze bzw. nicht komplett treffend wider.

  • NEG Das Inhaltsverzeichnis sollte alle Teile der Forschungsfrage aufgreifen bzw. widerspiegeln. Lautet die Forschungsfrage etwa “A führt zu B”, so sind im Inhaltsverzeichnis für den Theorieteil (zumindest) drei Unterkapitel aufzuführen: A, B und der (möglicherweise kausale) Zusammenhang von A und B. Die vorliegende Arbeit berücksichtigt diesen Aspekt nicht ausreichend.

  • NEG Die Gliederung sollte auf der ersten Ebene die klassische Aufteilung in Einleitung, Theorie, Methoden, Ergebnisse, Diskussion widerspiegeln. Die vorliegende Arbeit weicht davon ab.

  • NEG Das Inhaltsverzeichnis sollte nicht im Inhaltsverzeichnis auftauchen. Denn: Wer würde im Inhaltsverzeichnis suchen, wo er (oder sie) das Inhaltsverzeichnis findet?

  • NEG Das Inhaltsverzeichnis ist nicht inhaltsdicht genug, sondern in Teilen inhaltsarm. So sind Gliederungspunkt wie “Ansatz,”Hypothese 1”, “Vorgehen”, “Problemstellung” wenig informativ. Auf der ersten Gliederungsebene eines wissenschaftlichen Berichts ist es üblich, auf solche hoch schematischen und inhaltsarmen Benennungen zurückzugreifen (“Theorie, Methode, etc.”). Auf der zweiten (und folgenden) Gliederungsebene(n) hingegen sollten informative, informationsreiche, exakte, sprechende, konkrete Beschreibungen gewählt werden (z.B. “Selbstbestimmungstheorie nach Deci und Ryan (2003)”, “H1: Männer sind im Durchschnitt größer als Frauen”).

6.2.4 Verzeichnisse verlinkt (xxverlinkt)

+++

  • POS Die Einträge des Inhaltsverzeichnis sind verlinkt (zu den entsprechenden Kapiteln im Hauptteil), so dass ein flüssiges, flottes Lesen bzw. Rezipieren des Berichtes möglich ist; dies trägt zur “Leserfreundlichkeit” des Berichts bei. Gleiches gilt für Zitationen und Referenzen auf Kapitel, Abbildungen oder Tabellen. Auch hier ist ein Link im Dokument nützlich und sollte bereitgestellt werden.

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  • NEG Wären die Einträge des Inhaltsverzeichnis verlinkt gewesen (zu den entsprechenden Kapiteln im Hauptteil), so wäre ein flüssigeres, flotteres Lesen bzw. Rezipieren des Berichtes möglich gewesen; die “Leserfreundlichkeit” des Berichts wäre damit höher gewesen als es im vorliegenden Bericht der Fall ist. Gleiches gilt für Zitationen und Referenzen auf Kapitel, Abbildungen oder Tabellen. Auch hier ist ein Link im Dokument nützlich und sollte bereitgestellt werden.

000

  • TIPP: Ein Dokument im PDF-Format sollte eine Gliederung “eingebaut” haben. In einem PDF-Dokument gibt es eine Funktion, eine Gliederung anzuzeigen (oft in einer eigenen Ansicht links des Hauptdokuments). Leser, die das Dokument elektronisch lesen, profitieren von dieser Funktion, da es so möglich wird, einfach im Dokument zu manövrieren.

6.3 Aufbau der einzelnen Teile

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  • NEG Ein Advance Organizer (“Im folgenden Abschnitt spreche ich über A, B und C…”) kann sinnvoll sein, birgt aber zwei Gefahren: Zum einen wird knapper, daher wertvoller Platz, vergeben; zum anderen ist die Information häufig redundant zum Inhaltsverzeichnis. Bei Arbeiten mit knappem Platz sollte sich tendenziell gegen Advance Organizer entschieden werden.

6.4 Forschungsfrage, Problemstellung und Zielsetzung (xxfofrage)

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  • POS Die Forschungsfrage wurde klar formuliert.
  • POS Die Forschungsfrage wurde klar und an geeigneter Stelle (z. B. am Ende der Einleitung) formuliert.
  • POS Das Ziel der Arbeit wurde klar herausgestellt.
  • POS Das Ziel der Arbeit wurde herausgestellt.
  • POS Die Forschungsfrage wurde stringent beantwortet.

000

  • POS Das Ziel der Arbeit wurde herausgestellt, hätte aber noch von Präzisierung profitiert.
  • POS Die Forschungsfrage hätte von weiterer Präzisierung profitiert.
  • POS Die Begriffe in der Forschungsfrage hätten von weiterer Präzisierung profitiert.

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  • NEG Die Forschungsfrage nicht klar genug herausgestellt oder findet sich nicht an dem einschlägigen Platz (Einleitung oder zu Beginn des Theorieteils).

  • NEG Das Ziel der Arbeit sollte in einem oder zwei Sätzen prägnant expliziert sein.

  • NEG Ein deutliches Manko der Arbeit ist das Fehlen einer expliziten Forschungsfrage.

  • NEG Es wird nicht deutlich genug klar, welches Problem (welche Frage) die Arbeit versucht zu lösen; die Forschungsfrage ist unklar. Dadurch wird viel Potenzial verschenkt.

  • NEG Es sollten nicht mehrere Forschungsfrage formuliert werden, sondern besser nur eine einzige. Oder zumindest muss es eine übergreifende Forschungsfrage geben. Stehen mehrere Forschungsfragen nebeneinander, ist der wesentliche Beitrag der Arbeit weniger klar erkenntlich. Außerdem ist es zweifelhaft, ob eine vergleichsweise kurze Arbeit mehrere Fragen in nützlicher Tiefe bearbeiten kann. Ich empfehle daher, die Arbeit auf die Beantwortung einer Frage hin zuzuspitzen. Man braucht i. d. R. keine Sorge haben, dass es nicht genug Stoff (Literatur und Gedanken) gibt, um eine Arbeit zu füllen; diese Sorge ist fast immer unbegründet.

  • NEG Eine Forschungsfrage in einer explorativen Arbeit sollte als offene Frage formuliert sein (etwa: “Was sind die Gründe für xxx?”, “Wie kann man die Produktivität steigern?”). Im Gegensatz dazu weisen hypothesenprüfende Arbeiten zumeist geschlossenen (oder skalierende) Fragen auf (“Parken Frauen im Schnitt schneller ein als Männer?”). Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt.

  • NEG Die Forschungsfrage hätte von weiterer Präzisierung profitiert.

  • NEG Die Begriffe in der Forschungsfrage hätten von weiterer Präzisierung profitiert.

  • NEG Die Forschungsfrage ist nicht präzise genug formuliert.

  • NEG Die Forschungsfrage sollte früher in der Arbeit vorgestellt werden, da sie das forschungsleitende Interesse – den Begründungszusammenhang des Forschungsvorhabens insgesamt – charakterisiert. Salopp formuliert gibt die Forschungsfrage eine Antwort auf die Frage: “Worum geht es hier überhaupt?”. Da diese Information die Richtung für die ganze Arbeit gibt, ist ihr Platz zu Beginn der Arbeit.

  • NEG Die Forschungsfrage ist zu breit bzw. zu weit formuliert. Die Arbeit würde von einer “Zuspitzung” bzw. Präzisierung des Themas/der Forschungsfrage profitieren.

  • NEG Die Forschungsfrage in der vorliegenden Arbeit ist nicht-kausal formuliert, zielt also nur auf das Vorhandensein von Mustern (Zusammenhängen etc.) ab. Solche methodologische Bescheidenheit ist in Forschungsarbeiten nicht unüblich und oft ein Zeichen von methodischer Strenge, was positiv zu sehen ist. Auf der anderen Seite hätte inhaltlich eine kausale Forschungsfrage mehr Sinn gemacht, eine Forschungsfrage der Art “Führt X zu Y” also. Vermutlich ist die Zurückhaltung darin zu suchen, dass die eingesetzte Forschungsmethode nicht (direkt) Zugang zu kausalen Schlussfolgerungen erlaubt. Glücklicherweise jedoch erlauben Fortschritte in der Kausalanalyse auch, bei Beobachtungsdaten, also ohne das Vorhandensein von randomiserten Experimenten, Kausalfragen zu untersuchen. Es sei hinzugefügt, dass die Kausalanalyse auf Annahmen beruht, natürlich; diese Annahmen sind vor allem im Vorhandensein einer entsprechenden Theorie zu suchen. Es gibt einige zugängliche Einstiegsliteratur in die Kausalanalyse, die an dieser Stelle empfohlen sei [vgl. @rohrer_thinking_2018].

  • NEG Auch eine Review-Arbeit sollte eine Forschungsfrage aufweisen, da so das erkenntnisleitende Interesse besser ausgerichtet wird, als durch ein Thema oder Ziel.

NUR QUALI:

  • NEG Die Forschungsfrage in einer qualitativen Forschungsarbeit sollte das genuin Qualitative der Arbeit aufzeigen. Eine Forschungsfrage zu “Einführung moderner Führungswerkzeuge” etwa streicht nicht klar genug die subjektive bzw. das sozialkonstruktive Gefüge heraus.

6.5 Wissenschaftlichkeit vs. Praxisnähe (xxwiss)

  • NEG Die Abschlussarbeit läuft Gefahr, aufgrund von zu hoher Firmennähe bzw. Praxisorientierung – und damit zu geringem wissenschaftlichem Anspruch – nicht als Abschlussarbeit angenommen werden zu können.

  • NEG Für jede wissenschaftliche Arbeit gilt, dass ein Thema auf wissenschaftliche Art und Weise untersucht werden soll. Keinesfalls darf der Eindruck entstehen, es handele sich um eine wirtschaftliche Projektarbeit, gar im Auftrag einer bestimmten Firma. Wissenschaftliche Betrachtung generalisiert i.d.R. über den Einzelfall hinaus – wie eine bestimmte Firma oder ein bestimmtes Projekt – und versucht, allgemeingültige Muster zu entdecken. So kann die “XYZ Gmbh” oder “DingsBums AG” höchstens als ein Beispiel für die Manifestation der Phänomene laut Forschungsfrage herhalten. In keinem Fall darf sich die Forschungsfrage oder die Ergebnisse an einem Projektbeispiel dieser Firma erschöpfen, sonst stellt sich die Frage, ob die Arbeit dieses Mindestmaß an Wissenschaftlichkeit erfüllt.

  • NEG Der Ergebnisteil dreht sich in hohem Maße um die Bedeutung bzw. Umsetzung der Ergebnisse für die untersuchte Firma. Es wäre wünschenswert gewesen, zwischen einem Fallbeispiel und dem allgemein-wissenschaftlichen Ergebnissen zu unterscheiden.

6.6 Bezug zur Praxis oder sonstigen wichtigen oder aktuellen Themen

+++

  • POS Der Bezug zu aktuellen Themen wurde herausgestellt.
  • POS Der Praxisbezug der Arbeit wurde gut herausgearbeitet.
  • POS Der Autor/die Autorin nähert sich auf kreative und durchdachte Weise einem interessanten und forschungsbedeutsamen Thema.
  • POS Der Autor/die Autorin bewies gute Problemlösungskompetenz.

6.7 Roter Faden (xxrot)

+++

  • POS Titel, Forschungsfrage/Hypothesen und Theorieteil passen zueinander.

  • POS Titel, Forschungsfrage/Hypothesen und Datenanalyse passen zusammen.

