library(tidyverse)
<- .99
r <- r^2 %>% round(2) # Auf 2 Dezimalen runden
R2 <- r^5 %>% round(2)
R5 <- r^10 %>% round(2)
R10 <- r^20 %>% round(2) R20
alphafehler-inflation4
Aufgabe
Eine Klettererin verwendet ein Seil, dass eine Sicherheit von \(r=.99\) hat: mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% reißt das Seil. Jetzt knüpft sie mehrere dieser Seile (hintereinander, Seil an Seil) zusammen zu einem “Gesamtseil”. Wie groß ist die Gefahr, dass das „Gesamtseil“ reist?
Hinweise:
- Etwaige (physikalisch plausible) Verringerung der Zugfestigkeit durch (Seilbiegung aufgrund der) Knoten ist zu vernachlässigen.
- Unterstellen Sie Unabhängkeit der einzelnen Ereignisse.
- Wie immer, beachten sie die übrigen Hinweise des Datenwerks.
Betrachten wir mehrere Fälle:
- Sie knüpft 2 zusammen.
- Sie knüpft 5 zusammen.
- Sie knüpft 10 zusammen.
- Sie knüpft 20 zusammen.
Lösung
Sei \(R\) die Wahrscheinlichkeit, dass das Gesamtseil hält (nicht reißt). \(1-R\) ist dann die Wahrscheinlichkeit des Gegenereignisses: das Gesamtseil reißt.
Allgemein ist \(R\) bei k Tests gleich r hoch k: \(R=r^k\). (Das Aufaddieren der Fehlalarm-Wahrscheinlichkeit bezeichnet man als Alphafehler-Inflation.)
Die Gesamtsicherheiten lauten also:
R2
[1] 0.98
R5
[1] 0.95
R10
[1] 0.9
R20
[1] 0.82
Die Seilriss-Gefahr ist dann:
1 - R2
[1] 0.02
1 - R5
[1] 0.05
1 - R10
[1] 0.1
1 - R20
[1] 0.18
Vertiefung
Betrachten wir abschließend aus Neugier die Wahrscheinlichkeit, dass die Klettererin abstürzt (\(1-R\)) als Funktion der Anzahl der Seie.
Diese Überlegung ist etwas weiterführender und nicht ganz so zentral, aber ziemlich interessant.
Definieren wir die Parameter:
<- 1:20 # von 1 bis max 20 Seile
anz_seile <- c(.9, .95, .99, .999) # verschiedene Seil-Sicherheiten r
Jetzt erstellen wir einen Tabelle, die alle anz_seile * r
Werte kombiniert:
<-
d expand_grid(anz_seile, r)
head(d)
# A tibble: 6 × 2
anz_seile r
<int> <dbl>
1 1 0.9
2 1 0.95
3 1 0.99
4 1 0.999
5 2 0.9
6 2 0.95
Jetzt berechnen wir für jede Kombination die Gesamtsicherheit R
sowie die Wahrscheinlichkeit, dass das Seil reißt, \(1-R\):
<-
d %>%
d mutate(R = r^anz_seile,
seil_reisst_prob = 1 - R)
Und plotten das Ganze mit dem Paket ggpubr
:
library(ggpubr)
<-
d |>
d mutate(r_fctr = factor(r)) # um "r" zum Gruppieren zu verwenden, sollte es eine nominale Variable sein, daher wandeln wir mit "factor" in eine nominale Variable um.
ggline(d,
x = "anz_seile",
y = "seil_reisst_prob",
color = "r_fctr",
linetype = "r_fctr",
group = "r_fctr") +
labs(color = "Reißfestigkeit",
linetype = "Reißfestigkeit")
Oder mit ggplot
plotten:
%>%
d ggplot(aes(x = anz_seile,
y = seil_reisst_prob,
color = factor(r))) +
geom_line() +
labs(color = "Reißfestigkeit")
Hat ein Seil eine Sicherheit von 90%, dann will man nicht dranhängen, wenn 20 Seile zusammengeknotet sind!
Antworten:
- \(R_2 = r\cdot r = r^2 = 0.98\)
- \(R_5 = r^5 = 0.95\)
- \(R_{10}= r^{10} = 0.9\)
- \(R_{20}= r^{20} = 0.82\)
Categories:
- probability
- R
- inference
- string