  • POS Titel, Forschungsfrage/Hypothesen und Datenanalyse passen großteils zusammen.

  • POS Ein häufiger Fehler in vergleichbaren Arbeiten besteht darin, dass der Theorieteil eine Lücke aufweist. Und zwar sind viele Forschungsfragen formal mit dem Gerüst A -> B (A beeinflusst B) fassbar; allerdings übersehen einige Schreibende, im Theorieteil eben nicht nur A und B vorzustellen, sondern auch über den (möglicherweise) kausalen Zusammenhang beider Merkmale zu schreiben. In der vorliegenden Arbeit wurde dieser Fehler nicht begangen, sondern korrekterweise alle drei Aspekte im Theorieteil adressiert.

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  • NEG Titel, Forschungsfrage/Hypothesen und Theorieteil passen teilweise zueinander.

  • NEG Titel, Forschungsfrage/Hypothesen und Theorieteil passen nicht zueinander.

  • NEG Titel, Forschungsfrage/Hypothesen und Datenanalyse passen nur bedingt zusammen.

  • NEG Im Theorieteil wird versäumt, auf alle Aspekte, die in der Forschungsfrage/den Forschungsfragen vorkommen, einzugehen.

  • NEG Ein häufiger Fehler in vergleichbaren Arbeiten besteht darin, dass der Theorieteil eine Lücke aufweist. Und zwar sind viele Forschungsfragen formal mit dem Gerüst “A -> B” (A beeinflusst B) fassbar; allerdings übersehen einige Schreibende, im Theorieteil eben nicht nur A und B vorzustellen, sondern auch über den (möglicherweise) kausalen Zusammenhang beider Merkmale zu schreiben. In der vorliegenden Arbeit wurde entweder nicht ausreichend auf den Zusammenhang von”A” und “B” eingegangen oder nicht in der Gliederung diese drei Aspekte separat ausgewiesen.

  • NEG Damit ein “roter Faden” in der Arbeit erkennbar ist, ist es notwendig, dass im Theorieteil alle Aspekte der der Forschungsfrage des Typs “A -> B” diskutiert werden, nämlich A, B und der Zusammenhang von A und B (möglicherweise kausaler Natur). Häufig sind das zwei Phänomen und (das wird häufig vergessen) eine Erklärung zum Einfluss oder zum Zusammenhang der Phänomene. Gleiches gilt für die Hypothese; es sollten nur Hypothesen (in einer quantitativen bzw. nicht-explorativen Arbeit) formuliert werden, die zuvor im Theorieteil erläutert wurden. Mit “erläutert” ist gemeint, dass sowohl die involvierten Phänomene als auch ihr (kausaler) Zusammenhang vorab diskutiert wurde. Dieser Aspekt wird in der vorliegenden Arbeit nicht (komplett) berücksichtigt.

  • NEG Der Theorieteil hätte schärfer auf die Forschungsfrage hin ausgerichtet sein sollen. Verwandte Phänomene, die aber für die Forschungsfrage insofern randständig sind, als dass sie in der vorliegenden Arbeit nicht untersucht werden, sollten im Theorietiel entsprechend nicht, oder nur randständig erwähnt werden.

6.8 (Güte der) Problemlösung

+++

  • POS Der Ansatz der Problemlösung ist breit angelegt.

  • POS Der Ansatz zur Problemlösung erreicht eine sehr gute Tiefe.

  • POS Der Ansatz zur Problemlösung erreicht eine gute Tiefe.

  • POS Der Ansatz zur Problemlösung erreicht eine angemessene Tiefe.

  • POS Der Ansatz zur Problemlösung erreicht eine mittlere Tiefe.

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  • NEG Der Ansatz zur Problemlösung erreicht nicht eine hohe Tiefe.
  • NEG Der Ansatz zur Problemlösung erreicht nur eine geringe Tiefe.

6.9 Argumentation und inhaltliche Güte

6.9.1 Argumentation - Beurteilung

+++

  • POS Der Theorieteil leitet sich stringent aus der Forschungsfrage ab.

  • POS Die wissenschaftliche Fundiertheit des untersuchten Konstrukts wird gut erörtert.

  • POS Es wurde auf wissenschaftlich angemessene Art und Weise argumentiert (z. B. unparteiisch und mit kritischer Distanz).

  • POS Der Ergebnisteil schildert die wesentlichen Ergebnisse treffend/pointiert.

  • POS Die Arbeit rekurriert zwar auf theoretisch fragwürdiges Material (z. B. AIDA-Modell, Maslows Bedürfnispyramide oder das Johari-Fenster), allerdings wird diese Einschränkung erkannt und kritisch diskutiert. Besser wäre es noch gewesen, auf wissenschaftlich fragwürdiges Material gänzlich zu verzichten bzw. es durch Quellen höherer Qualität einzutauschen.

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  • NEG Der Ergebnisteil schildert die wesentlichen Ergebnisse nicht treffend/pointiert.

  • NEG Das empirisch-methodisch Vorgehen wurde zu knapp oder gar nicht beschrieben.

  • NEG Der Theorieteil fußt (in Teilen) auf alten, falsifizierten oder wissenschaftlich überholten oder fragwürdigen Theorien bzw. Modellen (z. B. AIDA-Modell, Maslows Bedürfnispyramide oder das Johari-Fenster).

6.9.2 Argumentation – Hinweise (xxargumentation)

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  • POS Theoretische Behauptungen (z. B. “A führt zu B”) werden anhand von empirischen Ergebnissen untermauert. Das ist ein gutes Beispiel für gelungene wissenschaftliche Argumentation.

  • POS Wissenschaftliches Argumentieren zeichnet sich (auch) darin aus, dass Befunde nicht als (unabdingbare) Wahrheiten hingestellt werden (“ontologisiert”), sondern als das, was sie zumeist sind: Vermutungen mit einiger empirischer Unterstützung, aber noch längst nicht zweifelsfreie “Naturgesetze” (wenn es das überhaupt gibt). Diese Art des Argumentieren lässt sich an einigen Stellen schön in der vorliegenden Arbeit nachzeichnen. Beispiele für gute Argumentationsweisen in diesem Sinne sind: “Laut XXX (2019) ist …”, “Insgesamt deutet die Studienlage darauf hin, dass …”, “Nach Süß und Sauer (2019) lassen sich drei Varianten unterscheiden …”, “Die Daten unterstützen die Hypothese nicht”.

  • POS Sofern die Forschungsfrage strukturell vom Typ “A führt zu B” oder “A beeinflusst B” ist, so sollte der Theorieteil nicht nur auf A und B, sondern auch auf den (kausalen) Zusammenhang von A und B, den Einfluss von A auf B also, eingehen. Dies ist in der vorliegenden Arbeit adäquat berücksichtigt worden.

  • POS Der Text der vorliegenden Arbeit ist in Teilen begrüßenswert nahe an den Interna der empirischen Evidenzbeurteilung; dazu zählen als Beispiel die Aufschlüsselung der Qualität von Messinstrumenten anhand gängiger Kriterien (wie Cronbachs Alpha oder Interrater-Reliabilität) oder die Erläuterung von Zusammenhangskoeffizienten (wie Pearsons r).

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  • NEG Im Theorieteil sind prototypisch drei Aspekte zu erörtern: 1. Die UV, 2. die AV und 3. der (kausale) Zusammenhang von UV und AV. In der vorliegenden Arbeit wurde es versäumt, einen dieser drei Aspekte in ausreichendem Maße zu erörtern (nämlich 3., den (kausalen) Zusammenhang von UV und AV).

  • NEG Behauptungen (Aussagen) sind grundsätzlich mit einer Quelle zu belegen. Die vorliegende Arbeit hält dies nicht durchgängig ein.

  • NEG Ergebnisse und Diskussion sind strikt zu trennen - die Arbeit hält dies nicht durchgängig durch. Der Ergebnisteil berichtet Fakten; die Diskussion tut das nicht. In der Diskussion wird über Fakten gesprochen. Damit ist die Diskussion deutlich subjektiver als der Ergebnisteil. In der Wissenschaft versucht man, Fakten von Meinungen deutlich zu trennen, da es sich um grundverschieden Dinge handelt.

  • NEG Grundlegende methodische Verfahren sollten hier nicht erläutert werden.

  • NEG Der Theorieteil versäumt es (zu einem großen Teil), auf den Zusammenhang oder den Einfluss der untersuchen Konstrukte (“X”, “Y”) untereinander einzugehen. Es ist aber eine wesentliche Aufgabe, im Theorieteil zu erläutern, wie X auf Y wirkt oder warum X und Y statistisch zusammenhängen könnten.

  • NEG Anstatt von “technischen” Variablennamen wie “xkcd_42_trmp” sollten besser sprechende Variablennamen verwendet werden wie “Experimentalgruppe” oder “Anzahl richtiger Wörter”.

  • NEG Hinweise wie “durch umfangreiche Recherchen und Analysen erreichte die Arbeit XXX” sind nicht angebracht; in einer Arbeit sollte in wissenschaftlich-nüchternem Duktus berichtet werden. Es widerspricht dem Duktus wissenschaftlichen Schreibens a. global-unspezifisches Vorgehen anstelle von genauer Beschreibung anzuführen, b. die eigene Arbeit (frühzeitig) zu loben und c. durch Adjektive Emphasis herauszukehren anstelle von sachlicher Erörterung.

  • NEG Die Argumentationsweise der vorliegenden Arbeit ist stellenweise von kausalen Aussagen zur Forschungsfrage geprägt: “Die Ergebnisse bestätigen, dass X sich auf Y auswirkt”. Allerdings lässt theoretischer und/oder empirischer Aufbau der Arbeit keine solchen starken Aussagen zu. Wissen über die Grenzen der eigenen (empirischen) Analyse - im positiven wie im negativen Sinne - sind essenzielle Kompetenz im wissenschaftlichen Arbeiten. Entsprechendes wurde in der vorliegenden Arbeit nicht durchgängig berücksichtigt.

  • NEG Der Theorieteil sollte nicht als “kleines Lehrbuch” missverstanden werden. Insbesondere sind nur Bestandteile der empirisch getesteten Modelle darzustellen. Grundlagen wie z. B. der Wahrnehmung oder Kognition im Allgemeinen sind zu weit führend und sollten vermieden werden. Die vorliegende Arbeit hält das nicht durchgehend durch.

  • NEG Zitationen aus allgemeinen Psychologie-Lehrbüchern wie Meyers, Zimbardo o.Ä. sind Anzeichen von geringer fachlicher Durchdringung und sollten vermieden werden. Besser sind spezifische Lehrbücher zum Thema der Arbeit; noch besser sind Fachartikel.

  • NEG Ein wesentliches Merkmal wissenschaftlicher Argumentation ist es, nur Dinge zu behaupten, deren man sich (sehr) sicher ist. Zu anderen Dingen schweigt man entweder oder man verdeutlicht den Grad der Ungewissheit. Es ist kein Mangel, sich Dinge nicht sicher zu sein. Die meisten interessanten Dinge (in der Wissenschaft) sind nicht (komplett) sicher.

  • NEG Anstelle von Sätzen wie “Es gibt drei Arten von Problemen …”, sollte man besser schreiben in der Art von “Sauer und Lustig (2017) unterscheiden drei Arten von Problemen nämlich blabla” oder “Nach Sauer und Lustig (2017) gibt es drei Arten von Problemen, wobei man laut Süß (2018) noch ein viertes Problem blablabla”. Diese Art der Formulierung entspricht eher der intellektuellen Redlichkeit, denn es ist schwer abzusichern, dass es genau drei Arten von Problemen gibt (eine “Ontologisierung”, die behauptet, es gäbe nicht mehr und nicht weniger) und dass es genau die gerade dargestellten sind (und keine anderen).

  • NEG Jedes Kapitel, jeder Abschnitt, jeder Absatz und jeder Satz sollte genau einen Gedanken ausdrücken; nicht mehr und nicht weniger. Die vorliegende Arbeit erfüllt diesen Anspruch nicht (vollständig). So finden sich etwa Absätze, die sich nicht sinnvoll mit einer Kernaussage wiedergeben lassen.

6.10 Einleitung (xxeinl)

+++

  • POS Die Arbeit beginnt mit einer sinnvollen Einführung.
  • POS Die Relevanz das Themas wird anhand verschiedener Statistiken (wie Umsatz, Anzahl Personen oder dergleichen) belegt. Das ist eine sinnvolle Art, die Relevanz eines Themas einzuleiten.
  • POS Die Relevanz des Themas wird auf sinnvolle Art und Weise begründet.

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  • Aufgabe des Kapitels Einleitung ist es, die Forschungsfrage anzuführen, zu detaillieren und zu motivieren (in dieser Prioritätenreihenfolge); ggf. darf sich ein Überblick über die Arbeit anschließen. Sonstige Inhalte sollten sich nicht in der Einleitung finden. Die vorliegende Arbeit erfüllt diese Anforderung nicht vollständig.

6.11 Theorieteil (xxtheo)

6.11.1 Theorieteil - Beurteilung

+++

  • POS Die fachlich-theoretische Ausarbeitung ist von außergewöhnlich hoher Güte.

  • POS Die fachlich-theoretische Sachkenntnis ist sehr hoch.

  • POS Die fachlich-theoretische Sachkenntnis ist hoch.

  • POS Die fachlich-theoretische Sachkenntnis ist gut bis sehr gut.

  • POS Die fachlich-theoretische Sachkenntnis ist gut.

  • POS Die fachlich-theoretische Sachkenntnis ist insgesamt gut.

  • POS Umfang und/oder Tiefe des Theorieteils von hoher Stärke.

+-

  • POS Die fachlich-theoretische Sachkenntnis ist insgesamt befriedigend bis gut.
  • POS Die fachlich-theoretische Sachkenntnis ist insgesamt befriedigend.
  • POS-NEG Die fachlich-theoretische Sachkenntnis ist insgesamt befriedigend bis ausreichend.

---

  • NEG Die fachlich-theoretische Sachkenntnis ist insgesamt ausreichend.

  • NEG Die fachlich-theoretische Sachkenntnis ist mangelhaft.

  • POS-NEG Der Umfang und/oder die Tiefe des Theorieteils ist von mittlerer Stärke.

  • NEG Umfang und/oder Tiefe des Theorieteils ist/sind von eingeschränkter Güte.

  • NEG Umfang und/oder Tiefe des Theorieteils ist/sind gering.

  • NEG Umfang und/oder Tiefe des Theorieteils ist/sind nicht ausreichend.

  • NEG Aufgrund der Selbstplagiate ist die Güte des Theorieteils nicht bewertbar bzw. es ist davon auszugehen, dass substanzielle Teile des Theorieteils nicht im Rahmen dieser Arbeit erstellt wurden. Das wiederum bedeutet, dass der genuin für diese Arbeit erstellte Theorieteil wesentliche Lücken aufweist.

6.11.2 Umfang des Theorieteiles

+++

  • POS Der Theorieteil ist umfangreich; es wird ein breiter Überblick an theoretischen Grundlagen vermittelt.

  • POS Der Umfang des Theorieteils ist hoch.

  • POS Der Umfang des Theorieteils ist angemessen.

  • POS-NEG Der Umfang des Theorieteils ist von mittlerer Stärke.

---

  • NEG Der theoretischer Teil könnte tiefer und breiter ausgebaut sein.

  • NEG Der Theorieteil hat einen relativ geringen Anteil an der Gesamtmenge des Textes. Die Arbeit würde von einem größeren Anteil des Theorieteiles profitieren.

  • NEG Umfang und/oder Tiefe des Theorieteils ist/sind von eingeschränkter Güte.

  • NEG Umfang und/oder Tiefe des Theorieteils ist/sind gering.

  • NEG Umfang und/oder Tiefe des Theorieteils ist/sind nicht ausreichend.

  • NEG Die wissenschaftliche Güte des Theorieteils ist eingeschränkt.

  • NEG Der Theorieteil hätte profitiert von der Aufnahme von mehr (und stichhaltiger) Evidenz.

  • NEG Der Theorieteil ist insgesamt kurz geraten.

  • NEG Der Umfang des theoretischen Teils hätte von stärkerer Ausarbeitung bzw. größerem Umfang profitiert.

  • NEG Der Theorieteil lässt wesentliche Aspekte des Themas außen vor; die Ausarbeitung weist deutliche Lücken auf.

  • NEG Die fachlich-psychologische Erklärung zum angesprochenen Phänomen fehlt fast vollständig.

  • NEG Die fachlich-psychologische Erklärung zum angesprochenen Phänomen fehlt zum großen Teil.

  • NEG Der theoretischer Teil könnte tiefer und breiter ausgebaut sein.

6.11.3 Qualität des Theorieteiles

s. auch Abschnitt “Argumenation”

+++

  • POS Der Theorieteil baut auf gut etablierten und aktuellen Theorien auf; damit ist das theoretische Fundament der Arbeit als solide zu betrachten.

  • POS Der Theorieteil bezieht sich in hohem Maße auf wissenschaftliches Material.

  • POS Der Theorieteil bezieht sich auf einiges wissenschaftliches Material.

  • POS Die Arbeit bezieht aktuelle Überblicksarbeiten mit ein; das ist begrüßenswert, da diese Arbeiten die in der Regel beste Stufe an Evidenzqualität aufweisen.

  • POS Sofern die Forschungsfrage strukturell vom Typ “A führt zu B” oder “A beeinflusst B” ist, so sollte der Theorieteil nicht nur auf A und B, sondern auch auf den (kausalen) Zusammenhang von A und B, den Einfluss von A auf B also, eingehen. Dies ist in der vorliegenden Arbeit adäquat berücksichtigt worden.

+-

  • POS-NEG Der Theorieteil hätte von einem ausgiebigerem Rückgriff auf wissenschaftliches Material hoher Güte profitiert.

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  • NEG Der Theorieteil ist hätte von stärkerer Ausdifferenzierung profitiert.

  • NEG Der Theorieteil geht nicht tief genug auf die relevanten Punkte ein.

  • NEG Der Theorieteil ist zu wenig differenziert.

  • NEG Der Theorieteil greift nicht alle Aspekte der Forschunsfrage(n) bzw. Hypothesen auf. Er ist insofern unvollständig.

  • NEG Der Theorieteil lässt wesentliche Aspekte des Themas außen vor; die Ausarbeitung weist deutliche Lücken auf.

  • NEG Die fachlich-psychologische Erklärung zum angesprochenen Phänomen fehlt fast vollständig.

  • NEG Die fachlich-psychologische Erklärung zum angesprochenen Phänomen fehlt zum großen Teil.

  • NEG Es liegen substanzielle Fehler in der Sachkenntnis vor.

  • NEG Die Diskussion psychologischer Aspekte des fachlich-inhaltlichen Themas fehlt fast komplett.

  • NEG Es fehlt ein kausales Modell bzw. eine Erklärung, warum die Effekte (auf die AV) erwartet werden und inwiefern die UV diesen Effekt induzieren sollten. Dies ist ein schwer wiegender Mangel, fehlt doch die grundlegende Rationale, also der eigentliche Grund, warum der Versuchsaufbau so erstellt wurde.

  • NEG Ein ausgiebiger(er) Rückgriff auf aktuelle Forschungsarbeiten wäre zweckdienlich gewesen.

  • NEG Der Theorieteil bezieht sich in in nur geringem Maße auf wissenschaftliches Material.

  • NEG Ein stärkerer Rückgriff auf aktuelle Überblicksarbeiten hätte die Arbeit bereichert.

  • NEG Es finden sich kaum Quellen zur Forschungsfrage im Literaturverzeichnis.

  • NEG Unveröffentlichte Skripte sind keine qualitativ hochstehenden Quellen und sollten daher besser gemieden werden.

  • NEG Die Aufgabe des Theorieteils ist es, die Forschungsfrage zu erläutern - nicht mehr (also keine Phänomene, die nicht in der Forschungsfrage spezifiziert sind) und nicht weniger (also alle Aspekte, die in der Forschungsfrage aufgegriffen werden). Wesentlich ist, dass die Erläuterung auf bestehende (wenn möglich, gut etablierte) Theorien zurückgreift. Daten bzw. Beobachtungen sollten stets im Lichte einer Theorie diskutiert - etwa der Dissonanztheorie, der Theorie des schnellen und langsamen Denkens oder der Selbstbestimmungstheorie nach Deci und Ryan, um einige willkürliche Beispiele zu nennen. Es ist bzw. es wäre ein substanzielles Versäumnis, auf Erläuterungen von “Fakten” im Lichte einer Theorie zu verzichten. Dabei ist die Leistung einer Theorie darin zu spezifizieren, dass Beobachtungen (“Fakten”) durch (z.B. psychologische) zumeist nicht direkt beobachtbare Vorgänge oder Strukturen in ihrer kausalen Bedingtheit aufgeschlüsselt werden. Dieser Punkt findet in der vorliegenden Arbeit nicht genug Beachtung.

  • NEG Der Theorieteil sollte nicht als kleines Lehrbuch missverstanden werden. Leitidee sollte sein, alle Phänomene der Forschungsfrage zu erläutern - aber nicht mehr. So ist es falsch, die Grundlagen der Persönlichkeit oder gar einen Überblick über Persönlichkeitstheorien aufzuführen, wenn z.B. “Extraversion” ein Bestandteil der Forschungsfrage ist. Der Theorieteil sollte also möglichst nah an der Forschungsfrage dran sein, je “weiter weg” ein Inhaltsteil des Theorieteils von der Forschungsfrage ist, desto weniger Berechtigung gibt es, diesen Inhaltsteil auszuführen. Dieser Punkt wird im Theorieteil der vorliegenden Arbeit nicht (komplett) berücksichtigt.

  • NEG Der Theorieteil hätte an einigen Stellen von aktuellerem Material profitiert.

  • NEG Der Theorieteil sollte nicht als “kleines Lehrbuch” missverstanden werden. Insbesondere sind nur Bestandteile der empirisch getesteten Modelle darzustellen. Grundlagen wie z. B. der Wahrnehmung oder Kognition im Allgemeinen sind zu weit führend und sollten vermieden werden. Die vorliegende Arbeit hält das nicht durchgehend durch.

  • NEG Der Theorieteil beinhaltet Teile, die nicht Gegenstand der Forschungsfrage sind. Im Gegensatz dazu sollte der Theorieteil “nur” die Forschungsfrage erläutern (und umgekehrt alle Aspekte der Forschungsfrage). Die vorliegende Arbeit setzt diesen Punkt nicht ausreichend um.

6.11.4 Drei Teile des Theorieteils (xxdreiteile)

  • NEG Sofern die Forschungsfrage strukturell vom Typ “A führt zu B” oder “A beeinflusst B” ist, so sollte der Theorieteil nicht nur auf A und B, sondern auch auf den (kausalen) Zusammenhang von A und B, den Einfluss von A auf B also, eingehen. Dies ist in der vorliegenden Arbeit nicht adäquat berücksichtigt worden.

  • NEG - Der Theorieteil versäumt es (zu einem großen Teil), auf den Zusammenhang oder den Einfluss der untersuchen Konstrukte (“X”, “Y”) untereinander einzugehen. Es ist aber eine wesentliche Aufgabe, im Theorieteil zu erläutern, wie X auf Y wirkt oder warum X und Y (statistisch) zusammenhängen könnten.

NUR QUALI:

  • NEG Die Stärke der qualitativen Forschung liegt (auch) darin, einen Gegenstandsbereich zu verstehen. Das verlangt aber eine ausführliche Beschäftigung mit dem Gegenstand. Es soll eine dezidiert hohe Kompetenz zum Gegenstand ersichtlich sein. Mit einem Wort: Sie kennen sich zu dem Thema einfach gut aus! Die Darlegung des Gegenstands beinhaltet dabei nicht nur eine Aufführung relevanter Theorien und Modelle (inklusive deren Evidenz), sondern auch und gerade eine Reflexion über und eine Diskussion zu diesen theoretischen Ausführung. Den Gegenstand in der Tiefe verstehen, das ist die Leitidee, die vor Augen behalten werden soll. Die vorliegende Arbeit setzt dies nur in Teilen um.

6.11.5 Theorieteil - Kausalmodell, DAG (xxkausal, xxcausal, xxdag)

+++

  • POS Die Grenzen der internen Validität – also die Grenzen beim Formulieren von Kausalaussagen – wurden in nützlicher Art und Weise diskutiert.

  • POS Es wurde ein Kausalmodell in Form eines DAG (Directed Acyclic Graph) formuliert.

  • POS Der DAG spiegelt die Forschungsfrage korrekt wider.

  • POS Der DAG wurde korrekt erstellt.

---

  • NEG Die Forschungsfrage legt ein Kausalmodell der Form “X wirkt auf Y” nahe, aber der Theorieteil geht nicht (ausführlich genug) auf ursächliche Erläuterungen ein. Es wird daher nicht klar genug herausgearbeitet, wie - vermöge welcher Mechanismen bzw. auf welche Art und Weise - X auf Y wirken könnte.

  • NEG Ein DAG wäre sinnvoll gewesen, fehlt aber.

  • NEG Der DAG spiegelt die Forschungsfrage(n) nicht adäquat wider.

  • NEG Der DAG ist nicht ausreichend erläutert.

  • NEG Es finden sich logische Fehler im DAG.

  • NEG Der DAG ist nicht (in Gänze) nachvollziehbar.

  • NEG Es fehlen Erläuterung zu den Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen im Hinblick auf die Forschungsfrage. Lautet die Forschungsfrage etwa “Welchen Einfluss hat die Nutzung von Onlinedating-Plattformen auf das Selbstwertgefühl?” so sollte der Theorieteil explizit auf die Frage eingehen, wie und warum die Nutzung solcher Plattformen auf das Selbstwertgefühl eingeht. Der zentrale Grund wissenschaftliche Theorie aufzustellen, ist, die Welt zu verstehen. Die Welt zu verstehen, heißt (zu gutem Teil) die Ursachen der Phänomene zu verstehen. Daher ist es eine zentrale Aufgabe für Theorien und damit für Forschung , auf Kausalstrukturen (d.h. Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge) einzugehen. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht ausreichend berücksichtigt.

  • NEG Zur Erläuterung eines Kausalmodells (oder seiner Grundzüge) ist es hilfreich, auf eine bestehende Theorie zurückzugreifen, da diese zumeist auf Wirkbeziehungen fokussieren. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht (ausreichend) berücksichtigt.

  • NEG Bei der Erläuterung eines Kausalmodells ist neben einer theoretischen Erklärung möglichst auch empirische Evidenz zugunsten dieser theoretischen Erklärung anzuführen. So könnte z. B. die Ergebnisse einer Studie, die ein Kausalmodell überprüft - etwa anhand eines randomisierten, gut kontrollierten Experiments - angeführt werden. Die vorliegenden Arbeit hätte von der (stärkeren) Berücksichtigung dieses Punktes profitiert.

  • NEG Eine zentrale Aufgabe des Theorieteils ist es, Erklärungen für das “Warum” der zentralen Behauptungen der Arbeit vorzuschlagen. Lautet eine zentrale Behauptung der Arbeit “A hat einen Einfluss auf B”, so sollte der Theorieteil - neben der Darstellung der Phänomene A und B - im Wesentlichen Erklärungen anbieten, warum A einen Einfluss auf B haben könnte. Handelt es sich bei A und/oder B um ein psychologisches Phänomen, so sind (auch und vor allem) psychologische Theorien anzuführen.

  • POS-NEG Ihre Forschungsfrage untersucht einen Zusammenhang, etwa “X hängt mit Y zusammen” oder “Gruppe G1 hat einen höheren Wert in Y als Gruppe G2” (anders formuliert: Gruppe hängt mit Y zusammen). Als einfaches Beispiel “Eisverkauf hängt mit der Zahl der Haifischangriffe zusammen (und zwar positiv)”. Nehmen wir an, dass sich erwartungsgemäß dieser Zusammenhang in ihren Daten findet, also Belege zugunsten Ihrer Forschungsfrage auftreten. Grund zur Freude?! Nehmen wir weiter, eine dritte Variable (z.B. Temperatur) beeinflusst (kausal) beide Variablen Ihrer Hypothese, also Temperatur beeinflusst sowohl den Eisverkauf und die Zahl der Haifischangriffe an diesem Tag. Untersucht man nur heiße Tage, so finde man, nehmen wir an, keinen Zusammenhang mehr zwischen Eisverkauf und Haiangriffen. Gleiches gelte für kühle Tage. Die Einbeziehung einer Drittvariablen hat also die Befundlage komplett verändert. Vor diesem Hintergrund stellt sich daher die Frage, ob bzw. in welchen Situationen eine “unschuldige” Zusammenhangshypothese wie “X hängt mit Y zusammen” nützlich ist. Eine einfache Antwort lautet, dass man stets Überlegungen zur kausalen Struktur seiner Forschungsfrage anstellen sollte. Das war eine lange Ausführung, aber ich hoffe, ich konnte Ihrem Verständnis von Forschungsdesigns weiterhelfen.

  • NEG Verwendet man in der Forschungsfrage bzw. in den Hypothesen Begriffe/Terme wie “X beeinflusst Y” , “der Effekt (die Wirkung) von X auf Y”, “die Auswirkung von X auf Y” oder “X bewirkt Y” etc., so formuliert man eine Kausalaussage, eine Aussage also, die etwas über einen ursächlichen Zusammenhang zweier Größen aussagt. Kausalaussagen sind ein zentrales Thema in den meisten empirischen Forschungsarbeiten. Entsprechend sollte in der Arbeit (etwa im Theorie-, Methoden- und Ergebnisteil) auf entsprechende Modelle oder Methoden zur Analyse von Kausalaussagen zurückgegriffen werden; es reicht dann nicht, Assoziationsmaße (wie Korrelationskoeffizienten) zu berechnen. In der vorliegenden Arbeit ist dies nicht (durchgehend) der Fall. Alternativ könnte man auf kausale Aussagen verzichten und stattdessen nur vom “Zusammenhang” (Assoziation) von X und Y sprechen, kausale Behauptungen also meiden.

  • NEG Formuliert man kausale Hypothese, so ist es nicht ausreichend, bestimmte Statistiken wie Korrelationen auszurechnen, da Korrelationen noch keine Kausation begründet, wie allgemein bekannt ist. Besser ist es, die statistischen Ergebnisse im Licht der Kausalmodelle zu prüfen.

  • NEG Da in der Arbeit Aussagen mit Kausalanspruch formuliert werden, empfehle ich Ihnen, sich mit der statistischen Analyse von Kausalaussagen zu beschäftigen. Empfehlenswerte Einstiegsliteratur ist etwa: Rohrer, J. M. (2018). Thinking Clearly About Correlations and Causation: Graphical Causal Models for Observational Data. Advances in Methods and Practices in Psychological Science, 1(1), 27–42. https://doi.org/10.1177/2515245917745629, Lübke, K., Gehrke, M., Horst, J., & Szepannek, G. (2020). Why We Should Teach Causal Inference: Examples in Linear Regression with Simulated Data. Journal of Statistics Education, 1–17. https://doi.org/10.1080/10691898.2020.1752859 oder Elwert, F. (2013). Graphical causal models. In S. Morgan (Ed.), Handbook of causal analysis for social research (pp. 245–273). Springer. https://www.researchgate.net/publication/278717528_Graphical_Causal_Models.

  • NEG Der DAG ist in der vorliegenden Arbeit in folgender Form dargestellt “G_Exp –> AV <– G_Kon”. Dabei steht “G_Exp” für Experimentalgruppe und “G_Kon” für Kontrollgruppe. Die Darstellung des DAG ist (grundlegend) falsch, da “G_Exp” und “G_Kon” nicht jeweils eine Variable darstellen, sondern nur jeweils eine Stufe (Ausprägung) einer Variablen. Es wurden also die verschiedenen Stufen (Ausprägungen) der UV fälschlich als mehrere UV dargestellt. Richtig wäre also ein DAG der Art “UV –> AV”. Dieser Punkt ist in der vorliegenden Arbeit nicht korrekt umgesetzt.

6.12 Literaturverzeichnis (xxliteratur)

6.12.1 Umfang des Literaturverzeichnisses (xxlitmenge)

Der Gutachter beziffert seine Anforderung (für eine “gute” Leistung) für eine Einzelarbeit wie folgt:

  • Abschlussarbeiten wie folgt (vgl. Anforderungen für Abschlussarbeiten auf der OC-Seite des Gutachters): 1. Bachelor: Ca. 50-60 Quellen; 2. Master: ca. 60-80 Quellen.
  • quant. Seminararbeiten wie folgt: 15-20 Quellen im Bachelor (davon 25% Fachartikel) und 25-30 Quellen im Master (davon 50% Fachartikel) bei einer Einzelarbeit (Faktor 2 für Gruppenarbeiten)
  • qual. Seminararbeiten wie folgt: ???
  • theoretischen Seminararbeiten: 30-40 Quellen.

+++

  • POS Einige hochwertige Literaturstellen (Fachartikel) finden sich im Literaturverzeichnis.

  • POS Der Umfang des Literaturverzeichnisses und die Qualität der Quellen sind sehr gut.

  • POS Der Umfang des Literaturverzeichnisses (an guten Quellen) ist sehr hoch.

  • POS Der Umfang des Literaturverzeichnisses ist sehr hoch.

  • POS Der Umfang des Literaturverzeichnisses (an guten Quellen) ist hoch.

  • POS Der Umfang des Literaturverzeichnisses ist hoch.

  • POS Der Umfang des Literaturverzeichnisses (an guten Quellen) ist als gut zu bewerten.

  • POS Der Umfang des Literaturverzeichnisses ist als gut zu bewerten.

  • POS Der Umfang des Literaturverzeichnisses (an guten Quellen) ist befriedigend bis gut.

  • POS Der Umfang des Literaturverzeichnisses ist befriedigend bis gut.

  • POS-NEG Der Umfang des Literaturverzeichnisses (an guten Quellen) ist befriedigend groß (Note 3).

  • POS-NEG Der Umfang des Literaturverzeichnisses ist befriedigend groß (Note 3).

  • POS-NEG Der Umfang des Literaturverzeichnisses (an guten Quellen) ist ausreichend bis befriedigend groß (Note 3-4).

  • POS-NEG Der Umfang des Literaturverzeichnisses ist ausreichend bis befriedigend groß (Note 3-4).

  • POS-NEG Der Umfang des Literaturverzeichnisses würde von einer ausgiebigeren Quellenwahl profitieren.

---

  • NEG Der Umfang des Literaturverzeichnisses würde von einer ausgiebigeren Quellenwahl profitieren.

  • NEG Der Umfang des Literaturverzeichnisses (an guten Quellen) ist ausreichend.

  • NEG Der Umfang des Literaturverzeichnisses ist ausreichend.

  • NEG Die Anzahl der Quellen im Literaturverzeichnis (an guten Quellen) ist ausreichend bis mangelhaft (Note 4 bis 5).

  • NEG Die Anzahl der Quellen im Literaturverzeichnis ist ausreichend bis mangelhaft (Note 4 bis 5).

  • NEG Der Umfang des Literaturverzeichnis (an guten Quellen) ist mangelhaft.

  • NEG Der Umfang des Literaturverzeichnis ist mangelhaft.

  • NEG Die Anzahl der fachlich-inhaltlichen Quellen (mit Qualität) sollte umfassender sein.

  • NEG Die Anzahl der fachlich-inhaltlichen Quellen sollte umfassender sein.

  • NEG Die Anzahl der Quellen im Literaturverzeichnis (mit Qualität) ist zu gering.

  • NEG Die Anzahl der Quellen im Literaturverzeichnis ist zu gering.

  • NEG Die Anzahl und/oder die Qualität der der Quellen im Literaturverzeichnis entspricht nicht dem geforderten Niveau des Studiengangs.

6.12.2 Verwendung von Fachartikeln/Reviews

+++

  • POS Die Anzahl der zitierten wissenschaftlich hochwertigen Literaturstellen (Originalartikel oder Reviews) ist ungewöhnlich groß; dies belegt die theoretische Fundierung der Arbeit.

  • POS Die Anzahl der zitierten wissenschaftlich hochwertigen Literaturstellen (Originalartikel oder Reviews) ist sehr hoch.

  • POS Die Anzahl der zitierten wissenschaftlich hochwertigen Literaturstellen (Originalartikel oder Reviews) ist hoch.

  • POS Die Anzahl der zitierten wissenschaftlich hochwertigen Literaturstellen (Originalartikel oder Reviews) ist befriedigend bis hoch.

  • POS-NEG Die Anzahl der zitierten wissenschaftlich hochwertigen Literaturstellen (Originalartikel oder Reviews) ist von mittlerer Güte.

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  • NEG Die Anzahl der Quellen mit hohem wissenschaftlichem Anspruch (Originalartikel oder Reviews) ist gering.

  • NEG Die Anzahl der Quellen mit hohem wissenschaftlichem Anspruch (Originalartikel oder Reviews) ist zu gering.

  • NEG Ein oder mehrere systematische Literaturüberblicksarbeiten (wie Metaanalysen oder systematische Reviews) hätten der Qualität des Theorieteils bzw. des Literaturverzeichnis noch zugute getan.

  • NEG Die Arbeit hätte von mehr Quellen mit hohem wissenschaftlichem Anspruch (Fachartikel) profitiert.

6.12.3 Qualität der Quellen - Beurteilung (xxlitqual)

+++

  • POS Die Qualität der Quellen im Literaturverzeichnis ist insgesamt sehr gut.

  • POS Die Qualität der Quellen im Literaturverzeichnis ist insgesamt gut bis sehr gut.

  • POS Die Qualität der Quellen im Literaturverzeichnis ist insgesamt gut.

  • POS Die Qualität der Quellen im Literaturverzeichnis ist insgesamt gut bis befriedigend.

  • POS-NEG Die Qualität der Quellen im Literaturverzeichnis ist insgesamt von mittlerer (befriedigender) Güte.

  • POS-NEG Die Qualität der Quellen im Literaturverzeichnis ist insgesamt von mittlerer bis geringer Güte.

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  • NEG Die Qualität der Quellen im Literaturverzeichnis ist insgesamt wenig überzeugend (Note 4).

  • NEG Die Qualität der Quellen im Literaturverzeichnis ist insgesamt mangelhaft.

  • NEG Die Qualität der Quellen im Literaturverzeichnis erreicht insgesamt nicht das Niveau eines Master of Science Studiengangs.

6.12.4 Qualität der Quellen – Kommentare

+++

  • POS Aktuelle (Forschungs-)arbeiten werden aufgegriffen.
  • POS In der vorliegenden Arbeit werden (eine oder mehrere) Überblicksarbeiten wie Reviews oder Meta-Analysen zitiert. Das ist begrüßenswert und zeugt von gutem Verständnis zum Evidenzgehalt von Publikationen.
  • POS Die vorliegende Arbeit greift einige wesentliche Studien des Forschungsfelds auf.

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  • NEG Die Arbeit hätte von einem ausgiebigerem Rückgriff auf aktuelle Forschungsarbeiten profitiert.

  • NEG Aktuelle (Forschungs-)arbeiten werden nicht oder kaum aufgegriffen.

  • NEG Dem Literaturverzeichnis mangelt es an Originalarbeiten bzw. genauen Berichten empirischer Ergebnisse.

  • NEG Internetquellen sind meist von geringer Qualität und außerdem von Flüchtigkeit und sollten gemieden werden.

  • NEG Die Arbeit bezieht sich in großer Zahl auf Quellen von geringer Qualität wie etwa Internetseiten.

  • NEG Es wurden in zu hohem Maße allgemeine Lehrbücher, nicht aber spezifische Quellen zur Verdeutlichung der Theorien herangezogen.

  • NEG Die höchste Form der Evidenz sind (ceteris paribus) Review-Studien bzw. Metaanalysen. Die vorliegende Arbeit hätte von der (größeren) Einbeziehung solcher Review-Arbeiten profitiert.

  • NEG Es wurden eine oder mehrere Studien verwendet, bei denen die Gefahr von Interessenkonflikten besteht.

  • NEG Es wurden eine oder mehrere Studien verwendet, deren Qualität nicht durch ein unabhängiges Peer-Review bestätigt wurde.

6.12.5 Englischsprachige Literatur

+++

  • POS Das Literaturverzeichnis bezieht angelsächsische Quellen reichhaltig mit ein. Da diese Quellen einen dominierenden Anteil der Literatur stellen, ist plausibel, dass das theoretische Fundament der Arbeit breit und solide ist.

  • POS Das Literaturverzeichnis bezieht englischsprachige Arbeiten reichhaltig mit ein.

  • POS Das Literaturverzeichnis bezieht einige englischsprachige Arbeiten mit ein.

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  • NEG Das Literaturverzeichnis hätte von einem ausgiebigerem Rückgriff auf englischsprachige Literatur profitiert.

  • NEG Das Literaturverzeichnis berücksichtigt nur wenige englischsprachige Arbeiten. Da aber englischsprachige Arbeiten einen Großteil der verfügbaren Literatur ausmachen, ist davon auszugehen, dass substanzielle Lücken im Literaturüberblick vorliegen.

  • NEG Das Literaturverzeichnis vernachlässigt angelsächsische Quellen, die aber einen dominierenden Anteil der Literatur stellen. Daher ist davon auszugehen, dass das theoretische Fundament der Arbeit lückenhaft oder/und verzerrt ist.

  • NEG Das Literaturverzeichnis berücksichtigt nur wenige englischsprachige Arbeiten. Da aber englischsprachige Arbeiten einen Großteil der verfügbaren Literatur ausmachen, ist davon auszugehen, dass es Lücken in der Rezeption relevanter Forschungserkenntnisse gibt.

6.12.6 Qualität der Quellen – Empfehlungen

  • > Versuchen Sie in künftigen Arbeiten dieser Art, eine größere Zahl Fachartikel, am besten englischsprachige, zu berücksichtigen.

6.13 Sprachlicher Ausdruck (xxsprach)

6.13.1 Sprachlicher Ausdruck – Bewertung

+++

  • POS Der sprachliche Ausdruck ist insgesamt sehr gut.

  • POS Der sprachliche Ausdruck ist gut.

  • POS Der sprachliche Ausdruck ist insgesamt gut.

  • POS Der sprachliche Ausdruck ist angemessen.

  • POS Der sprachliche Ausdruck ist insgesamt adäquat.

  • POS Auf Fachjargon wurde verzichtet, ohne dass die Klarheit der Begriffe eingeschränkt ist. Damit ist eine Fachsprache auf gutem Niveau großteils erreicht worden.

  • POS Die Formulierung ist exakt und präzise, so wie es für eine wissenschaftliche Arbeit angemessen ist.

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  • NEG Der sprachliche Ausdruck ist nicht immer angemessen.
  • NEG An einigen Stellen ist der sprachliche Ausdruck nicht angemessen.

6.13.2 Sprachlicher Ausdruck (Klarheit) – Kommentare

+++

  • POS Wesentliches Merkmal wissenschaftlicher (und technischer) Sprache ist die Prägnanz: Viel Information soll auf wenig Raum wiedergegeben werden. Das Gegenteil wäre, vulgo, “Schwafeln”. Weitschweifigkeit ist bei wissenschaftlichen Schriften ein grober Fehler und zu vermeiden. Außerdem bemühe man sich, die Dinge so einfach wie möglich, ohne unnötige Komplexität darzulegen. Unnötige Fremdwörter sind also zu vermeiden. Das Wort Schopenhauers “Man gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge” fasst diese Idee schön in Worte. Die vorliegende Arbeit setzt dies gut um.

  • POS Ein Zitat oder mehrere Zitate wurden in gewinnbringender, schmückender Form verwendet.

  • POS Rhetorische Fragen wurden in sinnvoller (eleganter) Art und Weise verwendet.

  • POS Die Sprache in der vorliegenden Arbeit zeichnet sich durch eine angenehm geringen Teil an Füllwörtern (“nämlich”, “nun”, “gerade deshalb”, “letztlich”) und überflüssigen Adjektiven (“sehr stringent”, “besonders aufwändig”, “schwere Verwüstung”) aus.

  • POS Der Satzbau ist elegant, insofern er durch Konjunktionen (und/oder andere Junktoren) wie “obwohl”, “während” oder “gleichzeitig” interessante Gedankengefüge erstellt.

  • POS Der Text ist in englischer Sprache verfasst, was insofern wünschenswert ist, als dass es eine Übung in der Lingua Franca darstellt, was für das Berufsleben weitflächig nützlich ist.

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  • NEG Der sprachliche Ausdruck ist in Teilen zu umgangssprachlich. So wäre z.B. folgendes Aussage “Aufgrund der aktuell vorliegenden Daten kam uns die Überlegung, …” besser so formuliert “Auf Basis der vorliegenden Daten formulierten wir folgende Hypothese …” oder “Auf Basis der in der Literatur aufgeführten Evidenz leitete sich folgende Forschungsfrage ab …”.

  • NEG Das Personalpronomen in der ersten Person Singular oder Plural (ich bzw. wir) sollte nicht zu häufig verwendet werden. So könnte man anstelle von “Die Teilnehmer:Innen konnten am Ende der Studie eine Rückmeldung hinterlassen und uns privat kontaktieren” eher formulieren “Die Teilnehmer:Innen konnten am Ende der Studie eine Rückmeldung hinterlassen und die Versuchsleiterinnen privat kontaktieren”.

  • NEG Die erste Person Singular (Ich-Form) und Plural sollte in wissenschaftlichen Berichten spärlich eingesetzt werden; zumindest in der deutschen Sprache. Die vorliegende Arbeit macht relativ regen Gebrauch von dieser Form.

  • NEG Zwar kann man es mit politisch korrekter Sprache auch übertreiben, aber nur von Männern zu reden, wenn es um Frauen und Männer geht, führt eine unnötige Verzerrung und Verengung des Blickwinkels an (z. B. “Hier muss man einen alleinstehenden Mann von einem Familienvater unterscheiden” - wenn man auch eine alleinstehende Frau von einer Mutter unterscheiden müsste).

  • NEG Abkürzungen wurden verwendet, ohne dass sie vorab definiert wurden; Abkürzungen sollten zuerst definiert werden, bevor sie verwendet werden.

  • NEG In einem Forschungsbericht sollten Handlungen, die in der Vergangenheit liegen, mit einer Vergangenheitsform (Präteritum oder Perfekt) beschrieben werden (“Die Versuchspersonen wurden aufgeklärt über …”). Aussagen hingegen, die zeitübergreifend oder aktuell gültig sind, sollten im Präsens formuliert werden (“Die Ergebnisse zeigen/implizieren/verdeutlichen …”). Die Wahl der Zeitform wurde in der vorliegenden Arbeit nicht immer korrekt gewählt.

  • NEG Wesentliches Merkmal wissenschaftlicher (und technischer) Sprache ist die Prägnanz: Viel Information soll auf wenig Raum wiedergegeben werden. Das Gegenteil wäre, vulgo, “Schwafeln”. Weitschweifigkeit ist bei wissenschaftlichen Schriften ein grober Fehler und immer zu vermeiden. Außerdem bemühe man sich, die Dinge so einfach wie möglich, ohne unnötige Komplexität darzulegen. Unnötige Fremdwörter sind also zu vermeiden. Das Wort Schopenhauers “Man gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge” fasst diese Idee schön in Worte. Die vorliegende Arbeit setzt dies nicht konsequent (genug) um.

  • NEG Das Wort “signifikant” sollte nur in wohl abgewogenen Zusammenhängen angeführt werden. Die vorliegende Arbeit verwendet den Begriff nicht immer präzise genug.

  • NEG Füllwörter sollten vermieden werden (“also”, “nun”, “etwas”, “genau”, “gerade”, “gewiss”, “im Prinzip”, “ja”, “letztlich” “sogar”, “streng”, “zudem”, usw.). In der vorliegenden Arbeit finden sich davon einige.

  • NEG Die Sprache klingt in Teilen nach “Amtsdeutsch”: “Durch die Begehungsvorschriftinkraftretung wird ein Fortschritt erzielt”. Besser: “Die Maßnahme brachte Fortschritte in XXX”.

  • NEG Anglizismen sollten in deutschsprachigen Texten vermieden werden bzw. nur verwendet werden, wenn sie im Deutschen üblich sind (ok: Internet, vermeidbar: Das Slidedeck, der Go-Live, der Consultant).

  • NEG Der Text ist in hohem (zu hohem) Umfang im Passiv formuliert. So könnten Textstellen wie “es wird gezeigt, dass blablabla” umformuliert werden in “Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass blablabla” oder “Kapitel 2 geht auf blablabla ein”.

  • NEG Adjektive sollte man vorsichtig(er) verwenden, da sie oft unnötig aufblähen (“eine besonders extrem ambitiöse quantitativ-statistische Untersuchung”), doppelt-gemoppelt sind (“Interviewpartner bewusst gewählt” - wie oft wählt man die Interviewpartner unbewusst) oder falsch sind (“die einzigste Untersuchung”). Im vorliegenden Text wird in zu hohem oder nicht adäquatem Maß von Adjektiven Gebrauch gemacht.

  • NEG Adjektive sollten in technischen Berichten bzw. wissenschaftlichen Texten sparsam (nicht ohne Not) verwendet werden.

  • NEG Es findet sich mind. ein Pleonasmus im Text (“weißer Schimmel”; z. B. “geistige Reflexion”).

  • NEG Ein sachlicher Bericht, und das ist eine wissenschaftliche Seminararbeit, sollte auf Adjektive verzichten, da Adjektive mitunter einen nüchternen Beschreibung im Wege stehen. So sollte man vermeiden, von der “ausführlichen Recherche” oder der “genauen Beschreibung”, die man durchgeführt habe, zu sprechen.

  • NEG Wissenschaftliche (und andere) Berichte zeichnen sich durch Präzision aus. Phrasen wie “nach intensiver Lektüre wurden folgende Thesen abgleitet”, “Dieses Kapitel [der Theorieteil] beschäftigt sich mit der theoretischen Betrachtung” oder “durch Anwendung fortgeschrittener Analysemethoden” stehen daher der wissenschaftlichen Sprache entgegen, da inhaltsarm, und sollten sorgfältig vermieden werden. Insbesondere gilt dies für Abschnitte des Berichts, die das Aushängeschild für präzise, knappe bzw. prägnante Sprache herhalten sollen wie der Abstract. (In Teilen) mangelnde Präzision ist ein substanzieller Fehler im Hinblick auf den Bewertungsaspekt des wissenschaftlichen Formulierens zu verstehen.

  • NEG Es finden sich Schachtelsätze bzw. “Klemmkeil-Satzkonstruktionen”, die von einem zu hohem Maße an eingeschobenen Nebensätzen gekennzeichnet sind. Überspitztes Beispiel: “Derjenige, der denjenigen, der den Pfahl, der an der Brücke, die an der Straße, die nach Mainz führt, liegt, stand, umgeworfen hat, anzeigt, erhält eine Belohnung.” Besser ist es, kurze Hauptsätze (Hypotaxen) mit etwas längeren Sätzen (etwa: Hauptsatz plus ein Nebensatz) abzuwechseln.

  • NEG Zentrales Merkmal wissenschaftlichen Schreibens ist Präzision. Ein Beispiel für eine nicht präzise Aussage bzw. Forschungsfrage ist “Sind harte Führungskräfte erfolgreich?”. Diese Frage lässt beispielsweise offen, was unter einer “harten” oder einer “erfolgreichen” Führungskraft zu verstehen ist. Präziser wäre die Forschungsfrage so formuliert: “Wie stark ist der Einfluss der Eigenschaften aus der sog. ‘Dunklen Triade der Persönlichkeit’ auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter, gemessen mit dem XYZ-Inventar?”. Die vorliegende Arbeit weist sich nicht an allen Stellen durch hohe Präzision in den Formulierungen aus.

  • NEG Es werden wissenschaftlich-methodische Sachverhalte (in Teilen) fehlerhaft formuliert.

  • NEG Es finden sich englischsprachige Fragmente in einem ansonsten auf Deutsch formulierten Text.

6.14 Reflexion/Diskussion (xxreflex, xxdisk)

6.14.1 Reflexion/Diskussion - Beurteilung

+++

  • POS Insgesamt ist die Diskussion als sehr gut zu beurteilen.

  • POS Die Diskussion ist sehr umfangreich.

  • POS Insgesamt ist die Diskussion als gut zu beurteilen.

  • POS Die Diskussion spricht einige nennenswerte Aspekte an.

000

  • POS-NEG Die Diskussion spricht einige nennenswerte Aspekte an, hätte aber von mehr Ausführlichkeit profitiert.

  • POS-NEG Insgesamt ist die Diskussion als befriedigend zu beurteilen.

  • POS-NEG Es wurden einige Aspekte der Arbeit (Inhalt, Methode, Ergebnis) diskutiert; die Diskussion erreicht jedoch keine große Tiefe oder Breite.

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  • NEG Insgesamt ist die Diskussion als ausreichend zu beurteilen.

  • NEG Die Diskussion ist sehr kurz gehalten.

  • NEG Die Diskussion ist insgesamt zu wenig ausgeprägt; wesentliche diskussionswürdige Punkte fehlen bzw. werden nicht angesprochen.

  • NEG Wesentliche Einschränkungen qualitativer Forschung (wie eingeschränkte Repräsentativität der Ergebnisse) wurden nicht diskutiert.

  • NEG Das Fehlen des Diskussionsteils ist zu bemängeln.

6.14.2 Reflexion/Diskussion (allgemein, OHNE Schwächen) – Kommentare

+++

  • POS Das Ergebnis der Arbeit wurde kritisch reflektiert.

  • POS Die Implikation bzw. die Bedeutung für die Praxis, die sich aus den Ergebnissen der Arbeit ergeben, werden in nützlicher Weise diskutiert.

  • POS Die Ergebnisse der Studie wurden recht umfangreich interpretiert.

  • POS Die Befunde der vorliegenden Studie wurden in den Kontext früherer Studien gestellt und somit in nützlicher Weise eingeordnet.

  • POS Die praktische Implikationen der vorliegenden Studie wurden in nützlicher Form diskutiert.

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  • NEG Der Arbeit fehlt eine Anbindung der Ergebnisse in die Forschungslandschaft. Fügen sich die Ergebnisse in das Gros der bisherigen Befunde ein? Wo widersprechen die vorliegenden Erkenntnisse der Literatur? Werden Lücken in der Forschungslandschaft gefüllt? Sind die Erkenntnisse dieser Arbeit als valider zu bewerten als gewisse andere existierende Arbeiten?

  • NEG Die Diskussion bietet Raum primär um das Ausmaß, die Tiefe und die Gründlichkeit des eigenen Nachdenkens über die eigene Arbeit und das Ergebnis der Analyse zu erörtern. Diese Gelegenheit wurde nicht (ausreichend) genutzt; die Diskussion erreicht keine großen Tiefen.

  • NEG Fähigkeit zur Reflexion im Allgemeinen und zur Selbstreflexion im Besonderen sind ein wesentliches (vielleicht das wesentliche) Lernziel eines akademischen Studiums. Daraus leitet sich die hohe Bedeutung der Reflexion bzw. des Diskussionsteils in einer wissenschaftlichen Arbeit wie einer Seminararbeit oder einer Thesis ab; die Güte des Diskussionsteils ist ein wichtiger Indikator zur Einschätzung der Fähigkeit zur Reflexion bei der Autorin bzw. beim Autor. In der vorliegenden Arbeit kann die Reflexionsfähigkeit aufgrund der gezeigten Reflexion bzw. Reflexivität nicht als ausgeprägt eingeschätzt werden, da keine ausführliche Reflexion des eigenen Vorgehens im Rahmen des Diskussionsteils gezeigt wurde.

  • NEG Ein wesentliches Manko (des Diskussionsteils) der Arbeit ist der von Übergewissheit bzw. nicht gerechtfertigtem Optimismus auf die Aussagekraft (Validität) der Ergebnisse getragen. So finden sich Hinweise, dass die Ergebnisse “verlässlich” seien oder etwas “bewiesen” haben oder etwas klar “zeigen”. So wird verkannt, dass die Ergebnisse weniger Aussagekraft haben, als es die sprachliche Darstellung vermuten ließe.

  • NEG Zwar reflektieren viele Studien den Einfluss der Personen-Stichprobengröße, der Anzahl der (i.d.R.) Personen, die an einem Versuch teilnehmen. Hingegen fehlt häufiger - und so auch in der vorliegenden Arbeit - eine umfassende Reflektion des Einflusses der Stimuli-Stichprobe. Wie auch für eine Personen-Stichprobe gilt für eine Stimuli-Stichprobe in gleichem Maße: je geringer die Größe der Stichprobe, desto unsicherer die Schätzung der Grundgesamtheit. Vergleicht zum Beispiel eine Studie ob “Adam” attraktiver ist als “Eva”, so ist etwa der Schluss, dass “Männer weniger attraktiv” seien als Frauen (bei gegebener Datenlage) überzogen. Das Studiendesign ließe, ob der geringen Stichprobengröße der Stimuli nur einen Schluss zu, dass etwa Eva als attraktiver wahrgenommen wird als Adam.

6.14.3 Schwächen/Limitationen/Kritik (xxlimit)

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  • POS Der eigene Forschungsprozess wurde in sinnvollerweise Weise kritisch diskutiert.

  • POS Die Studie in Aufbau, Durchführung und Ergebnissen wurden umfangreich diskutiert.

  • POS Das methodische Vorgehen wurde kritisch reflektiert.

  • POS Die (geringe) Stichprobengröße bzw. die Konsequenzen auf den Signifikanzwert wurde gut diskutiert (bei größerer Stichprobe wären vielleicht andere/deutlichere Effekte aufgetreten).

  • POS Grenzen der internen Validität der Studie (also des Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs) wurden erkannt und stimmig diskutiert.

  • POS-NEG Die Stichprobengröße ist zwar ein meist treffender Kritikpunkt an einer Studie; kaum eine Studie weist eine “zu große” Stichprobe auf. Gleichzeitig ist dieser Punkt nicht ausreichend für die Diskussion der Grenzen der Untersuchung und insofern noch kein Zeugnis einer tiefen Durchdringung der Stärken und Schwächen eines Forschungsdesigns.

  • POS-NEG Das methodische Vorgehen wurde kritisch reflektiert, wenn dieser Teil auch relativ kurz gehalten ist. Die Diskussion hätte von einer ausführlicheren Diskussion der methodischen Schwächen bzw. Einschränkungen der Studie profitiert.

+++

  • POS-NEG Es wurden einige Aspekte im Hinblick auf die Grenzen (Limitationen) der vorliegenden Arbeit diskutiert.

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  • NEG Die Diskussion hätte von einer intensiveren Erörterung der Limitationen der vorliegenden Arbeit profitiert.

  • NEG Der Diskussion fehlt es an einer Diskussion der Grenzen der Arbeit und der Grenzen der Aussagekraft der Ergebnisse.

  • NEG Der Diskussion fehlt es an einer Diskussion der Grenzen der Arbeit und der Grenzen der Aussagekraft der Ergebnisse. Das ist als substanzieller Schwachpunkt der Arbeit zu bewerten.

  • NEG Der Diskussion fehlt es an einer Diskussion der Grenzen der Arbeit und der Grenzen der Aussagekraft der Ergebnisse.

  • NEG Die (geringe) Stichprobengröße bzw. die Konsequenzen auf den Signifikanzwert wurde nicht (ausreichend) diskutiert (bei größerer Stichprobe wären vielleicht andere/deutlichere Effekte aufgetreten).

  • NEG Die Schwächen im Aufbau der Studie wurden nicht in ausreichendem Umfang und Tiefe diskutiert.

  • NEG Eine Schwäche an Beobachtungsstudien ist, dass die Aufnahme weiterer Kovariablen (Prädiktoren) die Einflussgewichte der bereits inkludierten Variablen ändern kann, teils sogar das Vorzeichen umdreht. Bei gut geplanten Experimenten tritt dieses gravierende Problem hingegen nicht auf. Die vorliegende Studie hätte in ihrer Diskussion von einer Erörterung dieses Sachverhalts profitiert.

  • NEG Beispiele für methodische Schwächen, die es lohnt, in der Diskussion zu erörtern, sind: Welche anderen Variablen hätten (vermutlich) noch einen substanziellen Erklärungsbeitrag geliefert? Welche anderen statistischen Analysen wären noch hilfreich gewesen, wurden aber nicht durchgeführt (z. B. Konfidenzintervalle, klassifizierende Regression, Mehrebenenmodelle und so weiter)? War die Stichprobe insofern nicht repräsentativ, als dass bestimmte Ausprägungen bestimmter Variablen nicht (ausreichend) Eingang fanden (z. B. junge Frauen oder nur bestimmte Zeitperioden)? Welche Schwachpunkte hat das Studiendesign aufzuweisen (z. B. querschnittliche Beobachtungsstudie oder Messinstrumente geringer Qualität)? Sind die gefundenen Effekte vielleicht Artefakte (z. B. durch mögliche Interessenskonflikte)? Inwiefern sind kausale Schlüsse gerechtfertigt (z. B. erlaubt eine große randomisierte Stichprobe eher kausale Schlüsse als eine kleine, nicht balancierte Adhoc-Stichprobe)?

  • NEG Die Diskussion der methodischen Schwächen der Arbeit begrenzt sich auf den Hinweis, dass eine größere Stichprobe sinnvoll gewesen wäre. Dieser Hinweis ist zwar richtig, erfüllt aber noch nicht den Anspruch an einer wohl überlegten und tiefgehenden Reflexion der Studienmethodik.

  • NEG Der Diskussion der Schwächen der Arbeit ist ein eigener Abschnitt bzw. Absatz zu widmen, da diesem Teil eine große Bedeutung zukommt. Dieser Punkt wurde in der vorliegenden Arbeit nicht berücksichtigt.

  • NEG Im Gegensatz zum Großteil des Textes einer wissenschaftlichen Arbeit, bespricht der Abschnitt zu den Limitationen der Arbeit keine Fachinhalte, noch wird über das Vorgehen des Forschers informiert. Stattdessen wird über das Vorgehen des Forschers, über die “Handwerksarbeit” des vorliegenden Forschungsbericht geschrieben. Insofern ist es ein besonderer Abschnitt, der aber von großer Wichtigkeit für die Qualität eines Forschungsberichtes ist.

  • NEG Ein substanzielles, alldieweil oft vernachlässigtes Problem von Forschung mittels Fragebogen ist es, dass die Konstrukte oft semantisch stark überlappen: “Ich nehme unangenehme Erfahrung an” (Achtsamkeit), “Schwierigkeiten sehe ich gelassen entgegen …” (Optimismus) und “Ich bin mit meinem Leben zufrieden” (Lebenszufriedenheit). So könnte ein Zusammenhang in den Antwortmustern der Respondenten alleine schon auf diese semantischen Überlappungen zurückzuführen sein, unabhängig von der Validität der Konstrukte. Diese Möglichkeit bzw. sollte einem Autor bewusst sein bzw. er oder sie sollte explizieren, dass das Problem bekannt ist. Dieses Problem wird auch Common Method Bias bezeichnet. Die vorliegende Arbeit hätte von einer intensiveren Diskussion der Relevanz dieses Problems für die Studie profitiert Nimon, K., Shuck, B., & Zigarmi, D. (2016). Construct Overlap Between Employee Engagement and Job Satisfaction: A Function of Semantic Equivalence? Journal of Happiness Studies, 17(3), 1149–1171. https://doi.org/10.1007/s10902-015-9636-6).

  • NEG Die formalen Bedingungen (wie geforderte Ober-/Untergrenzen an Text- oder Datenmenge) sollten bei den Limitationen nicht aufgeführt werden.

6.14.4 Sonstiges

  • POS Mit der Studie wurde eine aktuelle Diskussion in der Scientific Community aufgegriffen.
  • POS Anregungen für zukünftige Forschungsarbeiten werden auf fundierter Basis gegeben.

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  • NEG In Fällen, in denen sich Hypothesen nicht bestätigen, ist es angezeigt, über die Gründe (post-hoc) zu spekulieren. Kurz gesagt: Woran lag’s? Statt der angenommen Ursache “A” könnte vielleicht doch “B” wichtiger sein? Oder wirkt “A” nur in der Situation “C”, die nicht zutraf in der vorliegenden Studie hingeben bei Mayer (2015) der Fall war? Solcherlei Räsonnement wäre sinnvoll gewesen im Diskussionsteil, fehlt aber (großteils).

  • NEG Ein Kritikpunkt an der Arbeit ist, dass im Schlussteil versäumt wird, das eigene Vorgehen (und somit die Qualität der Ergebnisse) (ausführlich genug) zu diskutieren: Wurden womöglich nicht alle zentralen Literaturstellen identifiziert? Wurden einige Theorien nicht berücksichtigt? Wurden bestimmte Blickwinkel ausgelassen? Haben die Messinstrumente Mängel? Könnte die Intervention nicht richtig funktioniert haben? Gab es Ausreißer, die die Daten evtl. verfälscht haben? Waren die Annahmen der statistischen Verfahren nicht ausreichend abgesichert? Etc. Dabei soll keineswegs seitens des Gutachters kritisiert werden, dass nicht alle möglichen Punkte beleuchtet wurden (was aufgrund z. B. von Platzrestriktionen nicht möglich ist). Vielmehr soll die Reflexion des eigenen Vorgehen verdeutlichen, dass kritisches Denkvermögen insoweit angewandt wurde, als dass eigene Stärken und Schwächen bewusst sind, soweit sie die niedergeschriebene Arbeit betreffen. Insgesamt ist diese Art der Reflexivität nicht in ausreichendem Maße im Diskussionsteil gezeigt werden. Das ist ein substanzieller Mangel, da Reflexivität ein zentrales Lernziel nicht nur für diese Seminararbeit, sondern generell des Studiums darstellt.

  • NEG Ergebnisse und Diskussion sind strikt zu trennen - die Arbeit hält dies nicht durchgängig durch.

  • NEG Die Diskussion versäumt es, kritisch über (potenzielle) Einschränkungen der internen Validität zu diskutieren.

  • NEG Die Diskussion rückbezieht die Ergebnisse nicht (ausführlich) genug auf den Stand der Literatur.

6.14.5 Unkritische Verwendung von Theorien

  • NEG Der Theorie hätte stärker auf Kritikpunkte am untersuchten Konstrukt eingehen sollen.

  • NEG Die Idee, dass empirisch scharf abgrenzbare Generationenunterschiede existieren, ist nicht als wissenschaftlich etabliert zu betrachten. Im Gegenteil, es sind deutliche Zweifel angebracht, ob dieses Phänomen überhaupt existiert. So zeigte eine Untersuchung von Schröder (2018) anhand von knapp 80.000 Menschen aller Generationen (inkl. GenY, Generation X, Baby-Boomer), dass “von der Literatur postulierte Generationsunterschiede zwischen der sogenannten Generation Y, X, den Babyboomern, den ’68ern sowie der sogenannten Skeptischen Nachkriegsgeneration in Wirklichkeit kaum existieren” (S. 469). Die vorliegende Arbeit verwendet das Konzept der Generationenprofile zu unkritisch. Die Arbeit hätte von einem intensiveren Hinterfragen profitiert. Literatur: Schröder, M. (2018). Der Generationenmythos. KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 70(3), 469–494. https://doi.org/10.1007/s11577-018-0570-6

6.14.6 Reflexion im Theorieteil

  • POS Theorien/Studien wurden kritisch bzw. aus mehreren Blickwinkeln beleuchtet oder es wurden Theorien verglichen.

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  • NEG Die untersuchten Theorien sollten (im Theorieteil) nicht nur aufgeführt, sondern noch stärker als es in der vorliegenden Arbeit der Fall ist diskutiert, verglichen, beurteilt — kurz: analysiert — werden.
  • NEG Die untersuchten Theorien sollten nicht nur aufgeführt, sondern diskutiert, verglichen, beurteilt — kurz: analysiert — werden.

6.14.7 Ideen für weiterführende Studien

  • POS Es werden Vorschläge für die Weiterführung der vorliegenden Arbeit in zukünftigen Studien gegeben.

  • POS Es werden Vorschläge zur Weiterführung der vorliegenden Arbeit unterbreitet.

  • NEG Anregungen für Forschungsfragen zukünftiger Studien aufbauend auf den Überlegungen, warum die Hypothesen sich nicht bestätigt haben (z. B. zu geringe Power) wären sinnvoll gewesen, aber fehlen.

6.14.7.1 “Beweisen”

  • NEG Vorsicht vor Kausalaussagen zu den Ergebnissen (“es wurde bewiesen, dass”, “X führt zu Y”, etc.), da solche sehr ambitionierten Aussagen häufig nicht durch die zitierten Befunde ausreichend gestützt werden. Vorsichtigere Formulierungen (“Die publizierten Ergebnisse lassen darauf schließen, dass”, “die Ergebnisse unterstützen die These, dass”, etc.) sind häufig sinnvoller.

  • NEG “Beweisen” (“belegen”) ist ein großes Wort; statistische Untersuchungen treffen (auf die allermeisten Fragen) nur bedingte Wahrscheinlichkeitsaussagen. Solche Aussagen lassen keine sicheren Aussagen zu, und damit auch keine Beweise. Nur “fast sicher” ist als höchstes Gefühl möglich. Sie sollten daher Ausdrücke wie “bewiesen” mit mehr Vorsicht verwenden.

  • NEG “Beweisen” (“belegen”) ist ein großes Wort; da der Stand der Forschung der Stärke dieser Behauptung häufig nicht standhält. Weiterhin sollte man, wenn man diesen Ausdruck doch verwendet, ausreichend Belege für so eine weitgehende Behauptung präsentieren und etwaige Gegenargumente entkräften.

7 Plagiate

  • NEG Es fanden sich mögliche Plagiate in der vorliegenden Arbeit aus dieser Quelle:

  • NEG Hinweise auf mögliche Plagiate in der vorliegenden Arbeit wurden nicht weiter verfolgt.

  • NEG Weitere Hinweise auf mögliche Plagiate in der vorliegenden Arbeit wurden nicht weiter verfolgt.

  • NEG Es fanden sich Hinweise auf Plagiate.

  • NEG Im Sinne von in dubio pro reo flossen diese Verdachtsfälle von Plagiaten nicht in die Beurteilung der Seminararbeit ein.

  • NEG Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich Vergessen des Zitierens, aber nicht um bewusste Täuschung handelt. Daher werden dieser Arbeit nur grobe Fehler des Zitierens, kein absichtsvolles Betrügen, zur Last gelegt.

  • NEG Die Befundlage zu den möglichen (Selbst-)Plagiaten beeinflusst die Notengebung negativ.

  • NEG Die Befundlage zu den möglichen Plagiaten bzw. den schweren Zitationsfehlern beeinflusst die Notengebung negativ.

  • NEG Warum sind Selbstplagiate nicht erlaubt? Angenommen, sie wären erlaubt. Man könnte dann eine zweite Seminararbeit einreichen, die sich ganz oder in Teilen aus einer früheren/ersten speiste. Allerdings sieht eine staatlich (!) vorgeschriebene Prüfungsordnung vor, dass gewisse Arbeitsmengen (in Zeit- und Creditpunkte-Zahlen) zu erbringen sind im Rahmen eines Studiengangs. Wären Selbstplagiate erlaubt, würde man gegen diesen Mindestaufwand eines Studiums verstoßen. Angenommen, es gäbe keinen Mindestaufwand für ein Studium. In der letzten Konsequenz könnte man dann einen Studiumsabschluss mit einer Zeitstunde Aufwand erwerben – das Studium wäre damit komplett wertlos. Daher muss es Mindestanforderungen für Studiengänge geben. Ist dieser Gedankengang kompliziert? Wenn er nicht kompliziert ist, kann vorausgesetzt werden, dass ein oder eine Studierende sich darüber klar ist. Ist sich eine Person über eine Anforderung bewusst, setzt sich aber darüber hinweg, so muss das als Vorsatz bzw. als bewusster Täuschungsversuch verstanden werden.

000

  • NEG Hinweise auf mögliche Plagiate sind nicht in die Beurteilung eingeflossen.

8 Summarisch

8.1 Sehr gute qualitative Methoden

  • POS Insgesamt ist die qualitative Methodik sinnvoll aufgebaut.

  • POS Die Auswahl der untersuchten Personen bzw. die Zusammenstellung der Stichprobe wurde adäquat begründet.

  • POS Ethische Aspekte in Bezug auf die Datenerhebung wurden diskutiert und angemessen umgesetzt.

  • POS Die Kodierregeln sind stimmig gewählt und transparent dokumentiert.

  • POS Zentrale Aussagen der Kategorien wurden treffend wiedergegeben.

  • POS Die Kategorien des Kategoriensystems wurden adäquat definiert.

  • POS Es wurden plausible Kategorien abgeleitet, die das Material stimmig widerzuspiegeln scheinen.

  • POS Der Ergebnisteil stellt die Kategorien bzw. die Ergebnisse in differenzierter und klarer Weise dar.

  • POS Der Ergebnisteil berichtet umfangreiches Material zu den Kategorien.

8.2 Keine Kodierregeln expliziert (qualitative Methoden)

  • NEG Die Kodierregeln sind nicht (ausreichend) stimmig gewählt und/oder nicht transparent (genug) dokumentiert.

  • NEG Die Kodierregeln für die verwendeten Kategorien wurde nicht expliziert. So besteht die Gefahr, dass die Zuordnung der Textstellen zu den Kategorien nicht objektiv nachprüfbar und damit nicht reproduzierbar ist. Eine Studie, die nicht reproduzierbar und nicht replizierbar ist, ist für die Wissenschaft nicht nutzbar.

  • NEG Ein Nichtexplizieren der Kodierregeln wirft die Gefahr der Beliebigkeit auf. Insofern handelt es sich dabei aus Sicht der wissenschaftlichen Verwertbarkeit um einen gravierenden Fehler.

  • NEG Beim Berichten der Kategorien sollte die Essenz der Kategorie, d. h. ihre Bestimmungsstücke bzw. wesentlichen Inhalte berichtet werden. Die Kategorie ist zu definieren und ihr Wesensmerkmal zu erklären. Es reicht nicht, einige Textstellen des Interviewmaterials aufzureihen, die der Kategorie zugeordnet wurden.

  • NEG Das Kategoriensystem, welches aus einer qualitativen Studie resultiert, sollte nicht schwerpunktmäßig aus einer Sammlung von Interview-Zitaten o. Ä. bestehen. Vielmehr sind die wesentlichen Inhaltsstücke einer Kategorie als Generalisierung, Abstrahierung und Zusammenfassung von Rohtextstellen zu erstellen. Die Rohtextstellen dienen lediglich dem Beleg; sie sind nicht der Inhalt der Kategorie. Diese Extrahierung der Kategorien bzw. deren Inhalte sind die zentrale intellektuelle/analytische Leistung der empirischen Arbeit. Ein Fehlen solcher Leistung ist ein substanzieller Mangel in der empirischen Ausarbeitung.

  • NEG Bei einer qualitativen Inhaltsanalyse ist beim Berichten einer Kategorie nicht entscheidend, was die Interview-Partner gesagt haben. Vielmehr ist die Blickrichtung umgekehrt: Es wird die Definition der Kategorie erläutert, die auf Basis der Aussagen der interviewten Personen begründet ist.

8.3 Praxistransfer

  • POS Die Arbeit weist einen wohl ausgearbeiteten und umfangreichen Transfer in die (berufliche) Praxis auf.

  • NEG Der Arbeit fehlt der formal geforderte Transfer in die berufliche Praxis.

9 VORTRAGEN (xxpräs)

9.1 Korrektheit

9.2 Umfang

9.3 Darstellung (Rhetorik, Körpersprache)

+++ - POS Es wurde gut verständlich gesprochen.

---

  • NEG Es wurden einige Füllwörter verwendet (wie “ähm”, “auch” oder “genau”).
  • NEG Es wurde am Bildschirm (“Teleprompter”) abgelesen.
  • NEG Es wurde immer wieder dem Publikum der Rücken zugedreht, um an der Visualisierungshilfe abzulesen.
  • NEG Die Betonung bzw. Prosodie hätte von mehr Abwechslung profitiert.
  • NEG Die Argumentation hätte punktuierter, akzentuierter sein können. Nicht: “wir wollen auch gar nicht groß um den heißen Brei herumreden, sondern lieber gleich, ohne uns aufzuhalten, denn das wäre nicht zielführend, mit dem Thema des Vortrags starten. Ich will Sie auch lieber gar nicht auf die Folter spannen …”. Sondern: “Unser Thema heute lautet XXX.”

9.3.1 Besonderheiten der Video-Präsentation

+++

--- - NEG Bei einer Video-Präsentation sollte möglichst immer in die Kamera geschaut werden. Dies wurde in der vorliegenden Präsentation nicht berücksichtigt. - NEG Bei einer Video-Präsentation sollte die Kamera etwa auf Augenhöhe der sprechenden Person gehalten sein.

9.4 Organisation

--- - Die vorgegebene Dauer des Vortrags wurde nicht eingehalten. - Es wurde kein Ausweis gezeigt.

10 Kommentare

10.1 Negativ

  • NEG Bitte vertiefen Sie Ihre methodischen Kenntnisse vor der Abschlussarbeit.

  • NEG Bitte lesen Sie sich (gute) andere Arbeiten durch, um besser das Anspruchsniveau an eine solche Ausarbeitung zu verstehen.

  • POS-NEG Im OC finden Sie unter meinem Namen bei “Allgemeine Informationen” eine Auswahl guter Seminararbeiten.

  • NEG Insgesamt ist die gezeigte Leistung nicht mehr ausreichend.

  • NEG Das ist als schwerwiegender Mangel der Arbeit einzustufen.

  • NEG Aufgrund schwerwiegender Mängel (falsche oder nicht gezeigte Ansätze) ist die Arbeit als “mangelhaft” einzustufen.

  • NEG Aufgrund fehlender Erörterungen sind einige Aspekte der vorliegenden Arbeit nicht beurteilbar.

  • NEG Da wesentliche Aspekte der Arbeit fehlen, ist die Arbeit mit “mangelhaft” einzustufen.

  • NEG Hinweise, dass ein höheres Wortlimit detailliertere Erklärung ermöglicht hätte, sollten nicht gegeben werden, da damit keine neuen Informationen gegeben werden.

10.2 Positiv

  • NEG Der Autor/die Autorin hat sehr selbständig gearbeitet. Damit wurde ein zentraler Aspekt der Lernziele einer akademischen Ausbildung erfüllt.

10.3 Neutral

  • NEG Der genannte Punkt fließt nicht in die Bewertung der Arbeit ein.